
Auf dem von Kapitän Victor Burger (Sascha Hehn) geleiteten Traumschiff ist mal wieder jede Menge Ärger angesagt. So sind Jon (Stephan Luca) und Vera (Silvia Maleen) schon seit einigen Monaten liiert, wovon ihre jeweiligen Kinder Lotte (Nina Kaiser) und Moritz (Nico Ramon Kleemann) aber bislang nichts wissen durften. Versicherungsdetektivin Mila (Dana Golombek), die eigentlich ein Auge auf die Juwelen von Susanna (Gila von Weitershausen) haben soll, verliebt sich ausgerechnet in den Juwelendieb Frank (Christoph M. Ohrt). Und als wäre das nicht schon aufregend genug, wird auch noch die Controllerin Katja (Hedi Honert) von einem Unbekannten vergiftet, der womöglich noch ein zweites Mal zuschlagen wird …
Probleme auf der Trauminsel
Dass das Traumschiff bei seiner Suche nach Urlaubsdestinationen, mit denen es die Augen des Publikums verwöhnen kann, irgendwann auch in Hawaii Halt macht, ist nicht wirklich eine Überraschung. Kaum einen Ort verbinden wir derart mit dem Konzept Erholung und Abschalten wie die Inselkette im Pazifik, die mit Traumständen und ganzjährig hohen Temperaturen ein Tourismus-Hotspot ist. Schon 1997 spielte ein Film der ZDF-Sonntagabendreihe in dem 50. Bundesstaat der USA. 2018 steuerte das Schiff die Insel dann ein zweites Mal an und erzählte unterwegs die Geschichte von einigen Passagieren und Passagierinnen sowie der Besatzung, die alle mit irgendwelchen Problemen zu kämpfen haben.
Das ist natürlich nicht neu. Die 1981 gestartete Reihe kombinierte immer Urlaubsidylle mit individuellem Drama. Nur weil man sich gerade wie im Paradies fühlt, heißt das nicht, dass damit automatisch alles gut ist. Auffällig ist bei Das Traumschiff: Hawaii aber, dass die Geschichten verhältnismäßig wenig alltäglich sind. Wo es bei Mauritius, dem neuesten Film, um Beziehungsschwierigkeiten ging, sowohl im partnerschaftlichen wie familiären Sinn, da geht bei dem Film hier nur einer der drei Stränge in diese Richtung. Die recht universelle Geschichte um eine neue Beziehung mit Anlaufschwierigkeiten wird mit Bildern von der Insel aufgehübscht, wenn die verhinderte Patchworkfamilie durch einen Jurassic Park düst – nicht ganz das Setting, das man bei einem solchen Film erwarten würde.
Viel Kriminelles an Bord
Tatsächlich auffällig ist jedoch, dass sich gleich zwei Stränge um kriminelle Machenschaften drehen. Klar, Elemente des Krimis gab es auch bei anderen Episoden. Bei Das Traumschiff: Hawaii ist das aber schon sehr geballt. Dennoch sollte man in der Hinsicht nicht allzu viel erwarten. Wer sich hier an Bord begibt, sollte kein Tod auf dem Nil erwarten. So wird bei dem Giftanschlag und der daran anschließenden Erpressung kein Geheimnis daraus gemacht, wer hinter allem steckt. Man sieht sie sogar dabei. Und auch der Fall um den Juwelendiebstahl ist nicht wirklich mit einer Überraschung verbunden, auch wenn ein bisschen so getan wird als ob. Man ahnt hier schon früh, worauf das alles hinauslaufen wird, da der Film den üblichen Bahnen folgt.
Gleichzeitig ist das von fünf (!) Leuten verpasste Drehbuch völlig bescheuert. Vor allem die Art und Weise, wie hier alles zu einem Happy End zurechtgebogen werden soll, damit auch ja alle Zuschauer und Zuschauerinnen glücklich weiterträumen dürfen, darf das eine oder andere Augenrollen provozieren. Und auch beim Verhalten der Figuren legte man nicht so wahnsinnig viel Wert auf Glaubwürdigkeit. Wem das alles egal ist und einfach nur ein paar schöne Bilder zur Fernwehberuhigung genießen möchte, der bekommt das bei dem Herzkino-Beitrag geboten. Aber auch in der Hinsicht ist Das Traumschiff: Hawaii nicht übermäßig beglückend, wenn ein Großteil der Geschichte an Bord spielt und damit eher für Beklemmung sorgt als für Freiheitsgefühle.
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