Kommissar van der Valk - Abrechnung in Amsterdam TV Fernsehen Das Erste ARD Mediathek
© ARD Degeto/Company Pictures/NL Films/All3Media International

Kommissar Van der Valk: Abrechnung in Amsterdam

Kommissar Van der Valk Staffel 2
„Kommissar Van der Valk: Abrechnung in Amsterdam“ // Deutschland-Start: 12. Juni 2022 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Als die Cellistin Fleur Mas (Hadewych van Gent) in Folge eines Säureanschlags stirbt, führt Kommissar Piet Van der Valk (Marc Warren) eine erste Spur zu dem Journalisten Arjan Hersi (Thomas Acda). Denn dieser gibt an, sie kurz zuvor getroffen und von einem dunklen Geheimnis erfahren zu haben. In dessen Mittelpunkt soll Stefan Bodecker (Adrian Schiller) stehen, ein zwielichtiger Clubbesitzer, dem immer wieder Geschichten nachgesagt wurden, aber nie bewiesen werden konnten. Können die neu gewonnen Informationen doch noch zu Fall bringen? Oder wird er wieder davon kommen? Während Van der Valk und sein Team ermitteln, ist auch die Gegenseite nicht untätig …

Der Abgrund zum Abschluss

Und schon ist es wieder vorbei, die zweite Staffel von der ARD-Krimireihe Kommissar Van der Valk neigt sich dem Ende zu. Für den Abschluss haben sich Stammautor Chris Murray und seine Kollegin Maria Ward dabei einen besonders brisanten Fall einfallen lassen. Der anfängliche Mord, der die Stein ins Rollen bringt, ist dabei nicht ganz alltäglich. Wie oft kommt es schon vor, dass jemand mit Säure getötet wird? Dafür wird es im Anschluss deutlich konventioneller. Nachdem beim ersten Staffel-Film Gejagt in Amsterdam eine Künstlerkommune im Mittelpunkt stand und wir uns beim zweiten Teil Blut in Amsterdam im Milieu des Diamantenhandels aufhielten, da geht es bei der dritten und letzten Folge Abrechnung in Amsterdam um das Thema Prostitution.

Das ist bei dieser Stadt ganz offensichtlich ein Pflichtthema. Nach der Serie Red Light und Der Amsterdam-Krimi: Das Mädchen ohne Namen ist „Kommissar Van der Valk: Abrechnung in Amsterdam“ nun schon der dritte Krimi in kurzer Folge, bei dem wir Einblicke in die verkaufte Sexualität der niederländischen Großstadt erhalten. Der Unterschied: Wo es bei den beiden oben genannten Genrekollegen um erwachsene Frauen geht, wo die Grenzen zwischen Zwang und Freiwilligkeit zuweilen etwas schwammig war, da handelt der Film hier eindeutig von Missbrauch. Platz für Nuancen oder Ambivalenzen ist da nicht. Vor allem beim Hauptverdächtigen sucht man vergebens nach etwas, das ihn von dem Klischee des brutalen Zuhälters unterscheiden würde.

Blasse Figuren

Andererseits, die Reihe ist ohnehin nicht unbedingt dafür bekannt, allzu viel Arbeit in die Figurenzeichnung investieren zu wollen. Vor allem bei der Haupt- und Titelfigur darf man sich noch immer fragen, wer er eigentlich sein soll. Körperlichen Einsatz zeigt Marc Warren (Safe) in dieser Rolle zwar durchaus, wenn sich der Polizist mit den Falschen anlegt – oder auch den Richtigen. Sehr viel interessanter wird der Charakter dadurch aber auch nicht. Kommissar Van der Valk: Abrechnung in Amsterdam ist da wie schon die vorangegangenen Teile eine ziemliche Nullnummer. Beim Rest des Teams sieht es nicht wirklich besser aus. Nur ab und an wagt sich da mal jemand aus der Masse und wirkt zumindest so, als sei es ein eigenständiger Mensch, der denkt und handelt.

Wenn denn wenigstens der Fall spannend wäre. Aber auch in der Hinsicht ist die britische Reihe, die sich als niederländische tarnt, nicht übermäßig befriedigend. Nicht nur dass der Film nach dem grausamen Mord zahlreiche Klischees bedient, die den Film austauschbar machen. Bei den Ermittlungen zeigt sich Kommissar Van der Valk: Abrechnung in Amsterdam ebenfalls von einer recht genügsamen Seite. Irgendwann haben die Leute die Lösung, der Weg dorthin ist offensichtlich egal. Das soll dann nicht bedeuten, dass der Krimi ein Totalausfall ist. Da werden schon noch deutlich schlechtere Sachen immer mal wieder ausgestrahlt. Das allein ist jedoch kein großer Trost. Angesichts der zahlreichen Konkurrenz, die beinahe täglich um Aufmerksamkeit buhlt, kommen hier allenfalls große Fans von Amsterdam auf ihre Kosten. Der Rest schaut woanders weiter.

Credits

OT: „Van der Valk: Payback in Amsterdam“
Land: UK, Niederlande, Deutschland
Jahr: 2022
Regie: Joram Lürsen
Drehbuch: Chris Murray, Maria Ward
Vorlage: Nicolas Freeling
Musik: Matthijs Kieboom
Kamera: Tjitte Jan Nieuwkoop
Besetzung: Marc Warren, Maimie McCoy, Luke Allen-Gale, Elliot Barnes-Worrell, Darrell D’Silva, Emma Fielding, Adrian Schiller, Shereen Cutkelvin, Jeany Spark, Thomas Acda

Bilder

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Kommissar Van der Valk: Abrechnung in Amsterdam
Fazit
„Kommissar Van der Valk: Abrechnung in Amsterdam“ ist der dritte und letzte Teil der aktuellen Staffel. Von einem krönenden Abschluss kann aber keine Rede sein: Der Film überzeugt kaum als Krimi, die Figuren sind erneut völlig nichtssagend. Trotz eines brisanten Themas kommt hier zu wenig Spannung auf.
Leserwertung0 Bewertungen
0
4
von 10