Three Kings
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Three Kings – Es ist schön König zu sein

Three Kings
„Three Kings“ // Deutschland-Start: 10. März 2000 (Kino) // 6. August 2001 (DVD)

Inhalt / Kritik

Im Jahre 1991, nach dem Einmarsch von US-Truppen in Kuwait und der darauffolgenden Befreiung des Emirates, werden viele Soldaten in das ehemals von Saddam Husseins Truppen besetzte Gebiet gebracht, um dort den Frieden zu wahren und den Übergang in einen unabhängigen, demokratisch organisierten Staat zu sichern. In Wahrheit jedoch ist die Arbeit von Soldaten wie Sergeant Troy Barlow (Mark Wahlberg), Staff Sergeant Chief Elgin (Ice Cube) und Troys bestem Freund Private Conrad Vig (Spike Jonze) sehr eintönig. Wie die meisten ihrer Kameraden vertreiben sie sich die Zeit mit Partys bei Nacht und einer Reihe von Routineeinsätzen beim Tag, die sie jedoch nicht sonderlich fordern. Eines Tages aber kommt es bei der Verhaftung eines irakischen Offiziers zu einer willkommenen Abwechslung, denn bei dem Mann finden Barlow und Vig eine Karte, die eine Reihe von Bunkern anzeigt. Als Major Gates (George Clooney) durch seine Kontakte zu den im Militärcamp stationierten Medienvertretern auf den Fund aufmerksam wird, übernimmt er kurzerhand die Führung bei dem Unternehmen, meint er doch auf der Karte den genauen Ort von Husseins Gold zu sehen, welches er einst aus Kuwait gestohlen hatte. Gemeinsam wollen sie sich auf die Suche nach jenem Ort machen, wo das Versteck sein soll, und sie werden tatsächlich in einer kleinen Ortschaft fündig. DOch damit fangen die Probleme erst an.

Die fette Beute des Krieges

Eigentlich hatte der Drehbuchautor und ehemalige Komiker John Ridley nur vorgehabt, auszuprobieren, wie lange es dauern würde, ein Skript für einen Film zu schreiben und dies in Produktion gehen zu sehen, doch aus Spoils of War wurde eine Geschichte, welche die Aufmerksamkeit von Regisseur David O. Russell auf sich zog, der von dieser begeistert war. Wenig begeistert war jedoch Ridley, der in Three Kings – Es ist schön ein König zu sein zwar sein Drehbuch verwirklicht sah, aber mit keinem Wort als deren Urheber genannt wurde. Da bis heute die Veröffentlichung des Drehbuches von Ridley verhindert wird, weiß man nicht genau, wer nun recht hat, sicher ist aber, dass sich der Charme des Filmes durch seine Mischung aus dem für Ridley typischen bitteren Humor und Russells nicht minder bittere Sicht auf amerikanische Realitäten erklären lässt.

Lange bevor Sam Mendes in Jarhead – Willkommen im Dreck das Thema aufgriff, zeigte Russells Film eine andere Seite des Krieges, der sehr viel mehr als nur dessen Realität abbilden wollte, sondern auf überhöhte Weise auch eine sehr unbequeme Wahrheit aussprach. Die Soldaten in Three Kings sind jedoch die wahren Überlebenskünstler, die das Beste aus einer an sich verfahrenen Situation machen, auch wenn ihre Partys eine gewisse hedonistische Seite zeigen. Doch sind diese das Gegengift zu der geistestötenden Einöde ihrer Arbeit, die wie eine ironische Fortführung zu ihren ebenfalls geistlosen Sklavenjobs in der Heimat wirkt. Die Suche nach etwas „Action“ und einer Form der Abwechslung jenseits der abendlichen Besäufnisse und anderer Eskapaden hat eine Konfrontation mit jener anderen Welt zu tun, die der Menschen, welche unter dem Regime Husseins nach wie vor zu leiden haben und für die eine Form der Normalität, aus der die vier Soldaten im Zentrum der Handlung entkommen wollen, eine sehr willkommene Abwechslung wäre.

Das Prinzip der Notwendigkeit

Eigentlich sollte man Three Kings als eine Art Abenteuerfilm sehen, sofern man die Definition des Genres etwas ausdehnen will. Das Abenteuer, was die Soldaten suchen, spiegelt jenes wider, was letztlich die Öffentlichkeit, im Film in erster Linie durch die Reporterfiguren vertreten, erwartet und einen nicht geringen Anteil der Handlung ausmacht. So kann die Sicht auf die Ölfelder und die damit verbundene Katastrophe für Mensch und Natur nicht mehr interessieren, ist dies doch eine Geschichte von gestern, ebenso wie die Ausbeutung der Bevölkerung und deren Leiden. Das Außergewöhnliche, das Abenteuer, muss erst her, damit sich überhaupt jemand interessiert, also die Kamera darauf richtet. In Russells Inszenierung ist der Krieg eine Mischung aus Medienspektakel und Fata Morgana, einer leeren Versprechung auf Werte wie Ruhm und Ehre, die man in der Wüste und erst recht in einem Konflikt wie dem Golfkrieg vergeblich suchen sollte.

Darüber hinaus ist Three Kings, wie eigentlich alle Filme Russells, gut aufgelegtes Schauspielerkino. In den Hauptrollen funktionieren George Clooney, Mark Wahlberg, Ice Cube und vor allem der bis dahin als Schauspieler völlig unerfahrene Spike Jonze hervorragend als Repräsentanten jener Bevölkerungsgruppen, die das Gros der Soldaten ausmachen und welche am Ende des Tages vor allem überleben wollen und sich nach jenem Moment sehnen, in denen ihnen einmal das Glück in die Hände fällt. Auch wenn es in diesem Fall eine zerfledderte Schatzkarte im Hintern eines irakischen Offiziers ist.

Credits

OT: „Three Kings“
Land: USA
Jahr: 1999
Regie: David O. Russell
Drehbuch: David O. Russell
Musik: Carter Burwell
Kamera: Newton Thomas Sigel
Besetzung: George Clooney, Mark Wahlberg, Ice Cube, Spike Jonze, Nora Dunn, Jamie Kennedy, Cliff Curtis, Saïd Taghmaoui

Trailer

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Three Kings – Es ist schön König zu sein
Fazit
„Three Kings – Es ist schön König zu sein“ ist eine brillante Mischung aus Kriegsfilm und Satire. Neben den Schauspielern überzeugt David O. Russells Film durch seinen schwarzen, bitteren Humor, der sich traut, Wahrheiten über den Krieg und die USA auszusprechen, die man im oftmals übermächtigen Patriotismus des Genre vermisst.
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