All Inclusive (2009)

Um ihre Ehe vor dem Aus zu retten, beschließen Cynthia (Kristen Bell) und ihr Mann Jason (Jason Bateman) einen Urlaub in das Resort „Eden“, welches eine Paartherapie anbietet. Als sie erfahren, dass es einen attraktiven Gruppenrabatt gibt, fragen sie ihre Freunde Dave und Ronnie (Vince Vaughn, Malin Åkerman), Shane und Trudy (Faizon Love, Kali Hawk) sowie Joey und Lucy (Jon Favreau, Kristin Davis), die nach einer Menge Überzeugungsarbeit zusagen. Während die insgesamt achtköpfige Freundesgruppe zuerst ganz entzückt vom dem Urlaubsparadies ist, ergibt sich jedoch schnell Streit, nicht nur untereinander, sondern auch innerhalb der Liebespärchen. So entpuppt sich das vielversprechende Motto des ultimativen Spielplatzes für Paare „Vier Paare, eine Woche, All Inclusive“ als alles andere als förderlich für die Eheprobleme.

Urlaub, Spiritualität und Paartherapie

Während das Disneyland für Erwachsene mit glasklarem Wasser, luxuriösen Unterbringungen und feinstem Essen besticht, so ist All Inclusive vom amerikanischen Regisseur Peter Billingsley zwar in erster Linie ein Wellnessfilm, bietet jedoch mit den durchaus interessanten Beziehungsthemen viel mehr als nur Urlaubsstimmung. Statt einem Gag nach dem anderen, wie man es von vielen anderen Unterhaltungsfilmen erwarten würde, weiß All Inclusive die Urlaubsstimmung mit einem passenden Humor auszustatten. Dass die Beziehungsprobleme zum Lachen einladen, darüber hinaus aber auch Identifikationspotential mitbringen, beschert dem Urlaubsfilm deutliche Pluspunkte. Mann und Frau werden akribisch unter die Lupe genommen, womit die Komödie tatsächlich eine gewisse Tiefe aufweist. Kontrollwahn, sexuelle Sehnsucht sowie generelle Missverständnisse innerhalb der Paare sind dabei nur einige der Themen, die hier an die Oberfläche dringen.

Perfekte Bilder für Instagram

Wunderschöne Szenerien, die für funkelnde Augen sorgen, halten dabei sehr gelungen eine tolle Urlaubsstimmung fest. Dass im echten Paradies auf Erden, im St. Regis Bora Bora Resort gedreht wurde, beschert der Komödie fantastische Bilder, die tatsächlich im Kopf bleiben. Die Ausstattung als auch die Schauspieler, die ganz unterschiedliche Typen von Menschen abgeben, sind hier also definitiv lobenswert. Die Schieflage zwischen beispielsweise Favreau und Bateman, wobei Letzterer ein wenig zu stereotyp wirkt, ist dabei aber nicht der Rede wert. In der Gesamtheit weiß Regisseur Peter Billingsley die meiste Zeit geschickt mit den unterschiedlichen Figuren umzugehen, was im Genre der romantischen Komödien und all der klischeehaften Stereotype schon längst keine Selbstverständlichkeit mehr ist.

Da wo keine Probleme sind, werden welche geschaffen

In einem Zeitalter, in dem bei vielen Menschen Therapie – egal in welcher Art und Weise – zum alltäglichen Leben dazugehört, kommt Billingsley nicht drum herum, das Ganze mit einem schmunzelnden Lächeln zu betrachten. Obgleich die Paarsitzungen etwas klischeehaft wirken, so wird das Drama zwischen Mann und Frau dadurch gelungen aufgelockert, was der Beziehungskomödie zugutekommt. Wenig verwunderlich gibt es daher witzige Sprüche, die für den einen oder anderen Lacher sorgen, darunter: Wir reden über unsere Probleme, wie schlimm kann das schon werden? Dass die Story auf einen Untersetzer für einen Cocktail passt und eine Woche Urlaub ausreicht, um eine Beziehung zu retten, sollte man dagegen schnell wieder vergessen.

Im Vergleich mit überdrehten Komödien der letzten Jahre (siehe zum Beispiel Es ist kompliziert) ist All Inclusive definitiv empfehlenswert, besonders durch die authentischen Schauspieler wie Favreau oder Vaughn, die schon 1996 in Swingers (Geheimtipp) ein fantastisches Duo abgaben. All Inclusive eignet sich daher wunderbar für einen Pärchen-Abend.