Marie Brand und die Engel des Todes TV Fernsehen ZDF Mediathek
© ZDF/Frank Dicks

Marie Brand und die Engel des Todes

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„Marie Brand und die Engel des Todes“ // Deutschland-Start: 24. Oktober 2013 (ZDF)

Inhalt / Kritik

So richtig beliebt war Justus Ebermann (Jürgen Haug) nicht gerade. Eigentlich konnte ihn niemand leiden, vor allem nach seinem Schlaganfall, welcher nicht unbedingt die besten Seiten in seinem Charakter hervorgeholt hat. Er machte so ziemlich allen das Leben schwer. Die Verwunderung hält sich dann auch in Grenzen, als er ermordet aufgefunden wird. Jemand muss ihm ein tödliches Gift injiziert haben. Bei ihrer Suche nach dem oder der Verantwortlichen stoßen Marie Brand (Mariele Millowitsch) und Jürgen Simmel (Hinnerk Schönemann) auf eine Reihe von Leuten, die es auf ihn abgesehen haben könnten. Da wäre seine Tochter Sandra (Lisa Maria Potthoff), die in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Vielleicht war es aber auch der Pfleger Thomas Klein (Hannes Wegener), zu dem der Verstorbene kein gutes Verhältnis gehabt haben soll. Oder hatte am Ende der ihn behandelnde Arzt Dr. Krumberg (Wilfried Hochholdinger) seine Hände im Spiel?

Mord an den besonders Hilflosen

Klar, so ein Mord ist quasi per Definition nicht sonderlich nett. Doch kaum ein Mord ist so fies wie der, wenn in einem Seniorenheim oder einem Pflegeheim jemand getötet wird. Nicht nur dass diese Orte eigentlich dazu da ist, die Menschen zu schützen und möglichst gesund zu halten, so weit es der Zustand eben hergibt. Oft sind die Opfer auch noch nahezu hilflos den jeweiligen Tätern und Täterinnen ausgeliefert. Immer wieder greifen Krimis deshalb auf solche Szenarien zurück, um beim Publikum Spannung zu erzeugen. So eben auch bei Marie Brand und die Engel des Todes, wo ein mysteriöser Todesfall in einem Seniorenheim Ausgangspunkt der Ermittlungen wird.

Allerdings sollte man bei dem Film keine vergleichbaren Abgründe wie etwa bei Das weiße Schweigen erwarten. Basierend auf dem realen Fall des mordenden Krankenpflegers Niels Högel wird dort eine Geschichte erzählt, bei dem es einem eiskalt den Rücken hinunterlaufen kann. Bei der ZDF-Krimireihe Marie Brand mag man es traditionell etwas leichter und humorvoller. Da ist Engel des Todes, der 12 Film der Reihe, keine Ausnahme. Zu diesem Zweck wurde mal wieder Simmel an die Front geschickt, dessen Versuche, beim anderen Geschlecht zu landen, zwischen putzig und peinlich ausfallen. Da kann er sich noch so sehr einen abstrampeln, im übertragenen Sinn wie wortwörtlich, da wird nichts draus. Der Running Gag verlangt es so.

Keine große Ambition

Das kann man dann ganz amüsant finden. Oder eben langweilig: Der auf Krimis spezialisierte Drehbuchautor Leo P. Ard (Ein starkes Team: Abgestürzt, Erzgebirgskrimi: Verhängnisvolle Recherche) nimmt die bewährten Elemente der Reihe, ohne sich groß um Abwechslung oder eigene Ideen zu kümmern. Wer bislang seinen Spaß damit hatte, kommt erneut auf seine Kosten. Neue Fans gewinnt man auf diese Weise aber natürlich nicht. Marie Brand und die Engel des Todes. Die Reihe verzichtet beharrlich auf größere Entwicklungen, weshalb man die einzelnen Teile kaum auseinanderhalten kann. Fans scheint das aber nicht zu stören, allein dieser Film wurde 2013 von über sechs Millionen Menschen angeschaut.

An den kriminologischen Stärken liegt das jedoch wohl kaum. Denn die sind recht schwach ausgeprägt. Prinzipiell funktioniert das natürlich schon, wie hier wie beim klassischen Whodunnit auf einen Todesfall mehrere Verdächtige kommen. Es wird aber praktisch niemand von sich aus auf die Lösung kommen, da die Geschichte schon recht verwickelt ist. So etwas kann ganz spannend sein, wenn sich die Zuschauer und Zuschauerinnen gemeinsam durch ein Labyrinth aus (falschen) Hinweisen schlagen. Bei Marie Brand und die Engel des Todes wurde aber nur willkürlich alles irgendwie miteinander verbunden, bis wirklich gar nichts mehr plausibel ist. Das sind Krimis natürlich allgemein oft nicht, vor allem wenn sie wie hier humorvoller sein sollen. Wenn man jedoch den Eindruck hat, dass es eigentlich völlig egal ist, wer es nun war, kann man sich die Sache auch sparen.

Credits

OT: „Marie Brand und die Engel des Todes“
Land: Deutschland
Jahr: 2013
Regie: Florian Kern
Drehbuch: Leo P. Ard
Musik: Florian Tessloff
Kamera: Stefan Wachner
Besetzung: Mariele Millowitsch, Hinnerk Schönemann, Thomas Heinze, Lisa Maria Potthoff, Christina Hecke, Wilfried Hochholdinger, Hannes Wegener, Julian Greis

Bilder

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Marie Brand und die Engel des Todes
Fazit
„Marie Brand und die Engel des Todes“ ist ein typischer Teil aus der beliebten Krimireihe. Der Humor besteht aus den üblichen Gags. Auch beim Fall an sich gab man sich nicht gerade die größte Mühe, da wurde einfach nur irgendwie alles zusammengeworfen.
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