Als Kerstin Brühl (Alice von Lindenau) ermordet aufgefunden wird, fällt der Verdacht rasch auf Marianne Geiger (Ulrike Krumbiegel), hatte die doch zuvor einen heftigen Streit mit der Verstorbenen. Für ihren Anwalt Benjamin Hornberg (Antoine Monot Jr) ist es daher immens wichtig zu beweisen, dass auch andere Möglichkeit und Motiv hatten. Tatsächlich rücken weitere Leute in den Mittelpunkt der Ermittlungen. Während Hornberg Geigers Tochter Anja (Mersiha Husagic) auf den Zahn fühlt, schließt sich Leo Oswald (Wanja Mues) einer Einbrecherbande an, die mit dem Fall zu tun haben könnte …
Ein Mord wie viele andere auch
Eines musste man der aktuellen Staffel von Ein Fall für zwei ja schon lassen: Die einzelnen Fälle fingen schon interessant an. Bei Paketbombe beginnt die Geschichte mit einem ebensolchen Anschlag von unbekannter Seite. Kanalratten hat ein anfänglich interessantes Setting, wenn eine Leiche in der Kanalisation gefunden wird. In Liebe W., die dritte der vier Folgen umfassenden Staffel, ist da im Vergleich schon eher langweilig. Wenn es um Erbstreitigkeiten geht und um Auseinandersetzungen, die immer direkt vor dem Mord stattfinden, dann ist das nicht unbedingt der Gipfel der kriminologischen Kreativität. Klassischer geht es kaum. Aufgrund des Sendeformats, welches nur eine Stunde pro Fall zulässt, kommt da auch nicht viel nach.
Dafür ist das wiederkehrende Element, dass sich Privatdetektiv Oswald irgendwo einschleicht und undercover ermittelt, dieses Mal deutlich spannender. Nachdem es die letzten beiden Male um temporäre Jobs in der Gastronomie ging, anschließend um einen Auftritt in einem Fitnessclub, da darf sich Oswald dieses Mal als Krimineller ausgeben. Das ist thematisch natürlich deutlich dankbarer als die doch recht gewöhnlichen letzten Male. Wenn es einen Grund gibt, sich Ein Fall für zwei: In Liebe W. einmal anzuschauen, dann ist es am ehesten noch diese Nebenhandlung, auch wenn dabei sicher noch mehr hätte gemacht werden können und dürfen. Mehr als kürzere Kuriositäten kommen dabei ja nie heraus.
Kein Muss
Die Auflösung wiederum ist nicht übermäßig interessant. Grundsätzlich funktioniert die Geschichte zwar schon, ist aber etwas umständlich. Wer auf der Suche nach einem durchdachten und raffinierten Krimi ist, der braucht Ein Fall für zwei: In Liebe W. eigentlich nicht anzuschauen. Fans sollten sich davon natürlich nicht abhalten lassen: Man weiß hier, was funktioniert und hält sich strikt an die Formel. Wer von dieser noch immer nicht genug hat, der mag dem Ganzen die Treue halten. Wer schon etwas anderes am Freitagabend vorhat, muss sich aber nicht ärgern. Viel verpassen würde man hier nicht.
OT: „Ein Fall für zwei: In Liebe W.“
Land: Deutschland
Jahr: 2022
Regie: Bettina Braun
Drehbuch: Carolin Schröter
Musik: Dirk Leupolz
Kamera: Felix Beßner
Besetzung: Wanja Mues, Antoine Monot Jr., Bettina Zimmermann, Ulrike Krumbiegel, Mersiha Husagic, Alice von Lindenau, Reiner Wagner, Cedric Sprick
Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.
(Anzeige)