Professor E.A. Johnston (Billy Connolly) ist ein berühmter Archäologe und führt in Frankreich Ausgrabungen an der mittelalterlichen Festung La Roque durch. Als sein Sohn Chris (Paul Walker) und André Marek (Gerard Butler) mit der reizenden Kate (Frances O’Connor) bei einer Grabung auf eine geheimnisvolle Höhle stoßen, entdecken sie antike Stücke, welche die Forscher vor ein echtes Rätsel stellen. Da der Professor wiederum plötzlich vom Erdboden verschwindet, obliegt es nun ihnen, das Mysterium zu lösen, da beides in irgendeiner Art und Weise miteinander zusammenzuhängen scheint. Als sie auf den Wissenschaftler Robert Doniger (David Thewlis) treffen, der an einer Zeitreise-Technologie arbeitet, kommen sie Stück für Stück dem Rätsel auf die Spur. So landen sie kurze Zeit später hunderte Jahre in der Vergangenheit, um den Professor im mittelalterlichen Frankreich wieder zu finden.
Trendiges Zeitreise-Kino
Beim Thema Zeitreisen gibt es von Stargate über Star Trek bis hin zu The Time Machine die unterschiedlichsten Filme. Richard Donner, einer der berühmtesten Regisseure aus den 70-90er Jahren und der Mann hinter Die Goonies, Das Omen oder Die Geister, die ich rief, hielt dies jedoch nicht davon ab, einen eigenen Zeitreisefilm zu erschaffen. So entstand 2003 mit Timeline sein vorletzter Film, basierend auf der gleichnamigen Buchvorlage von Michael Crichton (Jurassic Park), in der eine Zeitreise mit dem Leben in Frankreich um das Jahr 1350 verbunden wird. Szenenbildtechnisch sehr gut ausgestattet und mit den Stars ihrer Zeit (Paul Walker und Gerard Butler) besetzt, wurde Timeline bei einem Budget von 80 Millionen Dollar ein absoluter Flop an den Kinokassen. Bei so vielen Vergleichsproduktionen, wie beispielsweise auch Zurück in die Zukunft, erweckt Donners Werk schon den Eindruck, dass dieser zu spät herauskam und fortan im Schatten der großen Filme verweilen muss.
Unnötig verkompliziert
Mit jeder Menge Pferden, Rüstungen und Schwertern und einer generell guten Ausstattung überzeugt Timeline in erster Linie durch die historische Geschichte im mittelalterlichen Frankreich. Vor dem Hintergrund rückt der Science-Fiction-Anteil schon deutlich in den Hintergrund und erscheint zuweilen sogar als recht unnötig. Schaut man auf die anderen Romanverfilmungen von Crichton, darunter Jurassic Park oder Sphere, die griffiger abschneiden, hat man hier schon etwas Probleme, diesen in wenigen Sätzen zusammenzufassen. Da man in manchen Momenten sogar an Indiana Jones zurückdenken muss, gleicht Timeline mehr einem Geschichtsabenteuer statt einem Science Fiction-Film, der sich mitunter stark an Versatzstücken anderer Produktionen bedient. Was dabei besonders auffällt: Obwohl es nur eine FSK 12 Einstufung gab und es sich tatsächlich die meiste Zeit nach einem Film für Kinder anfühlt, so wird im Gegenzug mit der ein oder anderen Metzelei nicht gespart. Vor dem Hintergrund erweckt es den Eindruck, dass die Macher sich nicht so richtig entscheiden konnten, was für einen Film sie machen wollten.
Zu überambitioniert
Aufgrund dessen erscheint Timeline als deutlich überladen. Ein unterbitterlicher König hier, der verlorene Professor da; dazu der Krieg zwischen Franzosen und Engländern, der Wettlauf mit der Zeit und die Zerwürfnisse innerhalb des Teams, ergeben einfach zu viele Fronten, die aufeinanderstoßen. Da darüber hinaus ständig zwischen kriegerischen Großeinstellungen und der Suche nach dem Professor, ganz geschweige von dem Zeitreise-Laboratorium in der Gegenwart, hin- und hergesprungen wird, ergibt sich so eine zunehmende Überforderung des Zuschauers. Dass das Historiendrama schlecht vermarktbar war und nur die Hälfte seines hohen Budgets wieder einspielen konnte, überrascht daher wenig.
OT: „Timeline“
Land: USA
Jahr: 2003
Regie: Richard Donner
Drehbuch: Jeff Maguire, George Nolfi
Vorlage: Michael Crichton
Musik: Brian Tyler
Kamera: Caleb Deschanel
Besetzung: Paul Walker, Frances O’Connor, Gerard Butler, Billy Connolly, David Thewlis, Anna Friel, Neal McDonough
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