Um eine Reihe von Morden an Insassen sowie dem Wachpersonal zu klären, die für den amtierenden Gouverneur Kaliforniens langsam zu einem PR-Desaster werden, muss sich Detective Louis Burke (Jean-Claude van Damme) für einige Zeit undercover in ein Hochsicherheitsgefängnis als Straftäter einschleusen lassen. Unterstützt wird er dabei von der Anwältin Amanda Beckett (Cynthia Gibb), die seinen einzigen Kontakt zur Außenwelt darstellt. Unter den Gefangenen findet Burke schnell Anschluss, vor allem dank seiner Tarnung als Bankräuber, und weil er recht schnell begreift, welche Häftlinge das Sagen haben. So erhält er durch den Mitgefangenen Hawkins (Robert Guillaume) eine Spur zu einem der Zellengenossen von einem der Opfer, der jedoch eisern schweigt und vor etwas oder jemandem Angst zu haben scheint.
Je länger er hinter Gittern ist und die Ermittlungen andauern, desto mehr droht die Tarnung Burkes aufzufliegen. Zudem meint er, dass man ihm bereits unter den anderen Gefangenen Killer auf den Hals gehetzt hat, und der Täter Teil einer viel größeren Verschwörung sein muss, die sich bis weit außerhalb der Gefängnismauern erstreckt. Als dann auch noch ein alter Widersacher Burkes als Neuankömmling unter den Inhaftierten auftaucht, wird seine Situation immer gefährlicher.
Die Geburt eines Stars
Spätestens mit Bloodsport war überdeutlich, dass sich mit dem Belgier Jean-Claude van Damme ein neuer Star im Actiongenre befand, dessen Fertigkeiten im Bereich Martial Arts beachtlich waren und der auch die richtigen Projekte bekam, in denen er diese zeigen konnte. Neben Kickboxer und Leon war Mit stählerner Faust eine dieser Produktionen, bei der es weniger um die Geschichte oder Figurenentwicklung ging, sondern die eher dafür gedacht waren, den Hauptdarsteller gut aussehen zu lassen und ihm genug Kampfszenen zu geben. Entsprechend fiel die Kritik zur Zeit der Kinoauswertung aus, welche die Handlung als nicht-existent ansah, dafür aber die Actionszenen und die Darsteller lobte.
Man ist schnell dabei, einen Film wie Mit stählerner Faust als eine der vielen, immer recht gleichen Produktionen anzusehen, die Jean-Claude van Dammes Karriere teils auch noch bis heute ausmachen. Andererseits zeigt er unter der Regie Deran Sarafian, wie sicher er als Hauptdarsteller im Actiongenre geworden ist, denn nicht nur die Actionszenen wissen zu überzeugen, auch schauspielerisch ist der Belgier gereift. Zwar kann man von einer Rolle wie Louis Burke nicht viel Entwicklung und Tiefgang erwarten, doch bedenkt man die Projekte von Kollegen wie Arnold Schwarzenegger oder Sylvester Stallone, so macht Van Damme alles richtig und konzentriert sich auf die Aspekte, die für eine solche Geschichte wichtig sind. Das durchweg stoisch-minimalistische Spiel passt zu einer solchen Story, ebenso wie die Kampfszenen, von denen besonders das reißerische Finale zu überzeugen weiß.
Zwischen Klischees und Sandmännern
Sieht man von diesen Punkten einmal ab, wird man als Zuschauer, der schon einmal einen Gefängnisfilm gesehen hat, nicht umhinkommen, vor allem die übertriebenen Klischees zu bemerken. Neben dem Gefängnisarzt Doktor Gottesman (!) sind es die stets gewaltbereiten, grimmig dreinschauenden, sexistischen Wachleute ebenso wie der stets Frauenkörper und seinen Computerbildschirm fixierte Hacker, die wahre Highlights im unfreiwillig komischen Sinne darstellen, aber im Kontext des 80er-Jahre Actionkinos nicht wirklich überraschen. Ein weiterer Höhepunkt ist zweifelsohne der von Patrick Kilpatrick gespielte Serienkiller „The Sandman“, dessen plötzliches Auftauchen im letzten Drittel wie ein nachgeholter Fehler des Drehbuchs wirkt. Dankenswerterweise kann Kilpatrick dies ausgleichen durch sein herrliches Over-acting, was in dem bereits erwähnten Finale mündet.
OT: „Death Warrant“
Land: USA
Jahr: 1990
Regie: Deran Sarafian
Drehbuch: David S. Goyer
Musik: Gary Chang
Kamera: Russell Carpenter
Besetzung: Jean-Claude van Damme, Robert Guillaume, Cynthia Gibb, George Dickerson, Patrick Kilpatrick
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