Als Sänger feierte Sasha enorme Erfolge, seit bald 25 Jahren steht er mit seiner Musik immer wieder auf den oberen Plätzen der deutschen Charts zu finden. In Die Biene Maja – Das geheime Königreich zeigt er sein stimmliches Talent nun in einem etwas anderen Kontext: In dem Animationsfilm spricht er den fiesen Krachkäfer Bombulus, der es auf ein Ameisenvolk abgesehen hat und deren jungen Prinzessin in seine Gewalt bringen will. Und nur Maja und ihr bester Freund Willi können ihn jetzt noch aufhalten. Zum Kinostart am 5. Mai 2022 unterhalten wir uns mit Sasha über seine Arbeit am Film, die Popularität von Maja und was wir von dem Abenteuer lernen können.
Was hat dich daran gereizt, bei Die Biene Maja eine Sprechrolle zu übernehmen?
Eigentlich ist es andersrum: Ich habe mich immer gefragt, warum ich noch nie gefragt wurde. Da war ich schon beleidigt, dass ich fast gesagt hätte: jetzt auch nicht mehr. (lacht) Aber im Ernst, ich bin selbst mit Die Biene Maja aufgewachsen. Als ich im Alter meines Sohnes war, habe ich die Zeichentrickserie geliebt. Die Maja und der Willi. Und der Flip natürlich, das war immer meine Lieblingsfigur. Damals wusste ich noch nicht, dass die Geschichten schon sehr viel älter sind und das Buch schon 1913 erschienen ist. Als dann der Anruf kam ich und ich gefragt wurde, ob ich mitspielen mag, war sofort für mich klar, dass ich dabei bin, und habe sofort ja gesagt, noch bevor ich wusste, welche Rolle das sein würde. Dass ich Bombulus, den Krachkäfer sprechen würde, der im Film der Bösewicht ist, hat mich aber auch gefreut. Ich wollte schon immer mal in einem Animationsfilm mitmachen und wollte schon immer mal einen Bösewicht spielen. Dass bei Die Biene Maja beides zusammenkommt, besser hätte es für mich nicht laufen können. Es ist auch ein wirklich sehr schöner Film geworden. Und ich darf sogar singen!
Du hast es bereits angesprochen, dass Die Biene Maja eine lange Vorgeschichte hat. Warum sind deiner Meinung nach die Geschichten und Figuren eine so lange Zeit später noch immer so populär?
Ich denke, dass das nie alt wird. Im Gegenteil, das Thema Natur ist heute so aktuell wie noch nie. Wir nehmen die Natur heute viel bewusster war und wissen, dass wir uns um sie kümmern müssen. Viel zu lang wurde die Natur mit Füßen getreten. Wir haben jetzt aber eine Generation, die sich dazu berufen fühlt, sich der Natur anzunehmen und für sie zu sorgen. Da gehört der Mikrokosmos Insekten natürlich mehr als hinzu, weil es bei ihnen sehr wichtig ist, dass sie geschützt sind. Und auch in einer anderen Hinsicht war Die Biene Maja eine Vorreiterin: Dass 1913 ein Mädchen zur Heldin gemacht wird, das war alles andere als selbstverständlich. Selbst in den 1970ern bei der Zeichentrickserie war das eine Seltenheit. Als Kind ist einem das natürlich noch egal. Uns war das nicht bewusst, dass das etwas Besonderes ist. Für uns war sie die coole Schwester.
Nachdem du jetzt deinen ersten Animationsfilm hinter dir hast, wie war die Erfahrung für dich?
Es war schon eine Umstellung für mich. Ich stehe natürlich als Musiker sehr oft im Studio. Aber das Synchronsprechen läuft dann doch noch mal anders. Dank des superguten Coachings habe ich aber bald reingefunden, danach war es wirklich super. Die Figur ist ja auch eine sehr dankbare Rolle. Er ist schon recht böse, gerade auch den Ameisen gegenüber. Aber unter seiner harten Schale ist dann doch ein weicher Kern. Außerdem ist er musikalisch veranlagt und fängt dauern an zu singen. Die Lieder selbst sind nicht von mir und ich weiß auch gar nicht, ob ich so etwas schreiben könnte. Es war auch eine Herausforderung, weil ich mit der Stimme, die ich mich für Bombulus ausgedacht hatte, singen musste. Es hat aber auf jeden Fall Spaß gemacht sie zu singen.
Warum ist Bombulus eigentlich so gemein zu den Ameisen?
Weil er ein bisschen dumm ist. Er ist auch ein Poser und will anderen zeigen, wer der Herr im Ring ist. Dabei erkennt er mit der Zeit dank Maja und seiner Schwester, dass es zusammen deutlich besser ist. Das ist auch die Grundaussage des Films. Egal wo man herkommt oder was man ist, man sollte aufeinander zugehen und versuchen, Konflikte auf friedliche Weise zu lösen. Man muss deshalb ja nicht gleich zusammenleben. Aber es ist schon wichtig zu lernen miteinander zu koexistieren. Gerade in heutigen Zeiten, wie wir gerade traurigerweise sehen. Dass wir in Europa noch einmal Krieg haben würden, hätte wohl auch keiner gedacht. Dabei ist der Film viel früher entstanden. Da siehst du, wie wichtig diese Message ist und wie wichtig es ist diese zu verbreiten.
Ganz allgemein, was macht einen guten Kinderfilm aus?
Er muss Spaß machen, das ist das Wichtigste. Er kann noch so gute Messages haben, aber wenn die Kinder nicht in irgendeiner Form unterhalten werden, bringt das nichts. Das können dann oft Kleinigkeiten sein, die den Film zu einem Erlebnis machen. Bei uns sind das zum Beispiel die Ameisen oder ein paar der Krachkäfer, die einfach nur witzig sind. Er muss aber auch ein bisschen spannend sein und eine gute Story haben. Er darf dabei nicht zu lang sein, um die Aufmerksamkeitsspanne der Kinder nicht zu überfordern. Und schön sollte er sein, mit vielen Farben.
Da du inzwischen selbst Vater bist, welche Kinderfilme würdest du empfehlen – von Die Biene Maja einmal abgesehen?
Pippi Langstrumpf fand ich persönlich immer toll. Oder wenn es etwas Aktuelleres sein, dann Die Schule der magischen Tiere. Da habe ich auch mitgewirkt und den Titelsong gemacht. Der ist auch sehr spannend und wird bald einen zweiten Teil haben, ist aber für etwas ältere Kinder. Mein Sohn wäre da noch etwas zu jung. Kürzlich haben wie auch Die Häschenschule – Der große Eierklau gesehen. Das ist auch ein supersüßer Film. Aber ich muss ganz ehrlich sagen: Ich kann es kaum abwarten, bis ich mit meinem Sohn endlich Star Wars schauen kann. Wahrscheinlich langweilt er sich dann zu Tode. Aber da muss er dann durch. (lacht)
Und wie sieht es mit deiner Zukunft aus? Was sind deine nächsten Projekte?
Das sind so viele, dass ich den Überblick verliere. Ich bin gerade dabei, ein Album zu machen, passend zu einer Live-Show, an der ich arbeite. Das soll dann im Herbst so weit sein. Da freue ich mich schon sehr darauf, wieder auf Tour gehen zu dürfen nach dieser verrückten Zeit. Außerdem entwickeln meine Frau und ich im Moment ein Kinderkonzept, über das ich aber noch nicht so viel sprechen darf.
Vielen Dank für das Gespräch!
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