De Piraten van hiernaast Mein Freund der Pirat
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Mein Freund der Pirat

Mein Freund der Pirat
„Mein Freund der Pirat“ // Deutschland-Start: 19. Mai 2022 (Kino) // 21. April 2023 (DVD)

Inhalt / Kritik

Michael (Matti Stooker) hatte auch schon glücklichere Tage. Ständig ziehen die Leute aus dem kleinen beschaulichen Ort Sandburghausen, Freunde sind dem Jungen kaum noch geblieben. Besserung ist zudem nicht in Sicht, denn wer sollte schon freiwillig hierherziehen? Umso größer ist die Überraschung, als eines Tages eine neue Familie vor ihm steht. Zumal es sich bei den Donnerbüchsen um keine ganz alltägliche Familie handelt. Genauer machten diese bis vor Kurzem die sieben Weltmeere als Piraten unsicher. Nun soll das vorbei sein, Billy (Samuel Beau Reurekas), seine Eltern und der Großvater wollen ein neues Leben beginnen. Einfach ist das nicht. Zum einen haben sie so ihre Schwierigkeiten, sich an das ehrliche Leben an Land zu gewöhnen. Und dann wäre da noch Cornelius (Tygo Gernandt), der Erzfeind von Billys Vater Hector (Egbert Jan Weeber) …

Dauerbrenner Piraterie

Auch wenn das traditionelle Bild des Piraten heute kaum der Realität entspricht, in Filmen und Serien sehen wir dieses dann doch noch ganz gerne. Die Manga- und Anime-Serie One Piece sieht auch nach vielen Jahren kein Ende. Aus Südkorea kam der etwas andere Kassenschlager Pirates: Der Schatz des Königs. An der Dokufront wartete derweilen Das verlorene Piratenreich darauf, dem Publikum daheim mehr über eine spezielle Episode aus der glorreichen Geschichte der Freibeuter zu erzählen. Ein jüngeres Publikum wiederum darf sich auf Mein Freund der Pirat freuen, welches hier eine altersgemäße Variante der Seeräuber kennenlernt.

Brutal geht es hier deshalb auch nicht zu. Anfangs dürfen sich zwar Hector und Cornelius bekämpfen, Feindschaften wollen schließlich ebenso gepflegt werden wie Freundschaften. Aber das hat dann doch mehr von einer Schulhofrauferei statt eines Kampfes auf Leben und Tod. Und auch später hält sich der niederländische Film in der Hinsicht ziemlich zurück. Statt auf Action setzt Mein Freund der Pirat lieber auf Humor. Genauer ist es der immer wieder beliebte Fish-out-of-Water-Humor, der hier zu einem Pirate-out-of-Water-Humor umfunktioniert wurde. Immer wieder kommt es zu peinlichen Situationen und Missverständnissen, wenn die neue Familie die während ihrer Räuberjahre gesammelten Erfahrungen in regulären Situationen anzuwenden versucht. Da wird selbst der Besuch eines Supermarktes zum Abenteuer.

Starke Kontraste

Das ist natürlich alles nicht sonderlich ambitioniert oder einfallsreich. Doch der Plan geht auf, zumindest im Hinblick auf das Publikum. Selbst wenn man die Witze schon in der einen oder anderen Form gehört hat oder sie vorab erwartet, so stimmt doch der Unterhaltungsfaktor. Der Kontrast zwischen den Piraten und der „normalen“ Bevölkerung kommt als weiterer Konfliktherd dazu. Mein Freund der Pirat beschreibt eine Wohngegend, die von besonders aufmerksamen und regeltreuen Menschen bevölkert wird. Wenn die auf brandschatzende und laute Querulanten stoßen, die noch nicht einmal versuchen, sich der Mehrheit anzupassen, dann knirscht es naturgemäß schnell. So richtig kompatibel sind die Donnerbüchsen eben nicht.

Mit einer Ausnahme: Billy. Auch der ist natürlich ganz anders als die Jungs in seinem Alter. Und doch ist Mein Freund der Pirat, wie der Titel bereits verrät, auch die Geschichte einer Freundschaft. Tatsächlich ist die allmähliche Annäherung der zwei so unterschiedlichen Jungen neben dem Humor quasi das das Herzstück des Films. Es ist schon ganz schön zu sehen, wie die zwei sich brauchen, ohne sich dessen anfangs bewusst zu sein, und sich damit gegenseitig das Leben verschönern. Da es noch einige hübsche Kostüme gibt bzw. allgemein viel in die optischen Details investiert wurde, ist die niederländische ein kleiner Geheimtipp – nicht nur für die Kleinen.

Credits

OT: „De Piraten van hiernaast“
Land: Niederlande
Jahr: 2020
Regie: Pim van Hoeve
Drehbuch: Sander de Regt
Vorlage: Reggie Naus
Musik: Matthijs Kieboom
Kamera: Guido van Gennep
Besetzung: Matti Stooker, Samuel Beau Reurekas, Celeste Holsheim, Egbert Jan Weeber, Tygo Gernandt, Sarah Janneh

Bilder

Trailer

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Schlingel 2020

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Mein Freund der Pirat
Fazit
In „Mein Freund der Pirat“ freundet sich ein einsamer Junge mit einem Piratensohn an, der wie der Rest seiner Familie nicht wirklich reinpasst. Das ist schön anzusehen und bietet noch ein bisschen Fish-out-of-Water-Humor an, der sich wie der Film insgesamt an eine jüngere Zielgruppe richtet.
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