Iron Chef Quest for an Iron Legend Netflix
© 2022 Greg Gayne/Netflix/Patrick Wymore

Iron Chef: Quest for an Iron Legend – Staffel 1

Iron Chef Quest for an Iron Legend Netflix
„Iron Chef: Quest for an Iron Legend“ // Deutschland-Start: 15. Juni 2022 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Fast jede der ersten sieben Folgen von Iron Chef: Quest for an Iron Legend läuft nach demselben Prinzip ab: Ein Herausforderer stellt sich der Challenge, in einem Kochwettkampf gegen einen von Chairman Mark Dacascos (John Wick: Kapitel 3) ausgewählten so genannten Iron Chef anzutreten. Fünf Gerichte müssen zu einem bestimmten Thema zubereitet zu werden, wobei auch eine besondere Geheimzutat verwendet werden muss. Jedes der Gerichte wird von einer Jury bewertet, von welcher zwei Judges fest sind und der Platz des dritten in jeder Episode von einem anderen Special Guest eingenommen wird. Die Hosts Alton Brown und Kristen Kish kommentieren dabei das Geschehen. Hat der Kandidat am Ende mehr Punkte als der Iron Chef, gewinnt er natürlich den Wettkampf und damit die Folge, was zunächst mit einer Medaille belohnt wird. Allerdings hat selbst ein Verlierer theoretisch noch die Chance, im Finale anzutreten. In der letzten Episode tritt der Teilnehmer, welcher die meisten Punkte bekommen hat, gegen alle fünf Iron Chefs an, um zur Iron Legend zu werden und ein goldenes Küchenmesser zu gewinnen.

Mit sieben Folgen, von denen jede mehr als eine Dreiviertelstunde dauert, plus dem Finale als achte Episode, welches eine Laufzeit von fünfzig Minuten hat, ist Iron Chef: Quest for an Iron Legend schon etwas zu lang geraten. Es war eine gute Entscheidung, lediglich zwei Kandidaten pro Folge gegeneinander antreten zu lassen (das Finale und eine Episode mit einem kleinen Twist ausgenommen), die Sache wäre sonst wohl etwas ausgeartet. Drei Gerichte wären dennoch völlig ausreichend gewesen. Am Pacing als solchem gibt es im Großen und Ganzen wenig auszusetzen, auch wenn die Show manchmal zu sehr an den Kandidaten und ihren Hintergrundgeschichten interessiert zu sein scheint und diesen etwas zu viel Zeit einräumt. Natürlich muss in einer Kochshow der Fokus nicht 100% auf dem zubereiteten Essen liegen, aber gerade die exotischeren Gerichte sind hier teilweise so interessant, dass sie ruhig länger im Mittelpunkt hätten stehen können.

Mehr Show als Kochen

Im Iron Chef-Franchise waren die kredenzten kulinarischen Köstlichkeiten jedoch zugegebenermaßen selten die Hauptattraktion. Im japanischen Original aus den 1990er-Jahren ging es eher um den Entertainmentaspekt, das Ganze fühlte sich allerdings noch wie eine richtige Show an. Quest for an Iron Legend ist eine zu polierte Studioproduktion, die sich trotz des bewährten Konzepts kaum von anderen Formaten abhzuheben vermag. Da hilft es auch wenig, dass Brown in gefühlt jeder dritten Kochshow den Host mimt. Die ursprüngliche Idee fand viele Nachahmer in der Welt, etwa in Australien, UK, Israel und nicht zuletzt auch den USA, wo es die meisten Ableger gab, von denen Quest for an Iron Legend nun der neueste ist. Es drängt sich beinahe der Vergleich des „Netflix Adaptation“-Memes auf, welches humoristisch aufzeigt, wie sich Eigenproduktionen der Streamingplattform von der Manga- beziehungsweise Animevorlage unterscheiden.

Iron Chef: Quest for an Iron Legend hätte zudem etwas spannender gestaltet werden können. Das Zeitlimit ist zwar da, durch die schnellen Schnitte und die raren Einblendungen des Countdowns spielt es für den Zuschauer allerdings kaum eine Rolle. Nach der Zubereitung und der Bewertung des ersten Gerichtes wird der Zwischenstand bekannt gegeben, später werden die weiteren vier Gerichte dann direkt nacheinander bewertet und die Punktevergabe wird erst offengelegt, nachdem Dacascos bereits den Gewinner verkündet hat. Das wäre in umgekehrter Reihenfolge ja nun ein wenig sinnvoller gewesen …

Credits

OT: „Iron Chef: Quest for an Iron Legend“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Eytan Keller
Kamera: Adam Biggs
Mitwirkende: Alton Brown, Kristen Kish, Mark Dacascos

Bilder

Trailer

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Iron Chef: Quest for an Iron Legend – Staffel 1
Fazit
In „Iron Chef: Quest for an Iron Legend“ müssen Herausforderer in eins-gegen-eins-Wettkampf mit etablierten Iron Chefs konkurrieren, um die Chance zu erhalten, im Finalkampf zur Iron Legend zu werden. Das bleibt dem japanischen Original zwar konzeptuell treu, ist in der Umsetzung aber zu amerikanisiert.
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