The Girl with the Dragon Tattoo Verblendung 2011
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Verblendung (2011)

The Girl with the Dragon Tattoo Verblendung 2011
„Verblendung“ // Deutschland-Start: 12. Januar 2012 (Kino) // 31. Mai 2012 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Der Journalist Mikael Blomkvist (Daniel Craig) hat sich den Ruf erarbeitet, auch nicht vor als unangreifbar geltenden Größen in Politik und Wirtschaft zurückzuschrecken, was er mittels seiner Artikel in der Zeitschrift Millennium bereits mehrfach getan hat. Im Falle des Industriellen Hans-Erik Wennerström hat er sich jedoch verschätzt. Nachdem sich eine seiner Quelle als Falle herausgestellt hat, verklagt ihn dieser wegen Rufschädigung, was Blomkvist nicht nur verbittert, sondern letztlich auch einer Karriere erheblichen Schaden zufügt, als er den Prozess letztlich verliert. Während der Journalist noch überlegt, wie er mit der Lage umzugehen gedenkt, wird er heimlich überprüft von der Hackerin Lisbeth Salander (Rooney Mara), die von dem Anwalt des Millionärs und Investors Henrik Vanger (Christopher Plummer) beauftragt wurde. Sichtlich zufrieden mit den Ergebnissen erhält der Reporter von Vangers Anwalt ein Angebot, das ihn zum Wohnsitz der Familie Vanger, einer abgelegenen Insel im Norden des Landes, bringt. Hinter dem Auftrag eine Chronik über die Familie zu schreiben, verbirgt sich jedoch eine ganz andere Mission, denn Mikael soll herausfinden, wer von der Familie vor über 40 Jahren Henriks Großnichte Harriet umgebracht hat.

Die Herausforderung der Reduktion

In seinem posthum erschienen Roman Verblendung, der bereits 2009 von Niels Arden Oplev verfilmt wurde, verbindet Autor Stieg Larsson die Handlung um die dunklen Geheimnisse einer Familie mit einer ganzen Reihe von Themen, die sein Leben selbst stark prägten, wie der Umgang mit Rechtsextremismus, Geschlechterrollen sowie die Idee des „gläsernen Menschen“ im Informationszeitalter. Gerade diese Themendichte faszinierte Regisseur David Fincher, als er den Roman zum ersten Mal las. Trotz anfänglicher Skepsis wollten er und Drehbuchautor Steven Zaillian verschiedene darin enthaltene Aspekte erforschen, besonders die verschiedenen Arten von psychologischer Gewalt, welche letztlich ein Spiegelbild von Prozessen der Verdrängung und der Schönfärbung zeigen.

Im Zentrum der Handlung steht die Verbindung der beiden Protagonisten, Salander und Blomkvist, wobei Darstellerin Rooney Mara die schwierige Aufgabe antrat, sich mit Schauspielerin Noomi Rapace, welche die Rolle bereist in Oplevs Version gespielt hatte, messen lassen zu müssen. Gerade weil Lisbeth, im Roman wie auch im Film, ein so strahlender und faszinierender Charakter ist, kann man sich vorstellen, dass eine solche Rolle sehr begehrt ist. Sowohl Mara wie auch Rapace betonen das Kämpferische dieser Figur, doch ebenso ihre Sensibilität, die sich in ihrer Beziehung zu Blomkvist zeigt, der eher dem traditionellen Typus des Ermittlers entspricht und von Craig, ebenso wie von Mikael Nyqvist in der schwedischen Verfilmung, als solcher interpretiert wird. Parallel zu ihren Ermittlungen nimmt sich auch Finchers Version Zeit zu zeigen, wie ihre Beziehung sich entwickelt, wie sich ein Vertrauen ergibt und eine Möglichkeit sich findet, dass sich eine so verschlossener Charakter wie es Lisbeth ist öffnen kann. Jedoch geht es auch hier um jene Formen der Gewalt, der physischen wie auch der emotionalen, die speziell von Männern ausgeht, die in der Welt von Verblendung nicht nur Positionen der Macht für sich beanspruchen, sondern ebenso diese ausnutzen.

Geheimnisse und ihre Enthüllungen

Mehr noch als das schwedische Original verbindet Fincher die psychologische Ebene der Geschichte mit den Themen, wie den Reiz der Romanvorlage ausmachen. Die Vangers, ihre Geschichte wie auch ihre geografische Isolation wirken konträr zu jener Logik des „gläsernen Menschen“, wie man sie aus der Moderne kennt. Besonders Salander verkörpert jenes Bewusstsein und diese Selbstverständlichkeit, mit der Informationen immerzu verfügbar sind, zugleich aber auch jenes Geheimnis, was viele erfolgreiche Hacker oder Tech-Millionäre um ihre Person machen. Auch Blomkvist scheint jene feine Linie zwischen Privatsphäre und Öffentlichkeit zu kennen und bereit zu sein, diese zu überschreiten, was ihren Dialogen, beispielsweise bei ihrer ersten Begegnung, immer wieder einen doppelten Boden gibt.

Zudem wirkt Verblendung (2011) sehr viel düsterer als die schwedische Version, was nicht zuletzt den Bildern von Kameramann Jeff Cronenwerth sowie der Filmmusik Trent Reznors und Angus Walls geschuldet ist. Visuell wie tonal ist es die passende Metapher für unsere Welt, in der die Grenzen zwischen Privat und Öffentlich, Avatar und realer Person sowie Fassade und Wirklichkeit immer mehr zu verschwimmen scheinen.

Credits

OT: „The Girl with the Dragon Tattoo“
Land: USA, Schweden, UK, Deutschland
Jahr: 2011
Regie: David Fincher
Drehbuch: Steven Zaillian
Vorlage: Stieg Larsson
Musik: Trent Reznor, Angus Wall
Kamera: Jeff Cronenwerth
Besetzung: Daniel Craig, Rooney Mara, Christopher Plummer, Stellan Skarsgård, Steven Berkoff, Robin Wright, Yorick van Wageningen, Joely Richardson

Trailer

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Verblendung (2011)
Fazit
„Verblendung“ ist eine gelungene Verfilmung des Romans von Stieg Larsson, die sowohl schauspielerisch wie auch inszenatorisch überzeugt. David Fincher betont in seiner Herangehensweise die psychologische Ebene der Geschichte und macht damit sowohl die Thrillerhandlung als auch die Beziehungen der Figuren untereinander spannend und faszinierend.
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