Als der zum Detective beförderte Danny Fisher (John Cena) einen Anruf des Terroristen Miles Jackson (Aidan Gillen) erhält, den er vor einem Jahr ins Gefängnis gebracht hat und der eigentlich immer noch hinter Gitter sitzen sollte, schrillen bei ihm alle Alarmglocken. Im Zuge der Verhaftung starb Miles‘ Freundin (Taylor Cole), weshalb dieser nun auf Rache aus ist. Er räumt ein, den ersten Kampf verloren zu haben, fordert nun aber das Rematch, welches über zwölf Runden gehen soll. Nachdem er bereits Dannys Freundin Molly (Ashley Scott) entführt hat, sprengt er auch noch dessen Auto und Haus in die Luft. Danny bleibt keine andere Wahl, als sich auf das diabolische Spiel einzulassen …
Schwierige Anfänge eines Wrestling-Stars
Spätestens mit seinem Auftritt in The Suicide Squad und der nach seinem Charakter benannten starken Serie Peacemaker ist John Cena als Schauspieler etabliert. Zwar trat er seit seiner Hauptrolle in The Marine 2006 in Filmen etablierter Franchises auf, wie etwa Bumblebee oder Fast & Furious 9, und war eines der wenigen Highlights in Chaos auf der Feuerwache. Aber in gewissen Kreisen wurde der Wrestler immer noch lediglich als Außenseiter wahrgenommen, den World-Wrestling-Entertainment-Vorsitzender Vince McMahon mit dem Brecheisen in der Filmbranche unterbringen wollte. Die Zeiten, in denen der Superstar nur in Produktionen der WWE Studios auftrat, sind lange vorbei, aber Zwölf Runden war seinerzeit das zweite dieser Werke mit Cena in der Hauptrolle. Während es von internen Quellen immer viel Lob für seine professionelle Arbeitsweise und sein Verhalten am Set gab, war es doch auch offensichtlich, dass ihm die schauspielerische Routine fehlt. Für ein Livepublikum in einer großen Halle zu performen ist eben doch etwas anderes, als es für eine Kamera zu tun.
Generell ist es etwas Gutes, wenn Schauspieler ihre Arbeit und ihre Rolle ernstnehmen. Cena scheint jedoch derart determiniert zu sein, eine überzeugende Leistung abzuliefern, dass er sich selbst in seiner Ernsthaftigkeit verliert und das Ganze zuweilen verbissen wirkt. Trotzdem gehört er zum stärkeren Teil des Casts und das nicht nur der dicken Muskeln wegen. Was manche so genannte hauptberufliche Schauspieler hier darbieten, ist schon alles ein bisschen lustlos. Eine löbliche Ausnahme bildet Brian White als Fishers Kollege Hank.
Hirn aus, Action an
Die Filmographie von Regisseur Renny Harlin (Skiptrace) legt nahe, dass er oft eher an Action als an Performances interessiert ist. Die ist in Zwölf Runden dann auch recht brauchbar, die Produktion ist ein reines „Kopf aus, Film an“-Werk. Der Inhalt sollte lieber nicht zu sehr hinterfragt werden, am besten einfach alles akzeptieren, was einem vor Augen geführt wird. Die Grundidee des Films ist ja gar nicht so übel, aber dass Miles beispielsweise in öffentlichen Verkehrsmitteln in normaler Lautstärke ganz freimütig am Telefon über von ihm präparierte Bomben redet und niemand in Hörweite auch nur die geringste Reaktion darauf zeigt, ist schon ziemlich absurd, ebenso wie wenn später ein bestimmter Charakter mit einer deutlich sichtbar umgeschnallten Bombenweste im Bus fährt und anscheinend keiner der Passagiere funktionierende Augen im Kopf hat oder es für eine gute Idee hält, irgendwie die Polizei zu informieren.
Dass eine anderssprachige Synchronisation befremdlich wirken kann, ist eine bekannte Tatsache. Das kann an schlechten Aufnahmebedingungen, mangelhafter Tonbearbeitung, unpassenden Sprechern liegen, oder daran, dass der gesprochene Text in der Übersetzung schlicht nicht zu den Lippenbewegungen passen möchte. Wer ausschließlich synchronisierte Filme schaut, der wird sich vielleicht derart daran gewöhnt haben, dass er das gar nicht mehr so wahrnehmen kann. Seltsam wird es, wenn dieser Effekt in der Originalversion auftritt. Das kann der Fall sein, wenn etwa der Ton am Set nicht sauber aufgenommen wurde, und mit so genanntem Additional Dialogue Recording hinterher im Tonstudio nachgeholfen werden muss. Es gibt zwar nicht allzu viele Szenen, bei denen das in Zwölf Runden der Fall ist, aber wenn, dann ist es doch ziemlich störend.
OT: „12 Rounds“
Land: USA
Jahr: 2009
Regie: Renny Harlin
Drehbuch: Daniel Kunka
Musik: Trevor Rabin
Kamera: David Boyd
Besetzung: John Cena, Aidan Gillen, Ashley Scott, Steve Harris, Brian White, Gonzalo Menendez, Taylor Cole
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