Kaum ist Martin Beck (Peter Haber) zurück von seiner Operation, hat er jede Menge zu tun. So wurde Kasper Aalbeck, Mitglied einer dänischen Drogengang, ermordet und ins Wasser geworfen. Doch wer könnte es auf ihn abgesehen haben? Und was war das Motiv dafür? Der Verdacht liegt nahe, dass der Mord im Zusammenhang mit den kriminellen Machenschaften steht, zumal die Spur zu einer dubiosen IT-Firma führt. Tatsächlich sinnen die Kollegen des Verstorbenen bereits auf Rache. Für Beck und sein Team ist es daher umso wichtiger, dass sie den oder die Verantwortlichen möglichst schnell finden, bevor die Geschichte weiter eskaliert und in Stockholm ein brutaler Bandenkrieg ausbricht …
Neues Kapitel beim Dauerbrenner
Beim Thema Endlos-Krimireihe fallen einem natürlich zuerst diverse hiesige Produktionen ein. Hinter dem Platzhirsch Tatort, der es bereits auf über 1200 Filme gibt, tummeln sich so unterschiedliche Reihen wie Wilsberg, Ein starkes Team oder Polizeiruf 110, die jeweils mehrere Dutzend Fälle haben und seit Ewigkeiten produziert werden. Aber auch im Ausland gibt es Beispiele, wo man offensichtlich einfach nicht zum Schluss kommen mag. Eines davon ist die im ZDF ausgestrahlte Reihe Kommissar Beck, die seit 1997 produziert wird. Pünktlich zum 25. Jubiläum gibt es nun auch Nachschub für deutsche Fans. Nachdem die achte Staffel bereits Ende 2021 in Schweden lief, kommt sie jetzt zu uns. Mit Ein neues Leben geht es los.
Wer angesichts des Titels eine Art Neustart erwartet, sieht sich jedoch getäuscht. Zum Start der Staffel bleibt alles beim Alten. Weder wurde beim Personal getauscht, noch wurde inhaltlich etwas Nennenswertes geändert. Stattdessen bezieht sich der Titel Kommissar Beck: Ein neues Leben auf den eingangs erwähnten Gangster, den wir zu Beginn während einer geheimen Liebelei sehen – mit einem Mann. Etwas unerwartet ist das schon. Homosexuelle Techtelmechtel sieht man im Kriminellenmilieu eher selten. Zumal die besagten Männer nicht mehr ganz jung sind. Wo bei derzeitigen Jugenddramen betont Wert auf Diversität gelegt wird, weswegen man manchmal den Eindruck hat, dass streng nach einem Quotenkatalog gearbeitet wird, da ist das hier eine Ausnahme. Und wird auch als solche bezeichnet, wenn niemand sonst etwas davon wissen darf,
Nicht wirklich spannend
Das wäre ein interessantes Szenario für ein Drama gewesen. Kommissar Beck: Ein neues Leben will aber kein solches sein, weshalb einer der beiden Männer kurze Zeit später schon tot ist. Die restliche Zeit geht es darum, wie bei einem Krimi üblich, den Täter oder die Täterin zu finden. Das ist legitim und verständlich, wenn auch ein bisschen schade. Umso mehr, da Drehbuchautor Peter Arrhenius nicht so wahnsinnig viel Spannendes eingefallen ist. Dass ein drohender Bandenkrieg irgendwie aufgehalten werden muss, ist nachvollziehbar. Prinzipiell ist auch das geeignet, um das Publikum an die Fernseher zu fesseln. So eine Spirale der Gewalt kann schließlich ganz schön blutig werden, vor allem wenn dies Leute betrifft, die berufsbedingt kein Interesse an Gesetzen haben.
Und doch, so richtig zündet der Film nicht. Zwar mangelt es nicht an Konflikten, die auch zuweilen tödlich enden können. Dennoch lässt einen Kommissar Beck: Ein neues Leben eher kalt. Dabei ist auch das umfangreiche Ensemble ein Problem: Da laufen einfach viel zu viele Leute herum, die irgendwie nur da sind und dabei Zeit rauben. Der nach den Romanfiguren von Maj Sjöwall und Per Wahlöö entwickelte Krimi tut zwar irgendwie schon, was er soll. Aber das ist nicht genug, um in einem derart stark umkämpften Feld größeren Eindruck zu hinterlassen. Warum die Reihe ein derartiger Dauerbrenner ist, erschließt sich zumindest auf diesem Teil nicht, der so wenig erwähnenswert ist, dass man ihn direkt danach bereits zu den Akten gelegt hat.
OT: „Beck: Ett nytt liv“
Land: Schweden, Deutschland
Jahr: 2021
Regie: Pontus Klänge
Drehbuch: Peter Arrhenius
Vorlage: Maj Sjöwall, Per Wahlöö
Musik: Adam Nordén
Kamera: Göran Hallberg
Besetzung: Peter Haber, Kristofer Hivju, Jennie Silfverhjelm, Martin Wallström, Måns Nathanaelson, Anna Asp, Jonas Karlsson, Ingvar Hirdwall, Simon Sears
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