Raymond „Ray“ Tango (Sylvester Stallone) und Gabriel „Gabe“ Cash (Kurt Russell) sind Polizisten im Drogendezernat der Polizei von Los Angeles und erfolgreich bei der Bekämpfung von Drogenkartellen. Während Ray sich zu benehmen weiß, ist Gabe das komplette Gegenteil – ein echter Draufgänger, der gern mal die eine oder andere Regel missachtet. Als der mächtige Drogenboss Yves Perret (Jack Palance) es eines Tages auf die gegensätzliche Polizisten abgesehen hat und beide aufgrund eines gefälschten Tonbandes verurteilt werden, landen sie an dem nur unpassendsten Ort auf Erden: im Los Angeles Gefängnis für Schwerkriminelle. So ergibt sich fortan eine heikle Zeit für die Gesetzeshüter, da für die Verurteilung all der Zellennachbarn die zwei Cops verantwortlich waren. Ihnen bleibt daher nichts anderes übrig als ihr Schicksal in die Hand zu nehmen und herauszufinden, wem sie dies zu verdanken haben. Daraufhin stoßen sie auf bestochene FBI-Agenten und ein System voller Korruption.
Typisches Knastdrama mit einer Besonderheit
Die Liste in Knastfilmen ist lang. Bei Themen rund um Korruption, Betrug und Verstrickungen jedweder Art verlaufen die meisten jedoch nach demselben oder zumindest ähnlichen Schema ab. Tango und Cash, der 1989 herauskam, bildet auf dem ersten Blick keine Ausnahme. Der russische Regisseur Andrei Kontschalowski hat aber einen Trumpf im Ärmel, um sich von den anderen abzusetzen: selbstreferenzielles Kino. Während Rambo oder beispielsweise auch Lethal Weapon zitiert werden, so ist Tango und Cash eine solide Kombination von Kriminalfilmen aus den 80ern à la Die City-Cobra oder Tequila Sunrise und den Klassikern, die heute Kultstatus erreicht haben. Dass Stallone einmal nicht den Hau-Drauf-Stereotyp abgibt, sondern stattdessen eine intelligente Figur verkörpert, ist dabei zuweilen erfrischend. Schaut man auf vergleichbare Filme wie beispielsweise Lock Up – Überleben ist alles oder neuere Produktionen wie Escape Plan und Escape Plan 2: Hades, in denen er eher oberflächliche Figuren spielt, so sieht dies aufgrund dessen hier etwas besser aus.
Verspielte Intelligenz
Kontschalowski macht jedoch keine halben Sachen, was sich schon bei der FSK 18 Einstufung bemerkbar macht. So stehen Entmenschlichung und Folter im Gefängnis an der Tagesordnung, was jedoch nicht lange anhält. Dadurch entpuppt sich Tango und Cash als typischer Stoff für einen klassischen Männerabend – mit jeder Menge Action und Adrenalin sowie muskelgepackten Charakteren. Es bleibt daher bei eher klischeehaften Figuren, auch wenn Stallones Figur zu Beginn eine gute Portion Intelligenz mitbringt. Dadurch, dass diese im Laufe des Films ungenutzt bleibt und stattdessen auf ein bewährtes Rezept gesetzt wird, bei dem die Flucht aus dem Gefängnis ziemlich einfach vonstattengeht, hebt sich der Kriminalfilm in der Gesamtheit eher wenig von Vergleichsproduktionen ab.
Im Schatten der großen Filme
Mehr als die filmischen Referenzen, ein paar vereinzelt lustige Sprüche und eine ulkige Szene, in der Kurt Russell in einer ausgefallenen Frauenverkleidung landet, hat Tango und Cash damit nichts zu bieten. Dadurch, dass die Figuren als auch die Story zu wenig griffig erscheinen und es an Momenten mangelt, die im Kopf bleiben, kann Kontschalowskis Werk nicht mithalten – besonders nicht mit den Actionfilmen aus den 80ern, die Kultstatus erreicht haben.
OT: „Tango & Cash“
Land: USA
Jahr: 1989
Regie: Andrei Kontschalowski
Drehbuch: Randy Feldman
Musik: Harold Faltermeyer
Besetzung: Sylvester Stallone, Kurt Russell, Teri Hatcher, Jack Palance, Brion James, James Hong
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