Große Lust hatten Thomas (Jakob Cedergren) und Mia (Sandra Andreis) ja nicht darauf, sich mal wieder die Nacht um die Ohren zu schlagen und wegen eines möglichen Alkoholschmuggels zu observieren. Doch es kommt schlimmer, als Mia hinterrücks niedergeschlagen wird. Während die Polizist im Krankenhaus nun um ihr Leben kämpft, verfolgt der Hauptkommissar die Spuren weiter. Dabei trifft er auf die Weinimporteurin Marika (Kajsa Ernst) sowie deren Töchter Agnes (Tove Edfeldt) und Ebba (Malin Persson). Und auch Staatsanwältin Nora (Alexandra Rapaport), die beide Schwestern gut kennt, wird bald in den Fall hineingezogen …
Abschluss von Staffel 6
Und dann war es schon wieder vorbei. Die ursprünglich nach fünf Staffeln beendete Krimiserie Mord im Mittsommer kehrte bekanntlich zurück und präsentierte weitere Fälle für den Hauptkommissar Thomas und die Staatsanwältin Nora, dieses Mal als in sich geschlossene Geschichten, die jeweils Spielfilmlänge haben. Mit In guten wie in schlechten Zeiten endete diese sechste Staffel. Eine literarische Vorlage gab es wie beim vorangegangenen Gewissenlos nicht, die Romane von Viveca Sten waren schon aufgebraucht. Dafür schrieb die Autorin erneut das Drehbuch und erfand damit für das Fernsehen einen neuen Fall, der auf den beliebten Figuren der Schwedin basiert.
Viel getan hat sich entsprechend nicht. Anders als beim letzten Mal gibt es jetzt wieder etwas zu rätseln. Wo der gewalttätige Ehemann wenig Fragen offen ließ außer der, ob er seine entlaufene Ehefrau wieder einfängt, da ist bei Mord im Mittsommer: In guten wie in schlechten Zeiten die Frage nach dem Täter noch zu klären. Womöglich sind es sogar mehrere, da der anfängliche Fall rund um den illegalen Alkoholschmuggel durch einen zweiten erweitert wird. Das Publikum darf dabei nicht nur rätseln, wer hinter den Geschichten steckt, sondern auch, ob diese in einem Zusammenhang stehen. Das versprach eigentlich viel Spannung und Unterhaltung.
Zu früh verraten
Leider bestätigte aber auch Mord im Mittsommer: In guten wie in schlechten Zeiten, dass die Reihe einfach keine besonders guten Krimis sind. Theoretisch hätte das hier alles sehr packend werden können, zumal der zweite Fall mit einer konstanten Lebensgefahr verbunden ist. Nur weiß man hier viel zu früh, was es mit allem auf sich hat. Beide Geschichten und die jeweiligen Verantwortlichen sind eigentlich klar. Auch wenn Sten so tut, als wäre das alles ein ganz großes Geheimnis und würde mit einer überraschenden Wendung enden: Wer auch nur ein wenig erfahren in diesem Genre ist, kann sich frühzeitig zusammenreimen, wer die jeweiligen Verantwortlichen sind. Da heißt es nur warten und warten und warten, bis der Film endlich mal an dem Punkt ankommt, an dem er das verrät, was ohnehin schon alle wissen.
Dass Sten sich mal wieder mit viel persönlichem Drama aufhält, macht die Sache auch nicht spannender. So laufen die privaten Probleme von Nora fort, wenn sie sich mit ihrem Ex herumplagt. Das sorgt einerseits für Kontinuität, war aber eben schon bei den letzten Malen nicht sehr interessant. Mord im Mittsommer: In guten wie in schlechten Zeiten ist zwar etwas besser als Im Schatten der Macht und Im Namen der Wahrheit, die ersten beiden Teile der Staffel, da die miteinander überkreuzten Einzelfälle ein bisschen Abwechslung bringen. Mehr als Durchschnitt ist das aber nicht. Wer sich nicht gerade in die wiederholt hübschen Bilder verliebt, findet hier angesichts der zahlenmäßig übermächtigen Konkurrenz nur wenig Grund einzuschalten.
OT: „Morden i Sandhamn: I nöd och lust“
Land: Schweden
Jahr: 2017
Regie: Mattias Ohlsson
Drehbuch: Katarina Ewers
Vorlage: Viveca Sten
Musik: Fredrik Emilson
Kamera: Trolle Davidson
Besetzung: Jakob Cedergren, Alexandra Rapaport, Sandra Andreis, Stefan Gödicke, Jonas Malmsjö, Anki Lidén, Kajsa Ernst, Tove Edfeldt, Malin Persson
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