15 Jahre ist Vic Beretton (Sophie Marceau) inzwischen. Und auch wenn einige Zeit vergangen ist, seitdem ihre Beziehung zu Mathieu in die Brüche ging, so ist sie doch überzeugt, nie wieder jemand anderen lieben zu können. Bis sie Philippe (Pierre Cosso) über den Weg läuft. Sofort funkt es zwischen den beiden, immer wieder gehen sie miteinander aus. Doch ist er auch der richtige für ihr erstes Mal? Währenddessen haben ihre Eltern (Claude Brasseur, Brigitte Fossey) mal wieder einen kleinen Ehestreit, weil ihnen ihre jeweiligen beruflichen Ziele in die Quere kommen. Nur Vics Urgroßmutter Poupette (Denise Grey) bleibt optimistisch, will sogar wieder vor den Traualtar schreiten …
Ein vergessener Hit
Sind Filme erfolgreich, dann müssen über kurz oder lang irgendwelche Fortsetzungen her. Das gilt nicht nur in Hollywood, quasi das große Vorbild, wenn es um das Ausschlachten von Franchises geht. Auch in Frankreich setzt man zuweilen auf die Popularität vergangener Titel, um frisches Geld zu verdienen. Und so wunderte es dann auch nicht wirklich, dass es gerade einmal zwei Jahre nach La Boum – Die Fete ein Wiedersehen mit den Figuren aus dem Komödienhit gab. Auch dieses wurde zu einem vollen Erfolg. Selbst wenn La Boum 2 – Die Fete geht weiter im Gegensatz zum ersten Teil nie wirklich Klassiker-Status erlangte, die Besucherzahlen waren nahezu identisch. Mehr als vier Millionen Menschen sahen den Film in Frankreich im Kino, in Westdeutschland waren es immerhin mehr als 600.000.
Das dürfte auch daran liegen, dass Regisseur und Co-Autor Claude Pinoteau auf Kontinuität setzte. So kehrt nahezu das komplette Ensemble zurück und damit auch die Figuren, die wir im ersten Teil lieben gelernt haben. Hinzu kommen zwei nennenswerte Neuzugänge, welche in La Boum 2 – Die Fete geht weiter die relevanten Love Interests von Vic darstellen. Der eine ist der in Algerien geborene Pierre Cosso, der hierzulande an der Seite von Bonnie Bianco zum Star wurde: Die Miniserie Cinderella 87 erfreute sich seinerzeit großer Beliebtheit, das gemeinsam aufgenommene Duett Stay erreichte Platz eins in den Hitparaden. Der zweite Neuling ist Lambert Wilson: Der auch international bekannte Schauspieler (Benedetta) ist hier in einer seiner ersten Rollen zu sehen.
Die Suche nach Liebe
Doch trotz der prominenten Männer an ihrer Seite: Sophie Marceau ist wie schon im ersten Teil der Mittelpunkt des Geschehens. Für ihre zweite Verkörperung der nach Liebe suchenden Jugendlichen wurde die Französin seinerzeit als beste Nachwuchsdarstellerin bei den Césars ausgezeichnet. Im ersten Teil spielte sie noch jemanden, die gerade dem Kinderdasein entwachsen ist, aber noch nicht so richtig weiß, was sie damit anfangen soll. Bei La Boum 2 – Die Fete geht weiter ist Vic etwas selbstbewusster geworden, hat eine klarere Vorstellung davon, was sie mit ihrem Leben anfangen möchte. Das bedeutet aber nicht, dass nicht doch Unsicherheiten bleiben. Unsicherheiten gegenüber Philippe, der älter ist als sie und schon erste Erfahrungen gesammelt hat. Unsicherheiten aber auch sich selbst gegenüber, wenn sie für ihr erstes Mal den passenden Jungen haben will.
Ernste Themen gibt es in La Boum 2 – Die Fete geht weiter also einige. Zu diesen zählt auch eine Auseinandersetzung von Vics Eltern: In einer Schlüsselsituation fragt ihre Mutter Françoise, warum die Frauen sich immer nach den Männern richten müssen und nicht selbst Karriere machen dürfen. Für einen Film Anfang der 1980er waren solche Diskussionen nicht selbstverständlich. Dennoch bleibt der Ton eher heiter. Pinoteau schaut nicht zu lange in die Abgründe, warnt weniger vor Gefahren, sieht vielmehr Möglichkeiten. Sein Film ist deshalb auch von einer Aufbruchsstimmung geprägt, wenn alle Figuren ausschwärmen und ein besseres Leben suchen. Optimistisch und versöhnlich, zum Teil romantisch. Insgesamt hat die Fortsetzung dem Vorgänger zwar nicht ganz so viel hinzuzufügen. Dennoch lohnt sich auch bei dieser eine Wiederentdeckung: Wo viele Teeniekomödien sich in übertriebene Situationen oder Belanglosigkeiten stürzen, da hat diese so viel Persönlichkeit, dass sie selbst vier Jahrzehnte später aus der Masse herausragt.
OT: „La Boum 2“
Land: Frankreich
Jahr: 1982
Regie: Claude Pinoteau
Drehbuch: Danièle Thompson, Claude Pinoteau
Musik: Vladimir Cosma
Kamera: Edmond Séchan
Besetzung: Sophie Marceau, Claude Brasseur, Brigitte Fossey, Denise Grey, Pierre Cosso, Lambert Wilson, Sheila O’Connor, Alexandre Sterling
Preis | Jahr | Kategorie | Ergebnis | |
---|---|---|---|---|
César | 1983 | Beste Nachwuchsdarstellerin | Sophie Marceau | Sieg |
Beste Nebendarstellerin | Denise Grey | Nominierung | ||
Beste Musik | Vladimir Cosma | Nominierung |
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