Jag är Zlatan I Am Zlatan
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Jag är Zlatan I Am Zlatan
„I Am Zlatan“ // Deutschland-Start: 19. Mai 2022 (Kino) // 2. September 2022 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Zlatan (Dominic Andersson Bajraktati / Granit Rushiti) kann vor allem eins richtig gut – Fußball spielen. Doch neben seinem unfassbaren Talent sorgt sein egoistisches und unberechenbares Verhalten oft für Probleme. So beschäftigt er sich nicht selten viel lieber mit Provokationen gegenüber seinen Gegenspielern, statt sich auf sein Spiel und sein Talent zu konzentrieren. Und auch neben dem Platz tragen Diebstähle, Vandalismus und kleinere Wutausbrüche in der Schule immer wieder zu Schwierigkeiten bei. Die Trennung seiner Eltern und der Umzug zu seinem Vater Sefik (Cedomir Glisovic), der mit Geldsorgen und einem Alkoholproblem zu kämpfen hat, erleichtern die Situation dabei keineswegs. Es folgt eine turbulente Kindheit und Jugend, in der Zlatan sichtlich hart kämpfen und arbeiten muss, um sich den Traum vom professionellen Fußballer zu erfüllen.

Zlatan, der geniale Fußballer

12-mal Schwedens Fußballer des Jahres, Rekordtorschütze der schwedischen Nationalmannschaft, über 500 Tore in seiner gesamten Karriere, insgesamt 31 Titel für 7 verschiedene Vereine und unzählige wunderschöne und spektakuläre Tore – nicht nur die Statistiken sprechen dafür, dass Zlatan Ibrahimović einer der besten Stürmer unserer Zeit war und immer noch ist. Vor allem seine Physis, seine herausragende Technik und sein Hang zum Risiko haben immer wieder für unvergessliche Momente in den letzten 20 Fußballjahren gesorgt. Besonders im Gedächtnis bleiben dabei etliche Fallrückzieher, mal näher am Tor, mal sogar um 20 Meter vom Ziel entfernt.

I Am Zlatan erzählt allerdings nicht von den glorreichen Höhepunkten der Karriere des Schweden. Die Biographie ist in zwei Zeitlinien unterteilt, widmet sich in der einen seinen fußballerischen Anfängen in der Jugend, in der anderen den Schwierigkeiten bei seiner ersten Station als Profi bei Ajax Amsterdam. Dabei springt der Film immer wieder zwischen den beiden Ebenen hin und her, was an der ein oder anderen Stelle durchaus für interessante clever inszenierte Parallelmontagen sorgt. I Am Zlatan überzeugt vor allem immer dann, wenn es um den Fußball geht. Die einzelnen Spiele oder Spielaktionen, seien es Spiele mit dem 10-jährigen oder dem 18-jährigen Zlatan, sind realistisch und immersiv gedreht. Hier ist eindeutig viel Liebe zum Detail in die Inszenierung der einzelnen Spielsituationen geflossen. Nicht nur der Protagonist bewegt sich wie ein echter und vor allem guter Fußballer, sondern sogar der Linksverteidiger, der nur grob in der Unschärfe zu erkennen ist, geht die Laufwege, die ein Spieler dieser Position laufen muss. Das macht beim Zuschauen extrem großen Spaß, da dieser Sport im Film nicht selten auf Grund von Zeit und Geld nur limitiert dargestellt wird.

Zlatan, der Hitzkopf

Neben seinem Talent und seinen zahlreichen Erfolgen ist Ibrahimović auch für seine Art auf und neben dem Fußballplatz bekannt. Der schwedische Nationalspieler macht in Interviews immer wieder einen arroganten und egoistischen Eindruck, spricht von sich selbst oft in der dritten Person und vergleicht sich mit Königen und Göttern. Das trifft durchaus auf Bewunderung und Zuneigung und führt ebenfalls zu einem gewissen Kultstatus des Schweden. Auf der anderen Seite kommt es so auch immer wieder zu verbalen Zusammenstößen mit Vereinsführungen, Managern oder anderen Spielern. Problematisch wird das vor allem immer dann, wenn Zlatan seine Emotionen nicht mehr im Griff halten kann und ausfällig oder gewalttätig wird. Denn auch das ist Zlatan Ibrahimović – Kopfstöße, Tritte und Beleidigungen führen auch heute noch zu Platzverweisen und Sperren.

Auch dieser Seite widmet sich die Biographie ausführlich. Zlatan hat es schwer in seiner Kindheit. Seine Eltern leben getrennt, sein Vater, bei dem er lebt, trinkt und hat wenig Geld und auch in der Schule wird ihm eine psychologische Hilfskraft zur Seite gestellt, die weitere Wutausbrüche verhindern soll. Im Film wird allerdings nie ganz deutlich, ob Zlatans soziale und familiäre Probleme zu seinem aggressiven Verhalten führen oder ob dieses zu seiner Persönlichkeit gehört. Hier fehlt I Am Zlatan definitiv die Aussagekraft. Da nicht deutlich zu erkennen ist, warum der Protagonist oft trotzig und aggressiv agiert, wird dieser schnell unsympathisch. Das macht es folglich sehr schwierig, Empathie für den sportlichen Erfolg des jungen Schweden aufzubauen. Es ist zu vermuten, dass der Film die Situation des Fußballers nicht beurteilen oder werten will und so dem Zuschauenden die Möglichkeit gibt, sich selbst ein Bild zu machen. Ob man das allerdings treffend inszeniert findet oder nicht, ist, wie so oft im Filmgeschäft, reine Geschmackssache.

Credits

OT: „Jag är Zlatan“
Land: Schweden, Dänemark, Niederlande
Jahr: 2022
Regie: Jens Sjörgren
Drehbuch: Jakob Beckman
Kamera: Gösta Reiland
Besetzung: Granit Rushiti, Dominic Andersson Bajraktati, Cedomir Glisovic, Merima Dizadarevic

Bilder

Trailer

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11MM 2022

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I Am Zlatan
Fazit
„I Am Zlatan“ erzählt vom Leben des Zlatan Ibrahimović bevor dessen sportlicher Erfolg einsetzte. Das funktioniert vor allem dann immer sehr gut, wenn der Fußball im Vordergrund steht. Gerade die Spiele sind realistisch und mitreißend inszeniert. Den familiären und sozialen Problemen drumherum fehlt es dann allerdings meist an Biss und Aussagekraft.
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