Dog – Das Glück hat vier Pfoten
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Dog – Das Glück hat vier Pfoten

„Dog – Das Glück hat vier Pfoten“ // Deutschland-Start: 19. Mai 2022 (Kino) // 2. September 2022 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Es sieht nicht gut aus für Jackson Briggs (Channing Tatum). Eigentlich würde er ja gern als Army Ranger weiter arbeiten. Da er jedoch an Posttraumatischen Belastungsstörungen leidet, die Folge seiner Einsätze in Kriegsgebieten, ist er dafür kaum mehr zu gebrauchen. Eine Chance bekommt er aber noch: Wenn er Lulu, die Hündin eines gefallenen Kameraden, zu dessen Beerdigung bringt, soll er die ersehnte Empfehlung bekommen. Keine große Sache, so scheint es zumindest. Nur hat das zwei Haken, wie Jackson bald feststellen muss. Zum einen ist Lulu aufgrund der Kriegserfahrungen sehr aggressiv und attackiert immer wieder Menschen, weshalb sie nach der Beerdigung eingeschläfert werden soll. Zum anderen weigert sie sich, ein Flugzeug zu betreten. Und so muss Jackson wohl oder übel die weite Strecke allein mit der psychotischen Hündin zurücklegen …

Ein doppeltes Debüt

Man darf ja immer ein bisschen neugierig sein, wenn Schauspieler und Schauspielerinnen sich einmal daran versuchen, selbst Regie zu führen. Nicht nur dass völlig offen ist, ob das Ergebnis gut ausgeht oder – manche starten erfolgreiche Zweitkarrieren, andere scheitern völlig. Es ist zudem interessant zu sehen, welche Art Film in ihren Herzen brannten, die sie dazu brachten, auf dem Regiestuhl Platz zu nehmen. Nun reiht sich auch Channing Tatum in diese lange Reihe von Aspiranten ein, die sich ein wenig an einer größeren Aufgabe versuchen möchten. Dabei verzichtet er aber darauf, ein größeres Risiko eingehen zu wollen. So teilte er sich die neue Aufgabe bei seinem Debüt Dog – Das Glück hat vier Pfoten mit Reid Carolin. Auch er ist ein Neuling als Regisseur, dafür ein guter Vertrauter von Tatum. Er schrieb beispielsweise das Drehbuch zu Magic Mike, produzierte zudem einige Filme des Schauspielers, zuletzt Logan Lucky.

Aber auch inhaltlich gehen Tatum und Carolin, der das Drehbuch verfasst hat, keine größeren Risiken ein. Im Grunde ist das hier ein ganz klassischer Roadmovie, bei dem zwei Figuren, die nicht viel miteinander anfangen können, gemeinsam eine weite Strecken zurücklegen muss. Unterwegs erleben sie so manches Abenteuer und begegnen den unterschiedlichsten Leuten. Gleichzeitig werden die vielen Ecken und Kanten abgeschliffen. Aus den Kontrahenten werden mit der Zeit Freunde, die jeweils das Leben des anderen bereichern. Dog – Das Glück hat vier Pfoten ist insofern zwar ungewöhnlich, da eine dieser beiden Figuren ein Hund ist. Am Prinzip ändert das aber wenig: Dramaturgisch folgt der Film den vielen anderen, die auch schon solche Geschichten erzählt haben.

Absurd, traurig und rührend

Aber das muss ja alles nicht verkehrt sein, solange dieses Prinzip gut umgesetzt wurde. Und das ist es hier. Dog – Das Glück hat vier Pfoten profitiert natürlich maßgeblich von seinem Hauptdarsteller. Channing Tatum hat immer mal wieder bewiesen, zuletzt in The Lost City – Das Geheimnis der verlorenen Stadt, dass er über ein ausgeprägtes humoristisches Talent verfügt, auch wenn dieses viel zu selten genutzt wird. Regelmäßig kommt es in dem Film zu komischen Szenen, wenn er sich mit dem Vierbeiner zusammenraufen muss oder der sich mal wieder völlig daneben benimmt und damit Jackson in Schwierigkeiten bringt. Sehr schön ist aber auch eine Begegnung mitten im Nirgendwo, wenn Mann und Hund auf ein etwas anderes Paar treffen – was gleichermaßen absurd wie rührend ist.

Ernste Stellen gibt es aber auch. Am deutlichsten sind dabei natürlich, welche die jeweiligen Traumata der beiden Hauptfiguren thematisieren. Das ist dann auch die Gemeinsamkeit, welche die zwei haben, unfreiwillig: Sie sind durch ihre jeweiligen Erfahrungen in Kriegsgebieten so kaputt, dass sie eigentlich nicht mehr funktionieren und keinen Platz mehr in dieser Welt haben. Dass sich dies im Laufe des Films ändern wird, ist klar. Auch in der Hinsicht erfüllt Dog – Das Glück hat vier Pfoten ganz brav alle Erwartungen, macht genau das, was man von ihm will. Aber wer das so charmant und unterhaltsam macht, dem kann man nicht ernsthaft böse sein. Außerdem tut es dem Herzen doch irgendwie gut, wenn zwei, die von allen abgeschrieben wurden, nun doch einen Weg zurück finden – gemeinsam.

Credits

OT: „Dog“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Channing Tatum, Reid Carolin
Drehbuch: Reid Carolin
Musik: Thomas Newman
Kamera: Newton Thomas Sigel
Besetzung: Channing Tatum

Bilder

Trailer

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Dog – Das Glück hat vier Pfoten
Fazit
„Dog – Das Glück hat vier Pfoten“ ist ein im Grunde klassischer Roadmovie um zwei Figuren, die sich zusammenraufen müssen – mit dem Unterschied, dass es hier ein Ex-Soldat und ein Hund sind, die vom Krieg traumatisiert sind. Das ist oft komisch, teilweise auch ernst und natürlich auch rührend. Von einigen absurden Szenen einmal abgesehen sind Überraschungen dafür rar gesät.
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