For All Mankind Staffel 2 Apple TV+
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For All Mankind – Staffel 2

For All Mankind Apple TV+
„For All Mankind“ // Deutschland-Start: 19. Februar 2021 (Apple TV+)

Inhalt / Kritik

Ed Baldwin (Joel Kinnaman) leitet inzwischen das Astronautenbüro der NASA, während sich eine neue Generation junger „AsCans“ (Astronaut Candidates) in Ausbildung befindet. Nach dem Tod ihres Sohnes haben Ed und seine Frau Karen (Shantel VanSanten) eine Tochter adoptiert, die inzwischen im Teenageralter ist. Karen hat den „Outpost“ übernommen, die Bar in der Nähe des NASA-Hauptquartiers, in der vor allem die jungen Astronauten gerne nach Dienstschluss entspannen. Tracy (Sarah Jones) und Gordo (Michael Dorman) sind mittlerweile geschieden und während Tracy live im Fernsehen ihre Hochzeit mit einem anderen Mann verkündet, hat Gordo immer noch mit den Nachwirkungen der Ereignisse in der ersten Staffel zu kämpfen. Ellen (Jodi Balfour) freut sich darauf, nach langem Aufenthalt auf dem Mond endlich zur Erde zurückzukehren, wo neue Aufgaben auf sie warten. Und auch auf Margo (Wrenn Schmidt) warten neue Herausforderungen, sie soll bei der NASA nämlich unter anderem die Leitung eines gemeinsamen Raumfahrt-Projekts der Amerikaner und Russen übernehmen, das die beiden Nationen wieder näher zusammenbringen soll. Dass sich Weltgeschichte aber nicht so einfach planen lässt, müssen alle Beteiligten im Lauf der Staffel mehrmals erfahren.

Vorwärts in die alternative Vergangenheit

Mit For All Mankind hatte der neue Streaming-Anbieter Apple TV+ 2019 eine in Idee und Ausführung brillante Science Fiction-Serie im Angebot, die schnell viele Fans fand. Ein Jahr später folgte Staffel zwei, die inhaltlich fast zehn Jahre nach den Ereignissen in Staffel eins einsetzt. Wir befinden uns nun also in den 1980er Jahren und werden zu Beginn der ersten Folge durch eine kurze Montage von Clips auf den neuesten Stand der alternativen Zeitlinie der Serie gebracht. Dort erfahren wir zum Beispiel, dass John Lennon das auf ihn verübte Attentat knapp überlebt hat, aber auch, dass die „Jamestown“ getaufte Mondbasis der Amerikaner inzwischen deutlich gewachsen ist. Die Konkurrenz mit den Russen hat das „Space Race“ nie wirklich enden lassen und die Erforschung des Mondes und des Weltalls, sowie die Entwicklung neuer Raumfahrt-Technologie floriert.

For All Mankind ist einerseits als fortlaufende Erzählung konzipiert, versucht aber auch, jeder einzelnen Episode ihren eigenen Spannungsbogen und Höhepunkt zu geben, was schon im Staffelauftakt hervorragend funktioniert, als sich die Astronauten auf dem Mond vor einem gefährlichen Sonnensturm in Sicherheit bringen müssen. Dieser wird vor allem für Molly (Sonya Walger) langanhaltende Konsequenzen in Form eines Handlungsbogens haben, der sich ein bisschen nach Soap Opera anfühlt. Zum Glück nehmen derartige Elemente aber nicht Überhand. Auch Karens Affäre mit dem Sohn ihrer besten Freundin mag zwar lächerlich erscheinen, ist angesichts der Umstände, in denen sich beide befinden, aber durchaus nachvollziehbar und ganz bestimmt glaubwürdiger als die Anzahl an kleinen und großen Katastrophen, durch die die Figuren in der NASA-Zentrale, im Weltall und auf dem Mond gehen müssen. Was Spannungsaufbau und den wohldosierten Einsatz immer neuer Probleme und Krisen angeht, macht den Drehbuchautoren jedenfalls so schnell niemand etwas vor.

Zwischen Persönlichem und Wissenschaftlichem

Die Serie lebt weiterhin davon, dass sie persönliche Schicksale und wissenschaftliche Durchbrüche verwebt. Weil sie eben keine wahren historischen Ereignisse nacherzählt, bleibt dabei auf beiden Ebenen stets die Spannung erhalten und man darf in dieser Staffel zum Beispiel mitfiebern und mitleiden, wenn es darum geht, eine offene kriegerische Auseinandersetzung zwischen zwei Supermächten zu verhindern. Mit der zehnten Episode ist den Machern schließlich ein herausragendes Staffelfinale gelungen, das tragische Ereignisse mit unerwarteten Erfolgen vereint und einem als Zuschauer bewusst macht, wie sehr man an vielen der Figuren hängt, die man über zwei Staffeln kennen gelernt hat.

Auch in der zweiten Staffel kann For All Mankind also sein hohes Niveau halten. Optisch und schauspielerisch gibt es erneut nichts zu beanstanden. Einige der neu eingeführten Figuren wirken zwar noch nicht so komplex wie dies zum Teil bei den etablierten Charakteren der Fall ist, was aber in der Natur der Sache liegt, da Figuren wie Danny Stevens (Casey W. Johnson) oder (die erwachsene) Aleida Rosales (Coral Peña) auch im Hinblick auf künftige Staffeln aufgebaut werden. Es gibt kaum etwas zu beanstanden an diesen zehn Episoden, die am Ende natürlich wieder einen kurzen Ausblick auf die nächste Staffel geben, die dann in den 1990er Jahren spielen und einige der Charaktere zu neuen Abenteuern auf den Mars führen wird.

Credits

OT: „For All Mankind“
Land: USA
Jahr: 2021
Regie: Michael Morris, Andrew Stanton, Meera Menon, Dennie Gordon, Sergio Mimica-Gezzan
Drehbuch: Ronald D. Moore, Matt Wolpert, Ben Nedivi, Stephanie Shannon, David Weddle, Bradley Thompson, Nichole Beattie, Joe Menosky
Idee: Ronald D. Moore, Matt Wolpert, Ben Nedivi
Musik: Jeff Russo
Kamera: Stephen McNutt, Ross Berryman
Besetzung: Joel Kinnaman, Sarah Jones, Michael Dorman, Wrenn Schmidt, Shantel VanSanten, Sonya Walger, Jodi Balfour, Krys Marshall, Cynthy Wu, Coral Peña

Bilder

Trailer

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For All Mankind – Staffel 2
Fazit
Die Mischung aus persönlichen Schicksalen, alternativer Geschichte und weltpolitischen Ereignissen funktioniert auch in der zweiten Staffel von „For All Mankind“ bestens. Über alle zehn Episoden bleiben die Handlung spannend und die Charaktere interessant.
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von 10