Theresa Osborne (Robin Wright) ist eine in Chicago arbeitende Redakteurin und alleinerziehende Mutter. Als sie beim Joggen am Strand eines Tages eine Flasche mit einem darin befindlichen Brief entdeckt, ist dies das der Beginn einer schicksalshaften Liebesgeschichte. Der Brief – ein Liebesgeständnis eines Fremden an eine alte Liebe, beeindruckt sie dabei zutiefst. So macht sie sich auf die Suche nach dem Mann, der all seine Gefühle und Ehrlichkeit in den Brief kanalisierte. Als sie Garret Blake (Kevin Costner) in North Carolina ausfindig macht, der sich als der Flaschenpostschreiber entpuppt, beginnt so ein neuer Lebensabschnitt für sie, einerseits um die Jahrhundertstory zu Blatt zu bringen, andererseits aufgrund der aufkommenden Gefühle gegenüber dem Fremden.
Filme für Frauen
Nicolas Sparks gilt schon seit vielen Jahren als einer der Experten für Frauenromane schlechthin. Jahr für Jahr kommt ein Buch nach dem anderen heraus, die sich ausschließlich um Liebesgeschichten drehen. Da man damit viel Geld machen kann, erscheinen so seit 1998 regelmäßig die dazugehörenden Verfilmungen, die mit Message in a Bottle vor mehr als zwei Jahrzehnten begann. Die Geschichte – so einfach wie banal – richtet sich dabei ausschließlich an das Frauenpublikum, da hier so ziemlich alles auf Kitsch getrimmt wird. Hölzerne Figuren, eine emotionale Melodie nach der anderen und typische generische Sprüche über die Liebe und das Schicksal, stehen so im Zentrum des Melodrams. Message in a Bottle stellt sich damit als ein Film heraus, der in erster Linie zum Weinen animieren soll, was er bei der einen oder anderen Kinogängerin wahrscheinlich auch geschafft hat. Bei all dem übertriebenen Kitsch schlägt sich dies jedoch vermutlich bei den meisten ins Gegenteil um. Von dem vergleichbaren Wie ein einziger Tag, der auch ordentlich auf die Tränendrüse drückt, zumindest aber eine gute Balance zwischen Emotionalität und Authentizität findet, ist Message in a Bottle ein gutes Stück entfernt.
Jahrhundertaltes Material
Als die fiktionalen, wie nicht-fiktionalen Frauenromane im 18. Jahrhundert aufkamen, um den Damen den Alltag zu versüßen, entstanden hunderte, wenn nicht gar tausende Werke, die sicherlich auch auf die Sehnsüchte der Frauen abzielten. Die Geschichte in Message in a Bottle – Frau findet eine Flaschenpost, verliebt sich in den Verfasser und findet dann tatsächlich den Mann ihrer Träume – macht den Eindruck, dass dies eine Geschichte aus eben jener Zeit sein könnte. Die Zahlen an den Kinokassen als auch bei den verkauften Buchexemplaren der Gegenwart zeigen jedoch, dass sich in mehreren hundert Jahren in konsumtechnischer Hinsicht augenscheinlich nicht viel verändert hat. Multimillionär Nicolas Sparks, wie auch Regisseur Luis Mandoki (When a Man Loves a Woman) und jeder weitere Regisseur der Sparks-Verfilmungen, welche die Romane schnörkellos adaptieren und brav inszenieren, geben so pure Opportunisten ab, was man ihnen aber nicht einmal als Vorwurf machen kann. Unabhängig davon, ob man solch generische und altbackene Geschichten, die einen obsoleten Eindruck erwecken, gut oder schlecht findet, so ergibt sich eine doch recht interessante Frage, die bei der Romanverfilmung an die Oberfläche dringt: Warum hat sich in der Hinsicht so wenig verändert, wenn es so viel Veränderung (Frauenbewegungen, Emanzipation etc.) in anderer kultureller Hinsicht gab?
Nicht der Rede wert
Obgleich der bereits erwähnte Wie ein einziger Tag nicht bedeutend differenzierter ausfällt, so hat es Message in a Bottle doch schwieriger zu überzeugen, schon alleine in Hinblick auf die Schauspieler. Da die Chemie zwischen Costner und Wright zu keinster Zeit wirklich authentisch wirkt, sondern beide Figuren ein Abbild altmodischer Stereotype abgeben, fehlt es am gewissen Etwas, um als Klassiker durchzugehen. Kitsch hin oder her – schließlich gibt es auch gelungene Filme in der Hinsicht – ist Message in a Bottle nicht der Rede wert.
OT: „Message in a Bottle“
Land: USA
Jahr: 1999
Regie: Luis Mandoki
Drehbuch: Gerald Di Pego
Vorlage: Nicolas Sparks
Musik: Gabriel Yared
Besetzung: Kevin Costner, Robin Wright, Paul Newman, John Savage, Jesse James, Illeana Douglas
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