Love and Gelato Netflix
© Netflix/Fabio Zayed/Maila Iacovelli

Love & Gelato

Love and Gelato Netflix
„Love & Gelato“ // Deutschland-Start: 22. Juni 2022 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Für Lina (Susanna Skaggs) bricht eine Welt zusammen, als ihre Mutter nach langer Krankheit stirbt. Vorher nimmt sie ihrer 17-jährigen Tochter aber noch das Versprechen ab, nach Italien zu fahren, wo sie selbst früher lebte und einige prägenden Erfahrungen gemacht hat. Ursprünglich wollten die beiden US-Amerikanerinnen gemeinsam dorthin fahren. Nun muss Lina allein den letzten Wunsch erfüllen. Immerhin bleibt sie dabei nicht lange allein. So begegnet sie unter anderem Alessandro (Saul Nanni) sowie Lorenzo (Tobia De Angelis), dessen ganzer Familienstolz ein geheimes Eisrezept ist. Und dann wäre da noch Howard (Owen McDonnell), der ihre Mutter gut kannte …

Heiße Liebe und kaltes Eis

Es gibt ja so einiges, was wir unweigerlich mit dem Sommer verbringen. Neben dem Besuch des Freibades gehört ein kühlendes Eis ganz oben auf die Liste. Und natürlich ist die Zeit der hohen Temperaturen auch die Zeit, in der Gefühle hochkochen. Nicht ohne Grund gibt es das Konzept des Sommerflirts. Insofern ist eigentlich ganz passend, wenn der Netflix-Film Love & Gelato – wie der Titel bereits verrät – Liebe und Eiscreme miteinander verbindet, um auf diese Weise den perfekten Sommerfilm zu schaffen. Zumindest perfekt im Sinn von Jenna Evans Welch, auf deren gleichnamigen Roman der Film basiert. Dass die ein Faible für Romanzen hat, ist unverkennbar, so lauten zwei andere Bücher von ihr Love & Olives sowie Love & Luck. Da weiß man doch, was man bekommt.

Umgesetzt wurde das Buch von Regisseur und Drehbuchautor Brandon Camp, der dem Netflix-Publikum durch seinen Familienfilm Benji ein Begriff sein könnte. Diese Kombination lässt einen bereits erahnen, dass der Gehalt des Films nicht der größte sein dürfte. Tatsächlich ist der Vergleich zwischen Love & Gelato und der Eiscreme, die in der Geschichte immer wieder angesprochen wird, irgendwie naheliegend. Beide sind süß, zielen auf die Befriedigung des Moments ab, sind aber ohne nennenswerte Nährstoffe. Leere Kalorien, wenn man so will. Wenigstens nimmt man durch das Anschauen des Films nicht zu, wobei durchaus eine Gefahr besteht, dass er einen zum Naschen verleitet. Essen spielt schließlich eine große Rolle in dem Leben von Lorenzo, der von einer Karriere als Koch träumt.

Zwischen Vergangenheit und Kitsch

Überhaupt wird viel darüber geredet, wie die Zukunft aussehen kann, wenn Lina, Alessandro und Lorenzo ein bisschen durchs Leben schlingern und noch ihren Weg dabei suchen müssen. Gleichzeitig ist Love & Gelato besessen von der Vergangenheit, vor allem der von Linas Mutter. Die hat ihrer Tochter Tagebucheinträge hinterlassen, die zu einer Art Schnitzeljagd durch die Jugendjahre der Verstorbenen wird. Klar hätte das Ganze auch ein bisschen konkreter ausfallen dürfen. Dann hätte zum Teil aber die Geschichte gefehlt, schließlich mussten da umständlich Geheimnisse konstruiert werden. Der Film ist mehr damit beschäftigt, im Ungefähren herumzustochern, als sich wirklich mit Themen auseinanderzusetzen.

Hin und wieder kann das charmant sein. Aber es ist ein oberflächlicher Charme, der die mangelnde Substanz mit Kitsch und schönen Bildern überdeckt. Letztere können ein wirkliches Argument sein, warum man sich auf diese Reise begibt. Zu sehen gibt es hier einiges. Wem das reicht und mit Eine dem Untergang geweihte Liebe aufgrund der fatalistisch-spirituellen Art nicht viel anfangen konnte, darf hier wieder in zahlreichen Konventionen schwelgen. Das ertrinkt nicht ganz so sehr in Klischees, wie es bei Emily in Paris der Fall war, einer weiteren Netflix-Produktion um eine junge US-Amerikanerin, die es nach Europa verschlägt und dort ihren Weg finden muss. Wären da nicht die überzogen dramatischen Momente, wenn es um die Vorgeschichte der Mutter geht, hätte Love & Gelato sogar ganz angenehm sein können. So aber bleibt eine weitere mäßig interessante Romanze in dem ausufernden Programm des Streaminganbieters.

Credits

OT: „Love & Gelato“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Brandon Camp
Drehbuch: Brandon Camp
Vorlage: Jenna Evans Welch
Musik: Kostas Christides
Kamera: Thomas Scott Stanton
Besetzung: Susanna Skaggs, Tobia De Angelis, Owen McDonnell, Valentina Lodovini, Saul Nanni, Anjelika Washington

Bilder

Trailer

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Love & Gelato
Fazit
In „Love & Gelato“ reist eine 17-jährige US-Amerikanerin nach Italien, um den letzten Wunsch ihrer verstorbenen Mutter zu erfüllen. Teilweise ist das charmant, dazu schön bebildert. Viel Tiefgang hat das aber nicht gerade. Dafür gibt es immer wieder größeren Kitsch, gerade wenn es mal wieder ernst zugehen soll.
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