Die Welt der Medizin bzw. der Pharmaindustrie ist normalerweise keine, für die sich allzu viele Menschen interessieren. Wenn da nicht gerade ein großer Skandal die Runden macht, der die schlimmsten Vorurteile von diesem Wirtschaftszweig bestätigt, dann sind die Chancen eher gering, mit einem solchen Thema ein größeres Publikum anzusprechen. Das hat sich in den letzten beiden Jahren zumindest eine Zeit lang geändert. In Folge der Corona-Pandemie beschäftigt sich auf einmal die unterschiedlichsten Leute mit dem Thema. Klar: Wer persönlich davon betroffen ist, ob es einen Impfstoff oder ein Medikament gibt, der beginnt auch schon mal Artikel zu lesen, die man sonst garantiert ignoriert hätte.
Eine schrecklich alltägliche Krankheit
Gut möglich, dass deshalb Jim Allison – Pionier. Krebsforscher. Nobelpreisträger. nun bei uns in die Kinos kommt. Eigentlich wurde der Film bereits 2019 gedreht, erst drei Jahre später folgt die hiesige Veröffentlichung. Vielleicht steckt die Annahme dahinter, dass jetzt mehr Leute zugänglich wären für einen solchen Dokumentarfilm, als es seinerzeit der Fall gewesen wäre. Wobei das Thema Krebs natürlich so oder so eines ist, das grundsätzlich eine breite Gruppe ansprechen könnte. Es dürfte kaum jemanden geben, der nicht im Umfeld jemanden hat, der an Krebs erkrankt oder diesem sogar erliegt. Jedes Jahr sollen allein in Deutschland 500.000 neue Fälle hinzukommen. Die statistische Wahrscheinlichkeit, niemals etwas mit dieser Krankheit in Berührung zu kommen, ist daher gering.
Jim Allison – Pionier. Krebsforscher. Nobelpreisträger. berichtet von einem Mann, der den Kampf gegen diese allgegenwärtige Krankheit aufgenommen hat. Ein Kampf, der ebenfalls aus einer persönlichen Betroffenheit heraus startete. Genauer verlor der Texaner seine Mutter an Krebs, als er gerade mal elf Jahre alt war. Dieser Verlust hat ihn nicht nur geprägt, so wie der Verlust der Eltern immer Auswirkungen hat. Es weckte in ihm den Wunsch, selbst etwas tun zu können. Auch wenn jede Hilfe für seine Mutter zu spät kam, so wollte er doch wenigsten anderen Leuten das Schicksal ersparen, welches er selbst durchmachen musste. Seine Methode: Er will das menschliche Immunsystem nutzen, wo ebenfalls die Brücke zur Pandemie geschlagen wird. Der Begriff T-Zellen dürfte noch vor zwei Jahren wenigen Leuten etwas gesagt haben. Inzwischen hat sich das geändert, spielen sie doch eine große Rolle beim Kampf gegen Krankheiten.
Kampf gegen die Hindernisse
Die Idee, das Immunsystem miteinzubeziehen, klingt dabei natürlich sehr plausibel. Warum solle es nicht eine kranke Zelle erkennen und bekämpfen? Und doch hatte Jim Allison viele Kämpfe auszutragen, bevor er wirklich vorankam und seine Theorien verwirklichen konnte. Die Skepsis war groß, ebenso die Hürden, welche er überwinden musste. Jim Allison – Pionier. Krebsforscher. Nobelpreisträger. führt vor Augen, wie schwierig es in diesem Bereich sein kann, Ideen zu entwickeln und zu überprüfen. Umso beeindruckender ist, wie sich der Wissenschaftler davon nicht abbringen ließ und weiter seinen Traum verfolgte. Mit Erfolg: Auch wenn seine Behandlung natürlich nicht alle Formen von Krebs wirksam bekämpft, gibt es doch genügend, die auf diese Weise geheilt werden konnten. Er selbst wurde, der Titel verrät es bereits, für seine Leistungen mit dem Nobelpreis ausgezeichnet.
Wobei es ist nicht allein das Thema Krebs ist, welches einen Blick auf Jim Allison – Pionier. Krebsforscher. Nobelpreisträger. rechtfertigt. Es ist auch der Protagonist selbst, der für Spannung sorgt. Regisseur Bill Haney mag es bei seinem Dokumentarfilm zwar ziemlich klassisch, wenn er streng chronologisch vorgeht und überwiegend auf Interviews setzt. Die setzen sich aber zu einem sehenswerten Bild eines Mannes zusammen, der für sein Berufsfeld ebenso brennt wie für die Musik. Der Film reduziert ihn eben nicht auf seine Errungenschaften, was durchaus möglich gewesen wäre, sondern versucht sich an einem umfassenderen Porträt.
OT: „Jim Allison: Breakthrough“
Land: USA
Jahr: 2019
Regie: Bill Haney
Drehbuch: Bill Haney
Musik: Mark Orton, Mickey Raphael
Stimme: Woody Harrelson
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