WarHunt Hexenjäger
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WarHunt – Hexenjäger

„WarHunt – Hexenjäger“ // Deutschland-Start: 29. April 2022 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

1945, der Zweite Weltkrieg ist noch im vollen Gange, die Alliierten kämpfen an den verschiedensten Fronten gegen die Deutschen. Als bei einem Einsatz ein US-Militärflugzeug hinter den feindlichen Linien im Schwarzwald abstürzt, zögert Major Johnson (Mickey Rourke) nicht lange. Sergeant Brewer (Robert Knepper) und seine Soldaten sollen das Flugzeug finden und die wertvolle Fracht wiederbeschaffen. Begleitet werden sie dabei von Walsh (Jackson Rathbone), der zwar nicht wirklich zu der Einheit gehört, aber dieser helfen soll. Und Hilfe können sie mehr als genug gebrauchen. Schon früh müssen sie feststellen, dass in dem Wald etwas nicht stimmt, als sie eine grausige Entdeckung machen. Denn da scheint außer den Soldaten noch jemand anderes an dem düsteren Ort unterwegs zu sein …

Das Grauen im Wald

Irgendwie scheint da ein Nest zu sein: Zuletzt gab es gleich mehrere Horrorfilme, bei denen es Männer in eine abgelegene Gegend mit viel Wald verschlägt, wo sie die Bekanntschaft mächtiger Hexen machen. Erst quälte die Provinzgroteske Wicked Witches mit hysterischen Monstern. Dann nahm sich Hellbender dieses Szenarios an, packte dies jedoch in eine ungewöhnliche Mutter-Tochter-Geschichte mit surrealen Momenten. Nun steht mit WarHunt – Hexenjäger gleich ein dritter Film an, bei dem die Männer besser einen Bogen um die ländliche Gegend gemacht hätten, die von magischen und potenziell tödlichen Wesen bewohnt ist. Dass es sich bei diesen um Hexen handelt, ist nicht wirklich ein Spoiler. Der deutsche Untertitel verrät es bereits.

Der Haupttitel wiederum verweist auf das zeitliche Setting. Mal wieder sind wir im Zweiten Weltkrieg unterwegs. Der ist schon unter normalen Umständen Stoff für Alpträume. WarHunt – Hexenjäger geht da aber noch einen Schritt weiter, indem er ein Kriegsszenario mit einem Horrorfilm kombiniert. Auch das findet man immer mal wieder. Operation: Overlord etwa ließ die alliierten Soldaten mit gezüchteten Zombies kämpfen. In Ghosts of War landeten diese in einem mysteriösen Haus, in dem es nicht mit rechten Dingen zugeht. Da passt der Auftritt von Hexen ganz gut in die Themenreihe. Interessant ist die Konstellation durchaus reizvoll, wenn Elitekämpfer auf eine Bedrohung stoßen, die sich ausnahmsweise mal nicht mit purer Gewalt lösen lässt.

Licht und Schatten

Die Verbindung zum Kriegsszenario ist dabei aber relativ dünn. So sind sich die Männer einig, dass die Kräfte der Hexen nicht in die falschen Hände geraten dürfen, was in dem Fall Hitler und seine Nazis bedeutet. Das war es aber auch schon. Regisseur und Co-Autor Mauro Borrelli interessiert sich mehr dafür, wie die US-amerikanischen Männer mit den Verhexungen zurechtkommen. Antwort: nicht besonders. Eine gewisse Schadenfreude ist an der Stelle vielleicht angebracht, wenn die testosteronberauschten Soldaten an ihre Grenzen stoßen und der Geist nach und nach schlapp macht. Ansonsten weckt deren Kampf keine größeren Gefühle beim Publikum. Dafür ist WarHunt – Hexenjäger bei der Figurenzeichnung zu nachlässig. Brewer und Walsh bleiben mehr aufgrund der engagierten Darsteller in Erinnerung, weniger wegen ihrer Persönlichkeit. Major Johnson wurde mit Mickey Rourke zwar prominent besetzt. Der Auftritt ist aber nur kurz und fällt mehr unter die Kategorie Karikatur.

Auch an anderen Stellen hat der Film komisches Potenzial, welches aber nicht genutzt wird. WarHunt – Hexenjäger ist dann doch eher ernst gemeint, trotz der hanebüchenen Geschichte. Zeitweise ist das Werk dennoch sehenswert. Borrelli, der eigentlich aus dem visuellen Bereich kommt und in der Hinsicht an so manch bekanntem Film beteiligt war, zeigt stellenweise durchaus ein Händchen für stimmungsvolle Aufnahmen. Das geringe Budget verhindert jedoch Größeres. Stellenweise sind die Bilder auch so dunkel, dass man nicht viel sieht. Das Ergebnis ist ein Horrorstreifen, der nicht unbedingt so schlecht ist, wie manch vernichtende Kritiken erwarten lassen. Schon die mythologische Note ist für ein paar sehenswerte Momente gut. Mehr als Durchschnitt ist das aufgrund der besagten Mängel aber nicht.

Credits

OT: „WarHunt“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Mauro Borrelli
Drehbuch: Mauro Borrelli, Reggie Keyohara III, Scott Svatos
Musik: Tao Liu
Kamera: Eric Gustavo Petersen
Besetzung: Robert Knepper, Jackson Rathbone, Mickey Rourke

Bilder

Trailer

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WarHunt – Hexenjäger
Fazit
„WarHunt – Hexenjäger“ begleitet einige US-Soldaten, die Ende des Zweiten Weltkriegs ein abgestürztes Flugzeug bergen wollen und dabei eine unheimliche Begegnung machen. Die Kombination aus Kriegsschrecken und Fantasyhorror ist recht dünn. Auch das geringe Budget und die schwachen Figurenzeichnungen verhindern, dass trotz einiger stimmungsvoller Bilder und schöner mythologischer Noten mehr als Durchschnitt drin ist.
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