Last Girl Survives - Dein Tod ist nah
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Last Girl Survives – Dein Tod ist nah

Last Girl Survives Dein Tod ist nah
„Last Girl Survives – Dein Tod ist nah“ // Deutschland-Start: 26. August 2022 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Bradley Gilmore (Michael Simon Hall) liebt die Frauen. Allerdings nur solche Frauen, die sich ihm unterwerfen und genau das tun, was er von ihnen verlangt. Zu diesem Zweck entführt der College-Professor regelmäßig Studentinnen, sperrt sie bei sich zu Hause ein und zwingt sie dazu, seine Launen und Bedürfnisse zu erfüllen. Bei Jennifer (Anna Marie Dobbins) hatte er damit Erfolg, seit einigen Jahren lebt sie bei ihm. Andere waren widerspenstiger, weswegen er sich ihrer entledigt hat. Auf der Suche nach Nachschub wird er bei Hailey (Anna Maiche) fündig. Die Hoffnung ist groß, sie zu einer perfekten Ehefrau formen zu können. Doch der Ermittler Darren Hawk (Adam Dorsey) ist ihm bereits auf den Fersen …

Die Frau als Sklavin des Mannes

Im Zuge von #MeToo hatte die Diskussion rund um die Gleichberechtigung von Mann und Frau wieder an Fahrt aufgenommen. Die systematische Unterdrückung, welche Frauen allen Fortschritten zum Trotz erleiden mussten und müssen, wurde wieder offensiver angesprochen. Für eine Weile sah es so aus, dass ein echter Wandel möglich ist. Was aber, wenn man diesen Wandel gar nicht möchte? Geschichten der sogenannten incels machten die Runde, die im Internet ihrer Wurt Ausdruck verleihen, dass Frauen sich nicht länger versklaven lassen möchten. Denn das stellt das zarte männliche Ego vor große Probleme. Und auch bei Last Girl Survives – Dein Tod ist nah wird die Sehnsucht nach alten Verhältnissen thematisiert, bei denen die Frau dem Mann untertan war und zur Not auch zu ihrem Glück gezwungen werden darf.

Daraus hätte man sicher einen gesellschaftlich relevanten Film machen können. So richtig großes Interesse daran hatte der isländische Regisseur und Drehbuchautor Anton Sigurdsson aber offensichtlich nicht. Ob man ihm nun selbst Frauenfeindlichkeit vorwerfen muss, wie es zuweilen in Rezensionen zu Last Girl Survives – Dein Tod ist nah zu lesen ist, darüber kann man sich streiten. So werden beispielsweise die regelmäßigen Vergewaltigungen nicht gezeigt, ebenso wenig die Gewalt an den Gefangenen. Allzu voyeuristisch ist der Film damit nicht. Unstrittig ist aber, dass er sich dem Thema nur sehr oberflächlich annähert und vieles nicht in dem Maße hinterfragt, wie es wünschenswert gewesen wäre.

Schwache Figuren, zu wenig Spannung

So wird gerade Gilmore nur ungenügend charakterisiert. Ein paar Infos bekommen wir zwar schon über ihn, gerade auch zu dem familiären Background. Es ist aber nicht genug, um sein Verhalten damit erklären zu können. Natürlich muss man das nicht unbedingt. Es dürfen Menschen in Filmen auch einfach böse oder verrückt sein. Dennoch ist das bedauerlich, zumal Last Girl Survives – Dein Tod ist nah bei den anderen Figuren überhaupt nichts zu sagen hat. So erfahren wir weder über den Polizisten noch die beiden jungen Frauen etwas Relevantes. Ersterer schlurft durch die Gegend, befragt hin und wieder mal jemanden, hat ansonsten aber nichts zu sagen. Am ärgerlichsten ist Sigurdssons Schweigen aber bei Jennifer, der spannendste Charakter in dem Film. Und derjenige, der am stärksten erklärungsbedürftig ist.

Die inhaltlichen Mängel ließen sich vermutlich verschmerzen, wenn die Handlung fesselnder wäre. Wer gerade damit beschäftigt ist, sich vor Anspannung am Sofa festzukrallen, denkt meistens weniger über Geschichten nach. Aber auch in der Hinsicht bleibt Last Girl Survives – Dein Tod ist nah unter den Möglichkeiten. Die Ermittlungen von Hawk sind eine große Enttäuschung, zudem kaum nachvollziehbar. Etwas besser sieht es bei der Entführten aus, wenn diese kleinere Versuche startet, sich aus ihrer Lage zu befreien. Abgesehen von dem Finale, wenn sich die Ereignisse überschlagen, geschieht aber auch nicht sehr viel. Klar, bei dem Szenario kann man kein zweites The Black Phone – Sprich nie mit Fremden erwarten. Wohl aber einen Grund, warum man hier bis zum Schluss dranbleiben sollte. Von einzelnen Passagen einmal abgesehen bleibt einem Sigurdsson diesen Grund schuldig.

Credits

OT: „Women“
Land: USA, UK
Jahr: 2022
Regie: Anton Sigurdsson
Drehbuch: Anton Sigurdsson
Musik: Kristján Sturla Bjarnason
Kamera: Gunnar Auðunn Jóhannsson
Besetzung: Adam Dorsey, Anna Marie Dobbins, Heather Fusari, Michael Simon Hall

Bilder

Trailer

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Last Girl Survives – Dein Tod ist nah
Fazit
„Last Girl Survives – Dein Tod ist nah“ folgt einem College-Professor, der Frauen bei sich daheim einsperrt und zu perfekten Ehefrauen erzwingen will. Das gesellschaftliche Potenzial einer solchen Geschichte wird kaum genutzt, die Figuren sind schwach bis gar nicht gezeichnet. Der Thriller ist nicht einmal wirklich spannend, nur einige wenige Passagen zeigen, was möglich gewesen wären.
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