Savage Beauty Netflix
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Savage Beauty – Staffel 1

Savage Beauty Netflix
„Savage Beauty“ // Deutschland-Start: 12. Mai 2022 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Don Bhengu (Dumisani Mbebe) hat es geschafft: Mit seinem Unternehmen Bhengu Beauty ist er zu Vermögen und Ruhm gekommen, in ganz Südafrika kennen sie seine Schönheitsprodukte. Privat sieht es in seinem Leben jedoch weniger schön aus. Für seine Frau Grace (Nthati Moshesh) hat er schon lange nichts mehr übrig. Und auch an seiner Zweitfrau Thando (Angela Sithole) hat er längst das Interesse verloren, weswegen er schon länger eine Affäre hinter dem Rücken der beiden hat. Grace, die sich von Don hintergangen fühlt, hat genug von diesen Demütigungen und beschließt, nicht länger tatenlos zuzusehen. Und als wären diese Spannungen nicht schon anstrengend genug für das Familienoberhaupt, kommt es bei einem Auftritt ihres neuen Models Zinhle Manzini (Rosemary Zimu) zu einem unglaublichen Skandal …

Geheimnisse in Südafrika

Wer Interesse an afrikanischen Produktionen hat, für den führt derzeit kein Weg an Netflix vorbei. Gerade erst startete auf der Streamingseite die nigerianische Serie Blood Sisters, bei der eine blutige Begegnung zu einer bizarren Verfolgungsjagd führte. Nun gibt es schon wieder Nachschub aus Afrika, genauer aus Südafrika, wo die Geschichte von Savage Beauty spielt. Aber auch inhaltlich gibt es einige frappierende Gemeinsamkeiten. Beide Serien verbinden dramatische Geschichten, die einen gesellschaftlichen Hintergrund haben, mit einem Thriller. Das Thema Rache spielt bei den zwei Serien jeweils eine große Rolle, wenn jemand das Gesetz selbst in die Hand nimmt – wenn auch aus verschiedenen Gründen.

Dass Savage Beauty überhaupt etwas mit dem Thema Rache zu tun hat, wird auch erst nach einer Weile klar. Dass die offizielle Inhaltsangabe des Films das verrät, inklusive des Motivs der rächenden Person, deren Identität und der Vorgeschichte, ist dabei mehr als unglücklich. In der Serie selbst stellt dies vielmehr einen Wendepunkt dar. Bis die Figuren, die das Ziel der Rache sind, das alles realisieren, dauert es auch recht lang. Wobei es schon vorab vorbereitet wird. Die ersten Hinweise gibt es praktisch gleich zum Auftakt. Lebogang Mogashoa, der die Serie ausgedacht und an den Drehbüchern mitgeschrieben hat, hält sich jedoch erst bedeckt und konzentriert sich inhaltlich auf andere Punkte, bevor es denn mal konkret wird.

Zwischen Familienseifenoper und Rachethriller

Genauer ist es die Familie Bhengu, die im Mittelpunkt des Geschehens steht. Sympathisch ist diese weniger. Genauer weiß man nicht, wer grauenvoller ist: Don oder Grace. Während er der typische Macho ist, für den Frauen nur Gebrauchsware sind, ist sie ein nicht minder skrupelloser Machtmensch, der zum Zwecke des eigenen Vorteils keine Grenzen kennt. Ein harmonisches Familienleben ist bei einem solchen Schreckenspaar natürlich weniger wahrscheinlich. Tatsächlich besteht Savage Beauty zu einem beachtlichen Teil aus irgendwelchen Familienstreitigkeiten, welche an die großen US-amerikanischen Seifenopern Dallas und Denver Clan erinnern. Realismus sollte man deshalb nicht erwarten. Die Serie schämt sich nicht dafür, eine völlig überzogene Geschichte zu erzählen, die voller Intrigen, Wendungen und dunkler Geheimnisse ist.

Das kann man unterhaltsam finden, sofern man keine größeren Erwartungen an Realismus oder auch Einfallsreichtum hat. Interessant wird die Serie aber, indem sie dieses Familiendrama mit dem besagten Racheplot verbindet und auch ein gesellschaftlich relevantes Thema auspackt: Diskriminierung. Genauer wird früh verraten, dass das Unternehmen mit Produkten zu Geld gekommen ist, welche das Aufhellen dunkler Haut ermöglichen. Savage Beauty hat auf diese Weise einiges über groteske Schönheitsbilder zu sagen sowie darüber, wie auf perfide Weise dieser Zwang ausgenutzt wird. Ein bisschen schade ist es schon, dass das Thema auf eine derart reißerische Weise ausgeschlachtet wird und man nicht versuchte, etwas sensibler damit umzugehen. Zumindest aber unterscheidet dieser Aspekt die Serie von den vielen anderen Seifenopern. Bemerkenswert ist zudem, dass vergleichbar zu Blood Sisters Frauen hier das Sagen haben, sowohl bei den Guten wie auch den Bösen.

Credits

OT: „Savage Beauty“
Land: Südafrika
Jahr: 2022
Regie: Rea Rangaka, Denny Miller, Thati Peele
Drehbuch: Lebogang Mogashoa, Neo Sibiya, Nelisa Ngcobo
Idee: Lebogang Mogashoa
Musik: Kyle Shepherd
Kamera: Tom Marais
Besetzung: Rosemary Zimu, Nthati Moshesh, Dumisani Mbebe, Nambitha Ben-Mazwi, Angela Sithole, Jesse Suntele, Oros Mampofu, Mpho Sebeng

Bilder

Trailer

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Savage Beauty – Staffel 1
Fazit
„Savage Beauty“ ist eine etwas eigenwillige Mischung aus Seifenoperdrama, Rachethriller und Gesellschaftskritik, die sich um eine Familie und deren Schönheitsprodukte dreht. Realismus sollte man dabei nicht erwarten, ebenso wenig Tiefgang. Aber es hat schon einen Unterhaltungswert und ist deutlich interessanter als andere Geschichten aus diesem Bereich.
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