Hitch – Der Date Doktor

Alex „Hitch“ Hitchens (Will Smith) ist selbsternannter Date-Doktor (heutzutage würde man wohl Beziehungscoach dazu sagen) und verfolgt die Mission, Männern beim Flirten und Daten zu helfen, sodass diese bei ihren angebeteten Damen erfolgreich landen. Als er auf den verzweifelten Albert (Kevin James) trifft, der sich bis hinter die Ohren in die unerreichbare Allegra Cole (Amber Valletta) verliebt hat, steht ihm jedoch eine nicht minder herausfordernde Zeit bevor. Grund dafür ist die Klatschreporterin Sara (Eva Mendes), bei der die Tricks des Flirt-Gurus nicht zu funktionieren scheinen. Hitch versucht daher umso stärker in seiner Trickkiste zu kramen, um Erfolg zu haben – er will schließlich ein gutes Bild von sich selbst bei seinen Klienten hinterlassen. So ergibt sich eine komödiantische Odyssee beider Männer quer durch New York, um die Frauen zu bezirzen. Nach Speed-Dating Versuchen und vielen weiteren „Pick-Up“-Tricks müssen die beiden jedoch einsehen, dass das alles nur bedingt weiterhilft.

Seiner Zeit voraus

Hitch ist sicherlich einer der Filme über die Verführung von Frauen. Dabei beginnt alles recht klassisch: Mann ist allein und bei Frauen gänzlich unerfolgreich und verfolgt nun das Ziel eine Frau zu erobern. Obgleich diese Idee nicht neu ist, so wird man hier mit den Flirt-Lessons schon konkreter. Wie Albert, so bekommt auch der Zuschauer Tipps vom Flirt-Coach. Dass solche gefragt sind, zeigt ein Blick auf YouTube, wo man auf die Videos unzähliger selbsternannter Beziehungsexperten stößt. Besonders interessant ist daher die Frage, wie sich die Tricks von Hitch zu den heutigen unterscheidet. Wie sehr haben sich die Zeiten seit 2005 in der Hinsicht verändert? Dadurch erreicht die RomCom eine durchaus interessante Meta-Ebene, die zum Nachdenken einlädt.

Dass die Coaches von heute sich einerseits an Hitch orientieren, andererseits aber auch ihren Spaß mit der Komödie haben und es Kritiken, Analysen und Reactions gibt, überrascht daher in keinster Weise. Dabei kommt die RomCom in puncto Authentizität ganz gut weg, obgleich die eine oder andere Situation zwischen Mann und Frau überzeichnet wirkt. Diese Videos erwecken daher den Eindruck, dass diese RomCom einen filmischen Impact hinterlassen hat und dass Man(n) schon etwas lernen kann – sei es nun ein guter oder nicht so guter Rat von Hitch.

Erfolgreiches High-Concept Kino

Ein Beziehungscoach gerät wie seine Klienten bei der Eroberung einer Frau ins Straucheln – so könnte man Hitch – Der Date Doktor in einem Satz leicht zusammenfassen. Durch diese griffige Idee sowie die bekannten Stars aus Der Prinz von Bel-Air und King of Queens ist die Komödie somit ein gutes Beispiel für einen High-Concept-Film. Dabei richtet sich die Romanze an wirklich jedermann, was die FSK 0 Einstufung als auch das weltweite Einspielergebnis von fast 400 Millionen Dollar zeigt – das ist im RomCom-Genre mit auf den obersten Plätzen. Hitch ist zudem zurecht in vielen Top-Komödienlisten enthalten, da die Schauspieler einen stark spürbaren Charme mitbringen und es eine durchaus gelungene Harmonie zwischen Story und dem Humor gibt, der sich zwischen Slapstick und subtilen Gags bewegt.

Da es eine tolle Chemie unter den Figuren gibt und auf skurrilen und oder überspitzten Humor verzichtet wird, beschert Andy Tennants (Der Kautions-Cop) Werk weitere Pluspunkte. Weder zu ernst, noch zu kindisch ist Hitch – Der Date Doktor eine tatsächlich tolle Komödie, die es in Kombination mit der oben gestellten Frage schafft, tatsächlich im Kopf zu bleiben – besonders wenn man das einmal mit anderen Produktionen vergleicht. Hier kommt also alles zusammen: ein witziges männliches Duo, eine gelungene Story und ein durchaus interessanter gesellschaftlicher Beitrag zum Beziehungsalltag zwischen Mann und Frau.