Für die Geschwister Cuyper bietet sich ein ebenso überraschender wie schockierender Anblick, als sie die Kisten öffnen, finden sie darin doch Teile einer männlichen Leiche. Kommissar Van der Valk (Marc Warren) und sein Team übernehmen daraufhin die Ermittlungen und stellen fest, dass der Verstorbene der Familie gut bekannt war, handelte es sich doch um einen Diamantenschleifer, der in ihrem Unternehmen tätig war. Dieser kam gerade bei den weiblichen Erben gut an, machte sich aber auch diverse Feinde. Doch wer von diesen könnte es am Ende wirklich auf ihn abgesehen haben?
Wenig spannendes Mittelstück
Nachdem Fans länger auf die zweite Staffel der ARD-Krimireihe Kommissar van der Valk warten mussten, gibt es jetzt geballten Nachschub. Nur einen Tag nach Gejagt in Amsterdam gibt es mit Blut in Amsterdam schon den zweiten Film. Eine Woche später kommt Abrechnung in Amsterdam, der dritte und letzte Teil. Das Mittelstück funktioniert dabei wie ein klassischer Whodunnit. Auf einen Toten kommen mehrere Leute, denen man die Tat zutrauen könnte. Die anderthalb Stunden dienen dazu, van der Valk bei der Spurensuche und der Jagd nach Verantwortlichen zuzusehen.
Der Auftakt macht dabei noch recht neugierig. Leichenteile, die in einer Kiste verteilt sind, das ist dann doch ein eher unerwarteter Anblick – für die Anwesenden wie das Publikum. Das Umfeld einer mit Diamanten handelnden Familie ist ebenfalls eigentlich vielversprechend. Leider verkommt das bei Kommissar van der Valk: Blut in Amsterdam aber mehr zu einer Seifenoper, bei der es mehr um die ganzen Dramen geht als die Erzeugung von Spannung. An Versuchen mangelt es zwar nicht unbedingt, wenn der niederländische Polizist durch die Stadt hetzt. Die Erwartungen sollte man jedoch schon eher weiter unten ansiedeln, die Gefahr, dass man am Ende des Films alle Fingernägel abgeknabbert hat, ist dann doch eher gering.
Nur zweckmäßig
Dazu passt dann – leider – auch der Protagonist. Dass der Niederländer mit einem Briten besetzt wurde, ist das geringere Problem. Schlimmer ist, dass er nur so wenig Ausdruckskraft hat. Richtig schlecht ist der Film dann zwar nicht. Er erfüllt schon seinen Zweck, damit das hungrige Publikum für eine Weile wieder gesättigt ist. Wo es bei Gejagt in Amsterdam aber wenigstens noch eine emotionale Komponente gab, welche den Film von den vielen Konkurrenzproduktionen unterscheidet, da bleibt vom zweiten Ausflug in die europäische Großstadt kaum etwas zurück. So wenig, dass man sich im Anschluss fragen darf, ob man ihn überhaupt gesehen hat.
OT: „Van der Valk – Blood in Amsterdam“
Land: UK, Niederlande, Deutschland
Jahr: 2022
Regie: Andre van Duren
Drehbuch: Chris Murray
Vorlage: Nicolas Freeling
Musik: Matthijs Kieboom
Kamera: Piotr Kukla
Besetzung: Marc Warren, Maimie McCoy, Luke Allen-Gale, Elliot Barnes-Worrell, Darrell D’Silva, Emma Fielding, Paul Bentall, Simon Manyonda, Leo Staar, Julia Akkermans
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