Viele Jahre ist es her, dass Goku und seine Freunde die mächtige Red Ribbon Armee von Commander Red besiegt haben. Doch nun droht neues Unheil, da Reds Sohn Magenta, CEO von Red Pharmaceuticals, eben diese Armee wiederauferstehen lassen möchte. Zu diesem Zweck sucht er die Hilfe von Dr. Hedo, dem Enkel von Dr. Gero. Tatsächlich gelingt es Magenta, den genialen, aber auch reichlich eigenwilligen Wissenschaftler für seine Sache zu gewinnen, indem er ihm einredet, sie würden das Böse bekämpfen. Und dafür ist der von Helden besessene Gero immer zu haben. Und so ziehen seine Cyborgs Gamma 1 und Gamma 2 aus, um für Gerechtigkeit zu sorgen – eine schwierige Aufgabe für Piccolo, Gohan und die anderen, die alle Kräfte aufbringen müssen, um ihre neuen Feinde besiegen zu können …
Alte Helden in (fast) neuer Optik
Auch wenn Dragon Ball nicht ganz die Produktivität anderer Anime-Reihen wie Pokémon, Doraemon oder Detektiv Conan erreicht, bei denen jährlich neue Fortsetzungen in die Kinos kommen, die Liste an Filmen ist schon beachtlich. Mehr als zwanzig wurden seit 1986 produziert, immer wieder kommen neue hinzu. Dieses Mal mussten sich Fans wieder ein wenig länger gedulden: Knapp vier Jahre liegen zwischen Broly und Super Hero. Das ist auch deshalb erstaunlich, weil die Arbeiten an dem neuen Film noch vor der Veröffentlichung des Vorgängers begannen. Ein Grund, weswegen das so lange gedauert hat, könnte an der Optik liegen: Dieses Mal vertraute man erstmals auf eine moderne CGI-Technik, anstatt die alte Zeichentrickmethode fortzuführen.
Wobei man beim Traditionsstudio Toei Animation durchaus versuchte, sich an den alten Bildern zu orientieren. Während etwa Lupin III: The First und Stand by Me Doraemon – zwei weitere CGI-Debüts alter Anime-Helden – die 3D-Optik offen integrierten, tut Dragon Ball Super: Super Hero zumindest so, als wäre er ein 2D-Animationsfilm. Ein Kompromiss also aus neu und alt. Puristischen Fans wird das eventuell nicht gefallen, aber es erlaubt doch dem Team, sich bei den Animationen ein bisschen auszutoben. Da die Designs von Akira Toriyama – dessen Manga die Erfolgsgeschichte einst begann und der dieses Mal erneut an der Geschichte beteiligt war – auf diese Weise erhalten bleiben konnten, gibt es im Hinblick auf das Visuelle recht wenig zu meckern. An Spezialeffekten wurde ebenfalls nicht gespart, sobald dann mal die Fäuste fliegen.
Komplizierte Vorgeschichte, große Kämpfe
Bis es so weit ist, dauert es jedoch eine Weile. Ein Grund dafür ist, dass anfangs erst einmal die ganzen Figuren in Position gebracht werden müssen. Und das sind ziemlich viele, im Laufe der fast vierzig Jahre hat sich da schon einiges angesammelt. Neulinge haben wie schon bei den vorangegangenen Teilen kaum eine Chance, alles und jedem folgen zu können. Zwar versucht Dragon Ball Super: Super Hero zum Einstieg eine kleine Zusammenfassung der vorangegangenen Ereignisse. Aber auch die richtet sich eher an bestehende Fans. Diese dürfen sich dann auf Anspielungen, Verweise und Comebacks freuen. Wobei in dieser Hinsicht ebenfalls eine Mischung aus alt und neu angestrebt wurde. So hat ausgerechnet Goku, also der ursprüngliche Protagonist, nur einen Gastauftritt. Auf andere Urgesteine muss ebenfalls verzichtet werden.
Insgesamt macht der Mix aber Spaß. Dass die Geschichte ziemlicher Blödsinn ist, dürfte niemand bestreiten. Ein Manko ist das aber nicht. Vielmehr lebt Dragon Ball Super: Super Hero von den Interaktionen der zum Teil deutlich überzeichneten Figuren. Da sind schon immer mal wieder recht amüsante Szenen dabei. Wenn es zum Ende hin beim Kämpfen kein Halten mehr gibt, eine Superkraft auf die nächste folgt und getreu der Traditionen die absurdesten Verwandlungen erfolgen, ist die Reise zurück in unkompliziertere Zeiten komplett. Selbst wenn man vorher nicht alles verstanden haben sollte, was der Wust an Figuren und Beziehungen so mit sich bringt, an der Stelle dürfen sich alle zurücklehnen und das Spektakel genießen.
OT: „Dragon Ball Super: Super Hero“
Land: Japan
Jahr: 2022
Regie: Tetsuro Kodama
Drehbuch: Akira Toriyama
Vorlage: Akira Toriyama
Musik: Naoki Satō
Animation: Toei Animation
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