Pryatki Hide and Seek gefährliches Versteckspiel TV Fernsehen ZDFneo Mediathek
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Hide and Seek – Gefährliches Versteckspiel – Staffel 1

Pryatki Hide and Seek gefährliches Versteckspiel TV Fernsehen ZDFneo Mediathek
„Hide and Seek – Gefährliches Versteckspiel“ // Deutschland-Start: 11. Juni 2022 (ZDFneo)

Inhalt / Kritik

Direkt als Varta Naumova (Yulia Abdel Fattakh) ihre Stelle als leitende Ermittlerin in einer kleinen Industriestadt antritt, hat sie schon einen Fall auf dem Schreibtisch liegen: Die siebenjährige Alina (Sofia Khalaimova, aber je nach Alter: Monica Tkachuk, Azalia Tkachuk) ist beim Versteckspielen mit ihrem Vater (Oleksandr Kobzar) in dessen Wohnung verschwunden. Obwohl Jevgenij Borokov die Polizei verständigt hat, gerät zunächst er selbst in den Verdacht, etwas damit zu tun zu haben. Der Fall entpuppt sich im Laufe der Zeit allerdings als komplexer als gedacht …

Eine Frage der Anrede

Hinweis: Für diese Rezension wurden nur die für die Presse zur Verfügung gestellten ersten vier von acht Episoden gesichtet.

Die deutsche Synchronisation in Hide and Seek – Gefährliches Versteckspiel ist insgesamt gelungen; die gewählten Stimmen passen zu den Charakteren und die Sprecher verstehen ihr Handwerk. Manchmal ist die Übersetzung jedoch nicht ganz konsistent. Als etwa Varta im Polizeirevier vorstellig wird, um ihre neue Stelle als leitende Ermittlerin anzutreten, siezen sie und ihr neuer Chef Viktor Goray (Yakiv Kucherevskyi) sich zunächst gegenseitig, bis er sie mit einem „Komm mit“ auffordert, ihm zu folgen. Das „Komm mit“ passt zwar sehr gut zu den Lippenbewegungen, ein „Kommen Sie“ wäre hier aber folgerichtiger gewesen. Außerdem siezt Varta ihre Kollegen, während diese sie duzen, was sich sehr unnatürlich anfühlt; darüber hinaus ist es allein schon deshalb ungewöhnlich, weil Varta in dieser Gruppe die Vorgesetzte ist, während alle anderen einen Rang heruntergestuft wurden. Wenn überhaupt wäre also eine umkehrte Dynamik zu erwarten. Zwar kann es durchaus zu Animositäten kommen, wenn eine externe Person aus dem Nichts erscheint und das Heft an sich reißt (beziehungsweise an sich gerissen bekommt), aber keinen der Charaktere scheint die Art der Anrede zu stören, es wird gar nicht thematisiert. Es ließ sich nicht feststellen, ob dies schlicht ein seltsamer Übersetzungsfehler ist oder im ukrainischen Original genau so gehandhabt wird.

Langsamer Einstieg

„Ungereimtheiten“ wäre ein zu starkes Wort, aber auch inhaltlich gibt es einige Stolpersteine. So verliert Borokov etwa die Geduld, als ihm von Maxim im Verhör unterstellt wird, womöglich selbst etwas mit dem Verschwinden seiner Tochter zu tun zu haben, woraufhin er proklamiert, sie selbst zu finden. Als ihm daraufhin aufgrund der Vorwürfe von unter anderem Urkundenfälschung das Verlassen des Polizeireviers untersagt wird, bittet er Varta inständig, seine Tochter zu finden. Dieses sprunghafte Verhalten kann zwar der emotionalen Situation geschuldet sein, fühlt sich aber dennoch nur wie ein Zeitfüller an, von denen es in Hide and Seek – Gefährliches Versteckspiel so einige gibt. Das liegt teilweise am Pacing. Mit der zweiten Episode nimmt der Fall wie auch die Serie an Fahrt auf, die erste Episode ist jedoch unglaublich langsam erzählt. Die langgezogenen Bilder und die gewählten Motive sind in der Theorie zwar gut dafür geeignet, Atmosphäre zu erzeugen, das will hier aber nicht gelingen. Es lässt sich nicht verbindlich festmachen, woran genau das liegt, allerdings wird das Sounddesign eine Rolle dabei spielen. Das Ganze fühlt sich nicht „echt“ an, wirkt unbeholfen in der Umsetzung und durch die mangelhafte Immersionsmöglichkeit stellenweise gar langweilig.

Dem Tondepartment anzugehören kann ein ganz schön undankbarer Job sein, es wird beim Filmemachen gern vernachlässigt oder als selbstverständlich hingenommen, da der Ton den meisten oft nur dann auffällt, wenn etwas nicht damit stimmt. Im direkten Vergleich würden wohl die wenigsten Leute darauf tippen, dass die ersten beiden Folgen von derselben Person geschrieben und von derselben Person inszeniert wurden; tatsächlich stammen aber alle Skripte von Simor Glasenko, während Iryna Gromozda durchgehend Regie führte. Die dritte und vierte Episode kommen nicht ganz an das Tempo der zweiten heran, lassen die erste aber immer noch weit hinter sich zurück.

Ein mysteriöser Fall

Wer da während des Piloten abschaltet, kann kaum dafür getadelt werden, wer allerdings durchhält, wird in gewisser Weise belohnt. Wer jedoch dranbleibt, weil ihm genau diese langsame Inszenierung gefällt, der wird mit dem Rest wiederum eher weniger Freude haben. Die Ansätze der grundsätzlichen Story mögen aber dennoch Anlass genug sein, nicht vorzeitig abzubrechen. Die Serie konstruiert einen mysteriösen Fall, fokussiert sich aber auch auf ihre Charaktere und deren Hintergrundgeschichten, was organisch miteinander verbunden ist. Trotzdem wurde sich mit der ersten Folge einiges verspielt.

Credits

OT: „Pryatki“
Land: Ukraine
Jahr: 2019
Regie: Iryna Gromozda
Drehbuch: Simor Glasenko
Musik: Yevhen Filatov
Kamera: Serhiy Krutko
Besetzung: Pyotr Rykov, Yulia Abdel Fattakh, Oleksandr Kobzar, Yakiv Kucherevskyi, Oleg Moskalenko, Mikhail Troynik, Evgeniy Grigoriev, Valeriy Legin, Azalia Tkachuk

Bilder

Trailer

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Hide and Seek – Gefährliches Versteckspiel – Staffel 1
Fazit
Die ukrainische Thrillerserie „Hide and Seek – Gefährliches Versteckspiel“ fängt sehr behäbig an und wirkt in der ersten Folge teilweise mangelhaft inszeniert, das ändert sich zum Glück aber der zweiten Episode. Die Serie schafft es zwar, mit ihrer Story Interesse zu wecken, trotzdem wird sie von einem misslungenen Start heruntergezogen.
Leserwertung96 Bewertungen
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6
von 10