Sotto il sole di Amalfi Unter der Sonne Amalfis Netflix
© Arianna Lanzuisi/Netflix

Unter der Sonne Amalfis

Sotto il sole di Amalfi Unter der Sonne Amalfis Netflix
„Unter der Sonne Amalfis“ // Deutschland-Start: 13. Juli 2022 (Netflix)

Inhalt / Kritik

Die Freude ist groß bei Vincenzo (Lorenzo Zurzolo) und Camilla (Ludovica Martino): Ein Jahr waren die beiden getrennt, während sie in Kanada studierte. Nun sind sie wiedervereint in Italien. Das wollen sie nutzen, um gemeinsam mit Furio (Davide Calgaro) und Nathalie (Kyshan Wilson) Urlaub in dem Haus der Familie zu machen. Gemeinsam mit Hans (Nicolas Maupas) genießen sie die Kleinstadt Amalfi, unternehmen viel von der Party bis zum Ausflug ans Wasser. Vincenzos Mutter Irene (Isabella Ferrari) ist darüber jedoch weniger glücklich, macht sie sich doch kontinuierlich Sorgen um ihren blinden Sohn, der erstmals ohne sie Urlaub macht. Dabei hat sie mit ihrer eigenen Beziehung mit Lucio (Luca Ward) mehr als genug zu tun …

Eine überraschende Fortsetzung

Man muss nicht unbedingt alle Entscheidungen nachvollziehen, die Netflix so trifft. Während vielen Fanvoriten vorzeitig der Stecker gezogen wird, kommen immer mal wieder Fortsetzungen heraus, bei denen man sich fragt: warum? Schlecht war Unter der Sonne Ricciones dabei nicht. Aber eben auch nicht besonders gut: Erzählt wurde die Geschichte mehrerer Jugendlicher, die sich vor schönster Sommerkulisse verlieben – mal mehr, mal weniger erfolgreich. Richtig viel zu sagen hatte die italienische Liebeskomödie nicht. Immerhin verbreitete sie aber schöne Urlaubsstimmung. Das war gerade 2020 ein echtes Argument, sich der Truppe anzuschließen, waren seinerzeit aufgrund der Corona-Pandemie Reisen doch ein klein wenig schwierig geworden.

Ziemlich genau zwei Jahre später startet mit Unter der Sonne Amalfis eine Fortsetzung, zumindest teilweise. So gibt es ein Wiedersehen mit drei Figuren, die wir aus dem ersten Teil kennen. War dieser aber noch stärker ein Ensemblefilm, ist das beim zweiten Anlauf deutlich konzentrierter. Der Film ist auch deutlich ernster, als es der eher humorvolle Auftakt war. Ganz auf entsprechende Szenen muss man zwar nicht verzichten. Dafür sorgt schon Furio mit seinen vergeblichen Versuchen, irgendwie bei der Frauenwelt zu landen oder sich in sozialen Medien zu verkaufen. Doch er spielt eindeutig die zweite Geige im Vergleich zu Vincenzo, der sich einerseits von seiner übervorsichtigen Mutter emanzipieren muss und andererseits mit Camille darüber einig werden muss, wie es denn in Zukunft mit ihnen weitergehen soll.

Viel Romanze, wenig Spannung

Der interessantere Part dabei ist der erste, was maßgeblich mit seiner Blindheit zusammenhängt. Wie hält man die Balance als Umfeld, zwischen helfen und bevormunden? Umgekehrt muss sich Vincenzo selbst fragen, wie viel er von anderen zulassen darf, muss oder will. Die Liebesgeschichten in Unter der Sonne Amalfis sind hingegen alle nur mäßig. Bei Vincenzo und Camilla geht es um Vertrauen und Aufrichtigkeit, Irene und Lucio hadern ein bisschen mit vorherigen Beziehungen, Furio hätte gern eine. Theoretisch gibt es mit Nathalie und Hans noch ein weiteres Paar. Dieses hat sogar ein paar der schönsten Szenen. Dem Drehbuchteam waren die zwei aber offensichtlich egal, weshalb sie irgendwann einfach keine große Rolle mehr spielen und nur noch irgendwie mitlaufen.

Ein wenig versuchte man auf diese Weise wohl, den Ensemble-Charakter des ersten Teils, wenngleich nicht konsequent genug. Auch die Sache mit dem Urlaubsgefühl war beim Mal davor überzeugender. Die Settings sind dabei wieder hübsch anzusehen, sei es die malerische Altstadt oder das Luxusanwesen der Familie. Aber es fügt sich nicht so recht zusammen, so wie die einzelnen Stränge kein wirkliches Ganzes bilden. Wer ein großer Fan des ersten Teils war oder wieder Lust hat auf einladende Bilder aus Italien, kann es natürlich trotz allem versuchen. So richtig viel verpassen würde man bei Unter der Sonne Amalfis aber nicht, zumal es dieses Jahr genügend Alternativen gibt, was man mit seiner Zeit anfangen soll – sei es in den eigenen vier Wänden oder irgendwo da draußen.

Credits

OT: „Sotto il sole di Amalfi“
Land: Italien
Jahr: 2022
Regie: Martina Pastori
Drehbuch: Caterina Salvadori, Enrico Vanzina, Ciro Zecca
Kamera: Edoardo Carlo Bolli
Besetzung: Lorenzo Zurzolo, Ludovica Martino, Davide Calgaro, Isabella Ferrari, Luca Ward, Kyshan Wilson, Nicolas Maupas

Bilder

Trailer

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Unter der Sonne Amalfis
Fazit
„Unter der Sonne Amalfis“ setzt die Liebeskomödie „Unter der Sonne Ricciones“ fort, ist aber von einer dramatischeren Ausrichtung. Die Geschichte um den blinden jungen Mann ist dabei noch die interessanteste. Die diversen Stränge um die Liebe sind hingegen kaum erwähnenswert, so wie der Film von schönen Bildern einer italienischen Küstenstadt abgesehen nicht viel zu bieten hat.
Leserwertung17 Bewertungen
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