
Olivia Walsh (Isabella Krieger) hat einen Traum: Sie will mit ihrem Vintage-Bus durch die Gegen fahren und den Menschen einmalige Themen-Rundreisen anbieten! Doch irgendwie scheint dieser Traum zu einem einzigen Alptraum zu werden. Schlimm genug, dass das von ihr gebuchte Luxushotel einen Wasserschaden hat und sie deshalb gezwungen ist, mit ihrer Reisegruppe in der Pension von Nicolas Arlington (Max Woelky) abzusteigen, die gerade renoviert wird. Und dann verschwindet auch noch Arthur Talbot (Walter Kreye), einer der Reiseteilnehmer, spurlos. Ob der magische Steinkreis etwas damit zu tun hat, wie von der Touristin Martha Miller (Julie Peasgood) angenommen? Oder was könnte sonst hinter dem rätselhaften Vorfall stecken?
Reise in die Vergangenheit
Es ist nicht sonderlich schwierig, sich über die Geschichten von Rosamunde Pilcher lustig zu machen. Tatsächlich dürfte es keinen Namen geben, der mehr zum Symbol ewig gleichen Frauenschunds geworden ist als der von der britischen Schriftstellerin. Aber der Erfolg gibt ihr recht. Ihre Werke waren und sind nicht nur in gedruckter Form gefragt. Auch die mehr als 150 Verfilmungen der ZDF-Sonntagabendsparte Herzkino erfreuen sich großer Beliebtheit, ziehen jedes Mal ein Millionenpublikum an. Neben den üblichen Zutaten, welche diese Herzkino-Dramen immer anwenden, heben sich Pilchers Beiträge durch eine große Portion Britishness. So auch bei Der magische Bus.
So verweist der 145. Teil der Reihe auf die Steinkreise, die man an mehreren Stellen auf der Insel sind und deren keltische Ursprünge noch immer Rätsel aufgeben. Mit diesen schmückt sich Rosamunde Pilcher: Der magische Bus ein wenig, will ein bisschen lokales Flair voll von Mythen und Legenden verbreiten und dabei gleichzeitig selbst ein wenig mysteriös wirken. Denn da ist da noch Arthur, dessen Verschwinden sich niemand erklären kann. Dass dieser den Namen der berühmten Sagengestalt trägt, ist dabei natürlich kein Zufall. Hier tragen alle Namen, die so englisch sind, wie sie nur eben sein können. Man will schließlich, dass das Publikum den Eindruck hat, hier inmitten von Engländern und Engländerinnen zu sein, selbst wenn das Ensemble wie immer überwiegend deutsch besetzt ist.
Eine Liebe wie immer
Natürlich sollte aber niemand tatsächliche Fantasy-Elemente erwarten. Hier gibt es wenig überraschend weder Magie noch Zeitreise. Stattdessen dreht sich bei der Adaption von Pilchers Kurzgeschichte Promise of Tomorrow – wie praktisch immer bei der Autorin – alles um das Thema Liebe. Dieses Mal gibt es gleich zwei Paare, mit denen die weibliche Zielgruppe mitschmachten kann. Das offensichtlichere ist dabei klar Olivia und Nicolas. Zwei attraktive Menschen, die sich „zufällig“ über den Weg laufen? Da weiß das Publikum bereits, was Sache ist. Etwas umständlicher und langwieriger ist der Strang um Arthur, bei dem ebenfalls große Gefühle eine große Rolle spielen. Er muss nur erst lernen damit umzugehen.
Die Zuschauer und Zuschauerinnen werden dabei hingegen kaum etwas lernen. Die Filme tun zwar manchmal so, als wäre da eine wirkliche innere Entwicklung vorhanden. Stattdessen bedient Rosamunde Pilcher: Der magische Bus aber nur die üblichen Klischees. Die Ambitionen beschränken sich darauf, zwei hübsche Menschen vor schönen Kulissen zu zeigen und am Ende wieder aller Erwartungen – oder auch nicht – ein Happy End zu bekommen. Wem das reicht und bei den vorangegangenen Filmen ins Träumen geraten ist, der darf das hier auch tun. Der Rest kann die formelhafte und völlig uninspirierte Romanze ignorieren, ohne etwas zu verpassen.
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