Louis Winthorpe III (Dan Aykroyd) ist Geschäftsführer des multimillionenschweren Unternehmens Duke & Duke Commodities Brokers der Brüder Randolph und Mortimer Duke (Ralph Bellamy, Don Ameche) und genießt allen Luxus der Welt. Während er an der Spitze steht, so ist es bei dem Gauner Billy Ray Valentine (Eddie Murphy) das komplette Gegenteil. Er steht am unteren Ende der Gesellschaft und versucht jeden Tag so gut wie es geht zu überleben. Als die knausrigen Aktien-Brüder eines Tages über die Natur des Menschen philosophieren, schließen sie eine Wette ab. Während der eine behauptet, dass der Erfolg des Menschen deterministisch bestimmt sei, so vertritt der andere eine gegenteilige Meinung – das Umfeld bestimmt das Verhalten des Menschen. So wollen sie in einem Experiment herausfinden, wer von beiden Recht behält. Daraufhin wird der Gauner Billy mit allen Ressourcen für ein gehobenes Leben ausgestattet, wohingegen Winthorpe entlassen und in ein regelrechtes Armenviertel gesteckt wird – alles zur Belustigung der stinkreisen Schnösel.
Humor im Kultformat
Als John Landis Anfang der 1980er Jahre Ich glaub’, mich tritt ein Pferd und Blues Brothers produzierte, stellte sich schnell ein großer Erfolg ein. Mit sympathischen Figuren und dem Humor der alten Schule, erreichten diese Filme Kultstatus, die sich bis heute wacker in diversen Bestenlisten wiederfinden. Doch damit nicht genug: 1983 knüpfte der nächste Megahit Die Glücksritter nahtlos an, obgleich dieser nur ein grobes Remake des 1954 erschienenen Sein größter Bluff darstellt. Die Frage, wie Menschen sich verändern wenn sie alles Geld der Welt besitzen, ist dabei die Kernessenz, die nicht nur ein komödiantisches Potential mitbringt, sondern auch zum Nachdenken anregt. Die Glücksritter ist daher kein reiner Unterhaltungsfilm, sondern hat tatsächlich jede Menge über die Welt zu sagen, auch wenn die Geschichte aus Gründen der Dramaturgie zugegebenermaßen an der einen oder anderen Stelle zurechtgebogen wird.
(Un-)moralische Börsenspekulationen
Während Winthorpe im Gefängnis und anschließend im Ghetto landet, so wird der Gauner Billy mit den Geschäften des Börsenunternehmens vertraut – das beste Unternehmen, was man hier wählen konnte. Als Repräsentant für den Kapitalismus geht es hier schließlich nur um das Jonglieren mit Einkaufs- und Verkaufspreisen. So lernt Billy schon am ersten Tag: egal wie es den anderen ergeht, Duke & Duke können nur gewinnen. Moral spielt hier also keine Rolle, denn wäre dies anders, würde dieses ganze System gar nicht funktionieren. Man könnte daher schon fast fragen: Gäbe es überhaupt eine bessere Arbeitsstelle als in der Wallstreet, um ein ganz anderer Mensch zu werden? Landis will uns glauben machen: nein, die gibt es nicht, wodurch Die Glücksritter einen zynischen Eindruck von unserer echten Welt hinterlässt und dies selbst 40 Jahre nach Release. Da sein Werk ein Bild einer realistischen Welt zeichnet, kann der Humor so in der Hintergrund rücken. Stattdessen bleibt mehr Zeit für die Figuren und deren Anpassungsfähigkeit in ihrem neuen Umfeld – die größte Stärke der Komödie.
Märchenhafte Parabel
Da Die Glücksritter auf einer Kurzgeschichte von Mark Twain beruht, spielt Landis ebenso mit dem Thema von Gut und Böse. So ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Gutmensch Winthorpe dem Bösen verfällt und kriminell wird – ganz zur Freude des Gewinners der Wette. Beim Erfolg im Leben hängt also alles vom Umfeld ab – so will es uns Die Glücksritter zeigen. Letzten Endes bricht Landis jedoch mit dieser Grundhaltung, wodurch sich ein sehr gelungenes Ende ergibt. In der Gesamtheit ist damit ein fantastischer Film entstanden, der selbst nach beinahe vier Jahrzehnten noch immer einem tollen Charme aufweist und mit dem sympathischen Duo Eddie Murphy und Dan Aykroyd (einer der Blues Brothers) besticht.
OT: „Trading Places“
Land: USA
Jahr: 1983
Regie: John Landis
Drehbuch: Timothy Harris, Herschel Weingrod
Musik: Elmer Bernstein
Kamera: Robert Paynter
Besetzung: Dan Aykroyd, Eddie Murphy, Ralph Bellamy, Dan Ameche, Jamie Lee Curtis, Denholm Elliott
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