Ein Wochenende im August TV Fernsehen Das Erste ARD Mediathek
© ARD Degeto/Volker Roloff

Ein Wochenende im August

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„Ein Wochenende im August“ // Deutschland-Start: 3. August 2019 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Eigentlich wollte die Grundschullehrerin Katja (Nadja Uhl) nur ein ganz entspanntes Wochenende in ihrem Bauernhaus verbringen, ganz ohne Ehemann Thomas (Thomas Limpinsel) und Tochter Leonie (Amelie Herres). Und vermutlich wäre dieser Plan auch aufgegangen. Doch dann steht plötzlich Daniel (Carlo Ljubek) vor ihr, ein umherreisender Journalist, der die Welt kennenlernen möchte und dabei ohne viel Besitz auskommt. Zunächst weiß Katja nicht so recht, was sie mit diesem Fremden anfangen soll, der irgendwie sonderbar ist, gleichzeitig aber auch sehr charmant. Ehe sie es sich versieht, hat er sie mit seiner Offenheit verzaubert und Gefühle in ihr geweckt, die sie selbst nicht für möglich hielt und die die eigentlich glücklich Verheiratete vor eine große Herausforderung stellen …

Ist denn schon Sonntag?

Eigentlich ist die Arbeitseinteilung zwischen dem Ersten und dem ZDF recht eindeutig, wenn es darum geht, wer außerhalb der endlosen Krimireihen welche Filme produziert. Während die ARD gerne mal harmlose Komödien ausstrahlt, die der Berieselung dienen, da macht das ZDF mit romantischen Dramen der Herzkino-Reihen das Publikum glücklich – etwa Inga Lindström oder Katie Fforde. Das bedeutet aber nicht, dass da nicht doch auch bei der Zielgruppe des jeweils anderen Senders gefischt wird. Ein Beispiel dafür ist Ein Wochenende im August, welches in mehrfacher Hinsicht dem Rezept folgt, welches die Sonntagabend-Schnulzen zu einem derartigen Dauerbrenner gemacht haben. Stattdessen läuft er samstags im Ersten.

Das fängt schon bei der Optik an, die ganz offensichtlich darauf ausgerichtet ist, die Augen des Publikums zu verwöhnen. Da wäre einerseits die Landschaft, die als Demonstrationsmaterial für das Adjektiv „idyllisch“ verwendet werden könnte. Ein malerisch gelegener See, überall gibt es Grün, nichts trübt den makellosen Eindruck. Und auch das Bauernhaus, welches zum Schauplatz in Ein Wochenende im August wird, lädt zum Schauen und Träumen ein. Mit Landwirtschaft hat dieses natürlich nichts mehr zu tun. Man umgibt sich zwar mit Natur, will sich daran aber nicht die Hände schmutzig machen. Vielmehr gibt es eine reizvolle Mischung aus rustikal und schick, die so gemütlich aussieht, dass man am liebsten selbst seine Koffer packen und hinreisen würde.

Eine Frage der Gefühle

Und natürlich ist man sich auch der Attraktivität des Paares, das kein Paar sein darf, bewusst. Da die Zielgruppe solcher Filme tendenziell eher weiblich ist, darf Carlo Ljubek (Das Leben danach, Auf dünnem Eis) seine Klamotten ausziehen und minutenlang nur mit einem Handtuch bekleidet durch die Gegend laufen. Diese Szene ist dann auch der eine nennenswerte Versuch, für etwas Komik zu sorgen. Ansonsten versteht sich Ein Wochenende im August schon eher als Drama, bei dem es einerseits um die Gefühle zwischen den zwei Zufallsbekanntschaften geht. Gleichzeitig soll es darum gehen, dass Katja gar nicht weiß, was sie mit der Situation anfangen soll. Denn eigentlich ist sie ja glücklich, braucht den Fremden gar nicht. Das zumindest unterscheidet den Film vom Herzkino, wo bestehende Partnerschaften immer aus gutem Grund beendet werden, um der neuen Liebe Platz zu machen.

Da stellt sich natürlich die Frage: Und warum beginnt sie diese Affäre dann? Drehbuchautorin Katharina Amling hat darauf keine wirkliche Antwort. Vermutlich interessiert es sie auch nicht. Überhaupt ist Ein Wochenende im August ein sehr nichtssagender Film, bei dem nie klar wird, was genau er erreichen oder erzählen will. Natürlich muss ein Film nicht zwangsläufig große Themen haben oder gesellschaftliche Relevanz haben. Zerstreuung ist ein legitimes Ziel. Aber selbst dafür ist das hier schon sehr dünn. Das Drama ist eine Aneinanderreihung schöner Bilder, ohne dass diesen ein nennenswerter Inhalt mitgegeben wird. Wem das reicht, schaut rein. Wer sich mehr für Figuren oder tatsächliche Emotionalität interessiert, der geht hingegen leer aus.

Credits

OT: „Ein Wochenende im August“
Land: Deutschland
Jahr: 2019
Regie: Esther Gronenborn
Drehbuch: Katharina Amling
Musik: Gert Wilden jun.
Kamera: Birgit Gudjonsdottir
Besetzung: Nadja Uhl, Carlo Ljubek, Gitta Schweighöfer, Gisela Aderhold, Thomas Limpinsel, Amelie Herres

Bilder

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Ein Wochenende im August
Fazit
Wenn sich in „Ein Wochenende im August“ eine verheiratete Frau in einen unkonventionellen Fremden verliebt, gibt es viele schöne Bilder. Der Inhalt kann da nicht mithalten: Das Drama hat praktisch nichts zu erzählen, die ausgedehnte komödiantische Szene bleibt ebenfalls ohne Wirkung.
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