Cliff (Steve Zahn) und Cydney Anderson (Milla Jovovich) sind frisch verheiratet und auf dem Weg in die Flitterwochen auf Hawaii. Als beide dort ankommen, machen sie nicht viel später Bekanntschaft mit dem abenteuerlichen, aber auch leicht merkwürdigen Nick (Timothy Olyphant) und dessen Freundin Gina (Kiele Sanchez), die sich bereits gut eingelebt haben. Die anfänglich frohe Stimmung hält im Urlaubsparadies jedoch nicht für lange, da ein Mord nicht weit entfernt geschah und ein drittes Paar Kale (Chris Hemsworth) und Cleo (Marley Shelton) einen seltsamen Eindruck bei dem frisch Verheirateten erwecken. So entsteht ein psychologisches Katz-und-Maus-Spiel zwischen den drei Paaren, wobei jedes das jeweils andere verdächtigt.
Trauminsel Hawaii, oder?
Schon wenige Minuten im Film stellt sich ein unbehagliches Gefühl ein. Trotz der schönen Wasserfälle, dem glasklaren Wasser und einer einladenden Urlaubsstimmung ahnt man schon, dass sich hier etwas zusammenbraut. A Perfect Getaway macht keinen Hehl daraus: Hier geht es in keinster Weise um Urlaub und Romantik – ja nicht einmal in den ersten Momenten –, sondern um den mysteriösen Mord und die Tatsache, dass man weder dem einen, noch dem anderen Pärchen trauen kann. So fragt man sich, wann der große Knall kommt. Man riecht zwar meilenweit gegen den Wind, dass weitere Morde geschehen werden. Wie jedoch alles miteinander zusammenhängt, ist die große Frage, die das Publikum beschäftigt.
Thriller + Strand = Profit
Egal ob im Falle Fantasy Island oder The Beach, die man als mehr oder weniger erfolgreich bezeichnen kann, reiht sich A Perfect Getaway nahtlos in das spannende Urlaubs-Thrillergenre ein, der bei einem Budget von 14 Millionen und einem Einspielergebnis von 23 Millionen Dollar zumindest kein Flop war. Lobenswert sind dabei besonders die Setpieces, die Ausstattung und die mitunter kreativen Spielereien in puncto Kamera und Schnitt. Dass Regisseur David Twohy (Pitch Black) alle filmischen Möglichkeiten ausschöpft, kann man jedoch nicht sagen, besonders bei der Subtilität und dem Spannungsbogen. Bei dem obligatorischen Twist gegen Ende hin zeigt sich dies besonders. Denn, obgleich der Thriller von diesem Twist lebt, stellt sich eine minutenlange Flashbackszene, in der alle Fragen aufgelöst werden, als wenig zufriedenstellend heraus. Spannende Aha-Momente, die anderen Thrillern in der Hinsicht ein paar Pluspunkte bescheren, bleiben eher aus.
Dabei bleiben Sympathie wie Antipathie zu den vereinzelten Charakteren auf einem moderaten Niveau. Das mag aber auch an den Schauspielern liegen, die man wohl eher in B- oder C-Movies vermuten würde, Hemsworth einmal ausgeklammert. Verbunden mit dem gesteigerten Fokus auf blutige Momente, verspielt A Perfect Getaway gegen Ende hin somit viel von seiner gelungenen ersten Hälfte, die sich noch auf das Katz-und-Maus-Spiel konzentrierte. Fällt einmal der Hammer, gibt es kein zurück mehr, besonders was die unberechenbaren Psychotricks der Paare anbelangt, wo einer verrückter ist als der andere. Eine innovative oder zumindest subtilere Auflösung, wie all diese Menschen miteinander zusammenhängen und was in der Vergangenheit passierte, hätte vor dem Hintergrund nicht geschadet.
Vorgegaugeltes Urlaubsparadies
Aufgrund dieser Schieflage, die sich zwischen Twist und dem restlichen Film auftut, verheddert sich Twohys Thriller schlussendlich immer mehr. Warum braucht es da überhaupt dieses Urlaubsparadies als Setting? Und warum wurde nicht mehr aus dem dritten Pärchen (Hemsworth und Shelton) gemacht, das gefühlt nur das fünfte Rad abgibt? Das sind dabei nur zwei der Fragen, die man sich beim Einsetzen des Abspanns stellt. Sehr viel bleibt dadurch nicht im Gedächtnis hängen, anders als bei Twohys anderen Thrillern, die gesamtheitlich und besonders in puncto Atmosphäre (Riddick – Überleben ist seine Rache) deutlich besser ausfallen. Müsste man es auf ein Problem reduzieren, so steht wohl mangelndes Fingerspitzengefühl an oberster Stelle. Für einen regnerischen Wochenend-Nachmittag sollte dies dennoch allemal reichen.
OT: „A Perfect Getaway“
Land: USA
Jahr: 2009
Regie: David Twohy
Drehbuch: David Twohy
Kamera: Mark Plummer
Musik: Boris Elkis
Besetzung: Steve Zahn, Milla Jovovich, Timothy Olyphant, Kiele Sanchez, Chris Hemsworth, Marley Shelton
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