Olivia Allan (Samara Weaving) hat es geschafft: Sie ist eine erfolgreiche Schauspielerin, umjubelt von den Fans und auch ein beliebtes Thema bei der Klatschpresse. Nur privat will es bei ihr nicht so recht klappen. So ist sie zwar verliebt und eigentlich auch sehr glücklich mit Vincent Royce (Max Greenfield). Dummerweise ist der aber mit Kathryn (Betsy Brandt) verheiratet, weswegen niemand etwas von dieser Beziehung erfahren darf. Als die Affäre doch noch bekannt zu werden droht, engagiert Olivia in ihrer Not den Einparker Antonio Flores (Eugenio Derbez), damit der sich als ihr Freund ausgibt und auf diese Weise von Vincent ablenkt. Während die Medien sich auf das neue Paar stürzen, steht das Leben ihres vermeintlichen Partners plötzlich auf dem Kopf. Denn der aus einfachen Verhältnissen stammende Antonio ist so gar nichts fürs Rampenlicht geeignet …
Zwei Welten prallen aufeinander
Eine gute Geschichte darf gern auch mehrfach erzählt werden, so zumindest die feste Überzeugung in Hollywood. Dabei spielt es keine wirkliche Rolle, ob es eine eigene Geschichte ist oder ob man sich im reichhaltigen Fundus des Weltkinos bedient, Hauptsache man findet ein Publikum. Bei Der Einparker stand zu Zwecken der Inspiration mal wieder ein Ausflug nach Frankreich an. Genauer nahm man sich die Komödie In flagranti – Wohin mit der Geliebten aus dem Jahr 2006 zum Vorbild. Wobei es sich bei dem Disney+ Film um keine eins-zu-eins-Adaption handelt. Während das grundsätzliche Szenario beibehalten wurde – in beiden Fällen wird ein Mann von der Straße als Partner verkauft –, gibt es im Ablauf ein paar Abweichungen. Beispielsweise wurde aus einem Model eine Schauspielerin.
Gleich geblieben ist, dass hier Welten aufeinanderprallen. Wenn ein unscheinbarer Niemand mit einer umschwärmten Traumfrau zusammen sein soll, ist die Skepsis schnell groß. Was will die denn von ihm? Nicht nur, dass er aus ganz einfachen Verhältnissen stammt. Er ist auch bedeutend älter und optisch nicht so ganz auf ihrem Niveau. Und dann wäre da noch seine mexikanische Abstammung, weswegen bei ihm zu Hause immer nur Spanisch gesprochen wird. Auch dadurch werden die Gräben verdeutlicht. Während beim Liebeskomödien-Klassiker Notting Hill der Star und der Buchverkäufer gemeinsam noch irgendwie plausibel waren, da irritiert die Konstellation. Der Einparker thematisiert auf diese Weise die noch immer vorherrschenden Klassenunterschiede, gleich ob wirtschaftlicher oder anderweitiger Art. Da darf Hollywood noch so viele Märchen erzählen, man bleibt lieber etwas unter sich.
Zu wenig draus gemacht
Daraus hätte man ohne Zweifel etwas Spannendes machen können. Leider fehlt aber genau das. Selbst wer die französische Vorlage nicht kennen sollte, weiß hier ziemlich genau, was alles als nächstes geschehen wird. Nicht nur, dass Der Einparker darauf verzichtet, diese gesellschaftlichen Aspekte tatsächlich auszubauen und zu einer Aussage zu verdichten. Das selbst gesteckte Ziel der Unterhaltung, welches der Film stattdessen anstrebt, wird ebenfalls verfehlt. Die besagten Kontraste, welche zur Belustigung dienen sollen, sind nur für ein paar wenige Witze gut. Darüber hinaus fehlt es an den Ideen, was mit dem Szenario anzufangen ist. Das wird einfach nie so komisch, wie es offensichtlich angedacht war.
Das soll nicht heißen, dass die US-Komödie eine Katastrophe ist. Sie ist nur ziemlich langweilig. Obwohl mit Eugenio Derbez (Acapulco) und Samara Weaving (Ready or Not – Auf die Plätze, fertig, tot) ein Duo zur Verfügung stand, welches schon mehrfach Talent bewiesen hat, gerade auch im komischen Umfeld: An ihren Figuren ist so wenig dran, dass nie ganz klar ist, warum man sich für sie interessieren sollte. Selbst das Quasi-Wohlfühlende, welches das Publikum zufrieden und hoffnungsvoll in den weiteren Tag starten lassen will, verpufft bei Der Einparker wirkungslos. So verständlich der Wunsch hinter Remakes meistens ist: Dieses hier hätte es nicht gebraucht.
OT: „The Valet“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Richard Wong
Buch: Bob Fisher, Rob Greenberg
Musik: Heitor Pereira
Kamera: Mateo Londono
Besetzung: Eugenio Derbez, Samara Weaving, Max Greenfield, Betsy Brandt, Marisol Nichols, Carmen Salinas
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