Mike Regan (Pierce Brosnan) ist Leiter des Luftfahrtimperiums Regan Aviation und mit allem Luxus ausgestattet. Als sein Unternehmen eines Tages das Ziel eines Hackerangriffs wird, muss der IT-Profi Ed Porter (James Frecheville) ran, um den Schaden zu beheben. Regan ist von dem jungen Spezialist fortan so fasziniert, dass er ihn nicht viel später zu sich nach Hause einlädt, um die hochmodern ausgestattete Villa zu modernisieren oder besser gesagt upzugraden. Hinter dem IT-Profi versteckt sich dabei jedoch ein Geheimnis, von dem der stinkreiche Unternehmer nichts ahnt.
Klassische Figuren der Neuzeit
Regan, ein typischer Elon Musk, ist mit hochmoderner Technologie ausgestattet. Neumodische Apps für den Luftverkehr, autonome Fahrzeuge und der Drang, die Menschen durch hochmoderne Technologie in eine neue Ära zu katapultieren, gehören so zu seinem Alltag. Er gleicht damit dem mittlerweile klassischen Silicon-Valley Stereotyp, den man immer häufiger in Filmen und Serien zu sehen bekommt – man denke nur einmal an Robert Downey Jr. als Tony Stark oder Damian Lewis aus Billions. Schaut man bei Hacked jedoch genauer hin, so merkt man, dass dies nur halbwegs ernst genommen wird. Erst dadurch, dass der stinkreiche Unternehmer Internetprobleme zu Hause hat, kann der IT-Profi unbemerkt in dessen Welt eindringen. Diese Plot convenience zieht sich so durch den gesamten Film hindurch, was teilweise für fragwürdige Filmmomente sorgt.
Schlecht verpackte moderne Themen
Obgleich Hacked die Themen der Neuzeit aufgreift – ganz vorn dran der Schutz auf Privatsphäre sowie Überwachung, so weiß er nicht geschickt damit umzugehen. Für den Hacker ist es so ein Kinderspiel, sich überall hinein zu hacken – ein typischer Gag, über den sich gern die Fachkundigen wie auch die Laien lustig machen. Doch nicht nur das: Der Hacker versucht nicht einmal sich schlau anzustellen. Stattdessen hat man es mit einem traumatisierten Ex-Militär zutun. Beim reichen Unternehmer dagegen, da nimmt man kaum so etwas wie Macht wahr, was man doch eigentlich erwarten würde. So muss sich der Reiche selbst um den verrückten IT-Experte kümmern, als hätte er niemanden, der das für ihn übernehmen könnte. Der Eindruck, dass es sich bei Hacked um einen herkömmlichen Rache-Thriller handelt, lässt daher nicht lange auf sich warten.
Drittklassiger Zukunfts-Thriller
Neben Produktionen wie Sneakers von Phil Alden Robinson (1992) oder Der Staatsfeind Nr. 1 von Tony Scott (1998), die sich sehr viel schlauer mit den Themen der Zukunft auseinandersetzten, bleibt Hacked – der wohlbemerkt 2016 herauskam – auf der hinteren Plätzen. Dies hat einerseits mit der mangelnden Authentizität bei den Figuren und der Story zutun, andererseits aber auch an den unrealistischen Hackingkünsten. Wenn im Film die ganze Zeit die Rede von intelligenter Technologie ist, die Figuren aber wiederum null Intelligenz aufweisen, so hinterlässt dies schon einen merkwürdigen Eindruck. Auch wenn die menschliche Abhängigkeit zur Technologie Potential aufweist, so wird dies von dem irischen Regisseure John Moore (Stirb langsam – Ein guter Tag zum Sterben) vollkommen ignoriert. All diese vorgeschobenen Themen der Neuzeit entpuppen sich daher nur als Blendwerk, um das digital interessierte Publikum zum Anschalten zu bringen.
Belanglosigkeit par excellence
Da Hacked weder etwas über unsere digital vernetzte Zeit zu erzählen hat und nicht einmal weiß, wie man geschickt mit Filmfiguren umgeht, gibt es wenig, was man hier loben könnte. In der Gesamtheit stellt sich der Thriller damit als durch und durch uninspiriert und überaus belanglos heraus – obwohl einer der Drehbuchautoren (William Wisher Jr.) bei der Entstehung des Klassikers Terminator beteiligt gewesen war. Jeder, der sich für Cyberkriminalität im Film interessiert, ist somit selbst mit so einem Film wie Blackhat, der sicherlich auch seine Schwächen aufweist, besser bedient.
OT: „I.T. “
Land: USA
Jahr: 2016
Regie: John Moore
Drehbuch: Dan Kay, William Wisher Jr.
Musik: Timothy Williams
Kamera: Ekkehart Pollack
Besetzung: Pierce Brosnan, James Frecheville, Anna Friel, Stefanie Scott, Michael Nyqvist, Adam Fergus
Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.
(Anzeige)