Jongi-ui Jip: Gongdonggyeongjeguyeok Haus des Geldes Korea Netflix
© Jung Jaegu/Netflix

Haus des Geldes: Korea – Staffel 1

Jongi-ui Jip: Gongdonggyeongjeguyeok Haus des Geldes Korea Netflix
„Haus des Geldes: Korea – Staffel 1“ // Deutschland-Start: 24. Juni 2022 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Eigentlich sollte sich für Lee Hong-dan (Jeon Jong-seo) nach der Wiedervereinigung von Süd- und Nordkorea alles zum Guten wenden. Doch wie es in Zeiten politischer Umbrüche üblich ist, kommt alles anders. Statt Wohlstand für alle, scheffeln nur die Reichen immer mehr Geld – Lee Hong-dan wiederum rutscht in die Kriminalität ab und ist schon bald auf der Flucht vor der Polizei. Wie ein Retter in der Not kommt dabei ein Mann namens Professor auf sie zu und bietet ihr die Teilnahme an einem der größten Überfälle der koreanischen Geschichte an. Gemeinsam mit einer Gruppe aus nord- und südkoreanischen Verbrechern wird ein Raub auf die nationale Banknotendruckerei geplant, um sich gegen die kapitalistischen Strukturen der Wiedervereinigung zu wehren. Doch Planung und Durchführung liegen weit auseinander und schon nach kurzer Zeit im Gebäude, beginnt alles aus dem Ruder zu laufen.

Die Sache mit den Remakes

Als Haus des Geldes im Jahr 2017 auf Netflix veröffentlich wurde, dauerte es nicht lange, bis die Serie zu einer der erfolgreichsten der Plattform avancierte. Nach 5 Staffeln war dann vergangenes Jahr Schluss und die Bande rund um Tokio, Rio und co. konnte sich bequem zur Ruhe setzen. Doch Fans des Erfolgshits mussten nicht lange auf neues Material warten, da seit kurzem auf Netflix das koreanische Remake der spanischen Serie verfügbar ist. Neuverfilmungen haben allerdings oft an sich, dass sie sich aufgrund mangelnder Alleinstellungsmerkmale an ihrer Vorlage messen lassen müssen. Und so bleibt auch der koreanischen Version von Haus des Geldes der Vergleich mit dem Original nicht verwehrt.

Haus des Geldes: Korea schafft es zwar zu Beginn die Story in ein eigenes interessantes Setting zu heben, vergisst mit laufender Handlung dann allerdings weiter mit dieser Idee zu arbeiten. Die Geschichte rund um die edlen Bankräuber spielt sich nämlich in der nahen Zukunft ab, in der sich die koreanische Halbinsel nach jahrzehntelanger Trennung wieder vereint hat und nun durch eine gemeinschaftliche Währung den Wohlstand im ganzen Land zu fördern und zu etablieren versucht. In diese Rahmenhandlung flechten sich immer wieder politische, sowie soziale Konflikte ein, wenn zum Beispiel auf Seiten der Polizei diskutiert wird, ob nun Süd- oder Nordkoreaner*innen die Verhandlungen mit dem Professor und seiner Truppe führen. Und auch innerhalb der Bande, sowie unter den Geiseln werden Menschen immer wieder aufgrund ihrer Herkunft unterschiedlich behandelt. Das ist ein unfassbar fruchtbarer Boden für eigene spannende Handlungsstränge, der im weiteren Verlauf der Serie allerdings nie wirklich genutzt wird.

Eine Kopie

Stattdessen beschäftigt sich Haus des Geldes: Korea viel lieber damit, ihre Vorlage Handlungsstrang für Handlungsstrang akribisch zu kopieren. Hier und da werden zwar immer mal wieder einzelne Entscheidungen getroffen, die sich scheinbar vom Original unterscheiden, letztendlich läuft aber dann doch wieder alles auf das Altbekannte heraus. Zusätzlich zur Kopie der Handlung funktionieren andere Aspekte der Serie auch nicht so gut, wie in der spanischen Vorlage. So wirken viele der Hauptfiguren, auch begünstigt durch das überzeichnete koreanische Schauspiel, wie bloße Karikaturen ihre Vorbilder. Dadurch und durch die Tatsache, dass sich die Serie scheinbar nicht für eine klare Hauptfigur entscheiden kann und nicht weiß, ob Räuberbande oder Polizei Sympathien für die Zuschauenden erzeugen sollen, wirken die Figuren oft unsympathisch und machen die Handlung stellenweise unerheblich. Haus des Geldes: Korea macht außer dem Setting also nichts anders oder neu und macht so zu jeder Zeit deutlich, dass es sich hierbei um ein reines Remake für die koreanische Zielgruppe handelt, das den gleichen Erfolg des Originals erneut einspielen soll. Inwiefern das funktioniert, wenn essentielle Erfolgsrezepte der spanischen Vorlage, wie die durchgehende Überlegenheit des Professors oder die dynamische Figurenkonstellation nicht vollständig genutzt werden, bleibt dabei unbeantwortet im Raum stehen.

Credits

OT: „Jongi-ui Jip: Gongdonggyeongjeguyeok“
Land: Südkorea
Jahr: 2022
Regie: Hong-sun Kim
Drehbuch: Yong-jae Ryu, Hwan-chae Kim, Sung-jun Choe
Musik: Tae-seong Kim
Besetzung: Ji-tae Yoo, Yunjin Kim, Hae-soo Park, Jong-seo Jeon, Won-jong Lee, Myung-hoon Park, Sung-oh Kim, Ji-hun Kim, Yoon-ju Jang, Joobeen Lee, Hyun-woo Lee, Ji-hoon Kim, Kyu-ho Lee

Bilder

Trailer

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Haus des Geldes: Korea – Staffel 1
Fazit
Wer die spanische Serie Haus des Geldes schon gesehen hat, bekommt mit dem koreanischen Remake nichts Neues geboten. Die Handlung, sowie die Figuren sind die Gleichen und einige Szenen sind sogar fast eins zu eins kopiert. Folglich überraschen weder die Twists noch die Dialoge. Zwar klingt das Setting des wiedervereinten Koreas vielversprechend, wird allerdings viel zu selten genutzt.
Leserwertung208 Bewertungen
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von 10