Takers The Final Job
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Takers – The Final Job

Takers The Final Job
„Takers“ // Deutschland-Start: 28. Oktober 2010 (Kino) // 7. April 2011 (DVD)

Inhalt / Kritik

In Los Angeles und der näheren Umgebung der Stadt werden täglich viele Verbrechen begangen, wobei die meisten Täter oder Banden schnell von der Polizei geschnappt und hinter Gitter gebracht werden . Dies gilt jedoch nicht für die Gruppe von Gordon Jennings (Idris Elba) und John Rathway (Paul Walker), die schon seit vielen Jahren viele Jobs angenommen haben und dabei ein hohes Maß an Professionalität, Planung und Diskretion an den Tag legen. Sie alle leben mittlerweile ein gutes, aber kein sonderlich auffälliges Leben in der Stadt, sodass niemand sie verdächtigen könnte. Auch ihr Überfall auf eine Bank trägt die Handschrift der Bande, die es schafft mittels eines Helikopters vom Dach des Gebäudes zu fliehen und den Ermittlern, den Polizisten Jack Welles (Matt Dillon) und seinem Partner Eddie Hatcher (Jay Hernández), nur wenige Spuren zu hinterlassen. Als Gordon, John und die anderen in einem Nachtklub feiern wollen, begegnen sie dort Delonte (Tip Harris), der ihnen einen sehr lukrativen Auftrag vorschlägt. Da er einst selbst Mitglied der Gruppe war, bis er ins Gefängnis gehen musste, sind einige zwar skeptisch, doch für Gordon steht außer Frage, dass sie sich diesen Auftrag auf keinen Fall entgehen lassen sollten, sodass sie schon am nächsten Tag mit der Planung beginnen. Parallel setzt Welles alles daran, der Bande auf die Schliche zu kommen und ist sogar bereit, einige Grenzen zu überschreiten.

Ein verheißungsvolles Debüt

Als Regisseur John Luessenhop im Jahre 2000 seinen ersten Spielfilm Lockdown vorstellte und dieser auf vielen Filmfestivals gezeigt wurde, hatten viele Kritiker ermutigende Wort zu dem Gefängnisdrama zu sagen, dessen Figuren und Porträt des Lebens hinter Gittern sie als glaubhaft empfanden. Zumindest empfahl dieses Projekt den Filmemacher für andere, höhere Aufgabe wie die Produktion von Takers – The Final Job, einem Actionthriller, dessen Besetzung einige vielversprechende Namen beinhaltete, wie etwas Idris Elba, Paul Walker und Matt Dillon, welche bereist einiges an Erfahrung in diesem Genre mitbrachten. Der kommerzielle Erfolg bei der Kinoauswertung war moderat, was zum einen an der Übersättigung durch ähnliche Titel zu der Zeit lag, doch ebenso daran, dass Takers sich nicht von der Masse anderer Genrebeiträge abhob.

In Bezug auf Luessenhops Spielfilmdebüt erwähnten vielen Rezensionen neben den Figuren und des Settings auch, dass die Handlung von Lockdown recht konventionell und vorhersehbar war. Mag der Regisseur bei seinem nächsten Projekt auch ein größeres Budget zur Verfügung gehabt haben, hat dies leider nicht dazu beigetragen, dass sich Luessenhop von genau diesen Kritikpunkten befreit hat. Schlimmer noch, viele Zuschauer werden über die Laufzeit von 107 Minuten wenig zu sehen bekommen, was sich nicht bereits vorher angekündigt hat oder was man nicht schon in anderen (besseren) Produktionen gesehen hat. Mehr als offensichtlich sind die Anspielungen an Klassiker wie The Italian Job oder Heat, die teils sogar namentlich zitiert werden von den Figuren, was Takers aber in der Summe nicht besser macht, schneidet Luessenhops Film im Vergleich einfach schlechter ab. Ein besseres Drehbuch und etwas mehr Mut hätten dem Projekt sicherlich gutgetan und es deutlich spannender gemacht.

Texturen des Wohlstands

Die Qualitäten, welche die Kritik bei Lockdown sah, sind auch im Falle von Takers vorhanden. Wenn Luessenhops Film für Filmpreise nominiert war, waren es meist die Schauspieler oder eben das gesamte Ensemble, wobei besonders Idris Elba und Rapper Chris Brown, der ein Mitglied in Gordons Bande spielt, zu erwähnen wären. Die Besetzung ist durchaus das Aushängeschild dieser Produktion, wobei neben den erwähnten Namen, zudem Dillon,  Hernández und Christensen Gelegenheit bekommen, ihren Figuren etwas mehr Substanz zu geben, als es ihnen das dürftige Drehbuch teilweise gestattet. So ist beispielsweise die Ermittlerfigur einer jener Polizisten, wie man sie schon viele Male gesehen hat, doch sowohl Dillon als auch Hernández können ihren Figuren etwas abgewinnen, was man den Szenen zwischen den beiden Darstellern durchaus anmerkt. Leider sind es in Takers schlichtweg zu viele Figuren, sodass auch hier zu sagen ist, dass vielleicht etwas weniger mehr gewesen wäre.

Darüber hinaus versteht es Luessenhop die Welt dieser Figuren interessant zu gestalten. Dabei gewinnt in erster Linie die Oberfläche, was in diesem Falle schnelle Autos und teure Anzüge sind, die für die Mitglieder aus Gordons Bande zum Aushängeschild geworden sind. Ästhetisch ist dies durchaus attraktiv und unterstreicht die Idee, dass diese Männer, wie es der von Elba gespielte Gordon beschreibt, einfach alles nehmen und besitzen müssen, ist aber als zentrale Metapher banal und platt.

Credits

OT: „Takers“
Land: USA
Jahr: 2010
Regie: John Luessenhop
Drehbuch: Peter Allen, Gabriel Xasseus, John Luessenhop, Avery Duff
Musik: Paul Haslinger
Kamera: Michael Barrett
Besetzung: Idris Elba, Paul Walker, Matt Dillon, Jay Hernández, Michael Ealy, Tip „T.I.“ Harris, Chris Brown, Hayden Christensen, Zoe Saldana

Trailer

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Takers – The Final Job
Fazit
„Takers – The Final Job“ ist ein Actionthriller, der durch sein Ensemble überzeugt, nicht aber durch sein schwaches Drehbuch und seine mutlose Inszenierung. Regisseur John Luessenhop schuf einen Film, der vielleicht zu unterhalten vermag, dem aber etwas weniger an vielen Stellen gutgetan hätte und den man schnell vergessen haben wird.
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