Twee Zomers Zwei Sommer Netflix
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Zwei Sommer – Staffel 1

Twee Zomers Zwei Sommer Netflix
„Twee Zomers“ // Deutschland-Start: 3. Junin 2022 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Seit ihrer Jugend sind Romée Tanesy (An Miller), Peter Van Gael (Tom Vermeir), Didier Verpoorten (Herwig Ilegems), Sofie Geboers (Inge Paulussen), Luk Van Gael (Kevin Janssens), Saskia Van Dessel (Ruth Becquart) und Stef Van Gompel (Koen De Bouw) eng miteinander befreundet, sind gemeinsam durch dick und dünn gegangen. Als sie nach Südfrankreich reisen, um auf einer idyllischen Privatinsel zusammen Urlaub zu machen, ist es daher so, als sei die Zeit stehengeblieben. So vertraut sind sie miteinander. Zumal sie an den Ort auch Erinnerungen verbinden: Schon einmal waren sie hier gewesen, um sich zu amüsieren, dreißig Jahre ist dies mittlerweile her. Doch nicht alle Erinnerungen sind positiv, wie sie bald feststellen müssen. Denn auf einmal ist da dieses Video, welches sie an einen Vorfall erinnert, den sie am liebsten längst vergessen hätten …

Verfolgt von der Vergangenheit

Wie sehr sind wir von dem geprägt, das wir erlebt haben? Das ist eine der zentralen Fragen der belgischen Netflix-Serie Zwei Sommer, verbunden mit der, inwiefern wir unsere Vergangenheit hinter uns lassen können. Zu diesem Zweck lernen wir hier eine Clique kennen, die seit Jahrzehnten Bestand hat. Zum Zeil hat sie sich natürlich schon gewandelt in der Zeit. So hat sich die Zusammensetzung ein wenig geändert, die Gruppe musste Verluste erfahren, wurde anderweitig dafür erweitert. Und natürlich sind sie alle älter geworden, was automatisch mit Veränderungen einhergeht. Dennoch: Man merkt hier nach wenigen Minuten, dass das eine eingeschworene Gemeinschaft ist, die so viel gesehen und erfahren hat, dass nichts diese auseinanderbringen kann. So zumindest der Eindruck.

Umso schockierender ist die Szene, in der dem Publikum verraten wird, wie finster es hinter dieser heilen Fassade zugeht. Eng damit verbunden ist der besagte erste Ausflug der Clique an den Schauplatz, der 30 Jahre zuvor stattgefunden hat. Zwei Sommer wechselt dann auch kontinuierlich zwischen diesen beiden Zeitebenen hin und her. Erzählt wird einerseits, wie es zu einem bestimmten Ereignis gekommen ist, das sich 1992 zugetragen hat. Gleichzeitig behandelt die Serie, welche Auswirkungen das besagte Ereignis hat auf die erwachsenen Versionen. Das erinnert ein wenig an White Lines, das ebenfalls auf zwei Zeitebenen spielt und zu rekonstruieren versucht, wie ein junger Mann seinerzeit umgebracht wurde.

Fragen über Fragen

So wie diese Serie schwankt auch Zwei Sommer zwischen Drama und Krimi bzw. Thriller. Zumindest anfangs ist die Neugierde hoch. Wie kam es zu dem Ereignis, das auf dem Video zu sehen ist? Und woher kommt dieses Video auf einmal, 30 Jahre später? Nach und nach werden diese Fragen beantwortet, wobei das Tempo nicht das größte ist. Immerhin: Mit nur sechs Folgen à 45 Minuten kommt man relativ schnell beim Ende an, selbst wenn der Weg ein paar Umwege nimmt. Wobei das Wort Zwischenstopp sicher besser geeignet wäre als wirklich ein Ende. Wie bei so vielen anderen Serien, die Netflix ins Programm aufnimmt, hält man sich die Option für eine Folgestaffel offen, weshalb jede Antwort mit neuen Fragen einhergeht. Manche werden deutlich frustriert sein, hier keinen richtigen Abschluss zu bekommen.

Die eigentlichen Probleme liegen jedoch woanders. So funktioniert beispielsweise die Verzahnung der beiden Zeitebenen nicht so wirklich. Das hängt auch mit der willkürlichen Besetzung zusammen: Die Erwachsenen und Jugendlichen haben optisch so wenig miteinander gemeinsam, dass man anfangs gar nicht erkennt, wer denn wer sein soll. Auch inhaltlich tut man zu wenig dafür, dass etwa Elemente der Vergangenheit in der Gegenwart wieder aufgegriffen werden. Für eine Geschichte, die davon erzählen will, wie sehr man von der Vergangenheit geprägt ist, sind die Querverbindungen schon sehr dünn. Zwei Sommer lässt da einiges an Potenzial liegen.

Mehr Seifenoper als Tiefgang

Ein anderes Problem ist, dass man das an und für sich wichtige Thema nur sehr oberflächlich und reißerisch angeht. Interessante Fragen etwa zur Schuld werden nur angeschnitten und anschließend gleich wieder fallen gelassen. Stattdessen werden andere Fässer aufgemacht, neue Wendungen eingebaut, welche es in der Form gar nicht gebraucht hätte. Zwei Sommer droht immer mal wieder, sich in Seifenoper-Gefilde zu verirren. Das ist schon schade, weil da inhaltlich doch einiges drinsteckte, das mehr verdient hätte als eine derart reißerische Abhandlung. Doch auch wenn die Serie nicht ganz das herausholt, was möglich und wünschenswert gewesen wäre, es reicht dann doch für ein solides und gut gespieltes Thrillerdrama, mit dem man sich ein wenig sommerliches Wochenende abkürzen kann.

Credits

OT: „Twee Zomers“
Land: Belgien
Jahr: 2022
Regie: Tom Lenaerts, Brecht Vanhoenacker
Drehbuch: Tom Lenaerts, Paul Baeten Gronda
Musik: Dominique Pauwels
Kamera: Brecht Goyvaerts, Laurens De Geyter
Besetzung: An Miller, Marieke Anthoni, Tom Vermeir, Lukas Bulteel, Herwig Ilegems, Bjarne Devolder, Inge Paulussen, Louise Bergez, Kevin Janssens, Tijmen Govaerts, Ruth Becquart, Tine Roggeman, Koen De Bouw, Vincent Van Sande, Sanne-Samina Hanssen, Felix Meyer

Bilder

Trailer

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Zwei Sommer – Staffel 1
Fazit
„Zwei Sommer“ begleitet eine Freundesclique auf zwei Zeitebenen und erzählt, welche Auswirkungen die eine auf die andere hat. Als Thema war das interessant, die Serie selbst ist es nur zum Teil. So bleibt sie zu sehr an der Oberfläche hängen und schafft es auch nicht, die Zeitebenen richtig miteinander zu verbinden.
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