First Love 2022 Amazon Prime Video

First Love (2022)

First Love 2022 Amazon Prime Video
„First Love“ // Deutschland-Start: 19. August 2022 (Amazon Prime Video)

Inhalt / Kritik

Der Schock ist groß bei Glenn Albright (Jeffrey Donovan), als er in Folge der Finanzkrise 2008 seinen Job verliert. Bislang hatte er eigentlich immer gut verdient und konnte seine Familie versorgen. Doch damit scheint es nun erst einmal vorbei zu sein. Nun kommt seiner Frau Kay (Diane Kruger) die Aufgabe zu, das notwendige Geld mit nach Hause zu bringen, was für beide eine große Belastung darstellt. Während Glenn sich von einer Bewerbung zur nächsten hangelt und die Atmosphäre daheim immer angespannter wird, hat der gemeinsame Sohn Jim (Hero Fiennes Tiffin) ein ganz anderes Problem: Er hat sich in Anne (Sydney Park) verliebt. Die hat auch durchaus Interesse an dem Jugendlichen, will sich aber nicht wirklich auf ihn festlegen – und treibt ihn damit in die Verzweiflung …

Teils Sozialdrama, teils Liebesdrama

Verwandtschaft verpflichtet: Die Mutter Martha Fiennes ist Regisseurin, der Vater George Tiffin ein Kameramann. Wenn die Onkel dann auch noch die Schauspielstars Ralph und Joseph Fiennes sind, war es eigentlich klar, dass Hero Fiennes Tiffin irgendwann ebenfalls beim Film landen würde. Bislang ist die Karriere des jungen Briten aber noch etwas eintönig. So wurde er zwar mit After Passion und den diversen Fortsetzungen als psychotischer Bad Boy Hardin Scott zum begehrten Teenieschwarm. Ansonsten gab es aber noch nicht viel, das nennenswert wäre. Insofern durfte man schon neugierig auf First Love sein, wo er eine seiner seltenen Hauptrollen ergattern konnte. Zumal das Liebesdrama sicher nicht ganz zufällig fast zeitgleich zu After Forever auf Amazon Prime Video veröffentlicht wurde.

Die Sache hat aber einen Haken: Auch wenn der Titel und das Artwork das vermuten lassen, so handelt es sich bei First Love eben doch nur zum Teil um ein Liebesdrama. Genauer erzählt Regisseur und Drehbuchautor A.J. Edwards von der Familie Albright, bei denen zwei größere Veränderungen anstehen. Die erste betrifft den Vater: Als dieser seinen Job verliert und im Anschluss keine weitere Stelle findet, droht die ganze Familie nach unten durchgereicht zu werden. Es gibt kein soziales Netz, welches sie auffangen könnte. Beruflich gibt es keine Perspektive, privat werden sie von ihrem Umfeld im Stich gelassen – niemand will ihnen helfen. An diesen Stellen meint man, es mit einem Sozialdrama im Stil von Ken Loach (Sorry We Missed You) zu tun zu haben. Mit dem Unterschied, dass es nicht um den Überlebenskampf einer Arbeiterfamilie geht, sondern eine, die vom kapitalistischen System profitierte, bis es schlagartig vorbei war.

Nicht durchdacht, am Ende banal

Dieses Thema wird aber mit der Liebesgeschichte rund um Jim verbunden. Es wäre durchaus spannend gewesen zu zeigen, wie ein junger Mensch sich innerhalb einer sich drastisch wandelnden Familiensituation zurechtfinden muss. Schließlich wird in dem Alter ohnehin nach sich selbst gesucht bzw. dem eigenen Weg in die Zukunft. Stattdessen ist die Romanze zwischen ihm und Anne aber völlig unabhängig von dem, was mit den Eltern geschieht. First Love verpasst es, die beiden Handlungsstränge sinnvoll miteinander zu verbinden. Sie laufen einfach nebeneinander her, ohne dass sie sich wechselseitig groß beeinflussen würden. Man hätte sogar problemlos einen der beiden Stränge streichen können, ohne dass es dem Publikum aufgefallen wäre – was nie ein gutes Zeichen ist.

Hinzu kommt, dass die Romanze völlig banal ist. Zwar ist es, gerade auch im Vergleich zur besagten After-Reihe ganz angenehm, wenn hier mal nicht ständig eine neue Problemsau durchs Dorf getrieben wird. Die Figuren sind auch deutlich erträglicher im Umgang. Nur führt das auch dazu, dass First Love ziemlich langweilig und nichtssagend ist. Man lernt nichts aus dieser Beziehung. Die Entwicklung ist überschaubar. Am Ende dürfen zwar alle darauf hoffen, dass das Leben in Zukunft besser wird. Es wird nur nicht klar, worauf diese Hoffnung genau basiert. Da wird dann einfach irgendwie ein Happy End reingedrückt, ohne viel dafür tun zu wollen. Das tut zwar nicht weh, man muss sich hier nicht ärgern. Das reicht als Einschaltgrund aber kaum aus.

Credits

OT: „First Love“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: A.J. Edwards
Drehbuch: A.J. Edwards
Musik: George Kallis
Kamera: Jeff Bierman
Besetzung: Diane Kruger, Jeffrey Donovan, Hero Fiennes Tiffin, Sydney Park

Trailer

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First Love (2022)
Fazit
„First Love“ hat ein an und für sich interessantes Szenario, wenn wir einer Familie folgen, die als Folge der Finanzkrise 2008 den Boden unter den Füßen verliert. Nur wird dies mit einer Liebesgeschichte des Sohnes verbunden, die weder zu dem Thema passt, noch für sich genommen etwas zu erzählen hat.
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