Moon Crash
© The Asylum

Moon Crash – Es bleiben nur 12 Stunden!

„Moon Crash – Es bleiben nur 12 Stunden!“ // Deutschland-Start: 24. Juni 2022 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Die Hoffnung auf wertvolle Rohstoffe auf dem Mond hat dazu geführt, dass dort immer intensiver Bergbau betrieben wird. Dabei schlägt die Taurus Mining Corporation Warnungen in den Wind, die auf die potenziellen Folgen hinweisen. Bis es zu spät ist: Als die Bohrungen zu stark werden, bricht ein Teil des Mondes ab und rast nun auf die Erde zu. Nur wenige Stunden bleiben den Menschen, um das Desaster noch aufzuhalten. Das macht dem Luftfahrtunternehmer Steve Sawyer (Tyler Christopher) schwer zu schaffen, der zuvor die Minenarbeiter auf den Mond gebracht hat und nun mit seiner Ex-Frau Amanda (Pauline Egan) eine Lösung sucht. Und auch dessen Bruder Logan (Jamison Jones), Kapitän des genannten Raumschiffs Luna 5, tut, was in seiner Macht steht. Gelingt es ihnen nicht rechtzeitig, einen Ausweg zu finden, soll der auf die Erde zurasende Meteorit mit atomarer Sprengkraft neutralisiert werden – ohne dass klar ist, welche Folgen das haben wird …

Billig geht immer

Ist das Kult oder kann das weg? Natürlich würde niemand behaupten, dass die Filme von The Asylum gut sind. Schon die Behauptung, sie seien Durchschnitt, kommt einer bewussten Irreführung gleich. Und doch, während andere Studios ums Überleben kämpfen, haben sie sich mit ihren Billigproduktionen eine rentable Nische geschaffen. Jedes Jahr kommen auch bei uns weitere Filme auf den Markt, darunter etwa der Katastrophenfilm Collision Earth – Game Over oder auch das Abenteuer Jungle Run – Das Geheimnis des Dschungelgottes. Letzteres ist dabei natürlich Jungle Cruise nachempfunden. Denn auch das verbindet man mit The Asylum: sogenannte Mockbuster, die „richtigen“ Blockbustern nachempfunden sind, oft etwas vor diesen veröffentlicht werden und ein nichtsahnendes Publikum zum Fehlkauf verleiten sollten.

Ein eben solcher Mockbuster ist auch Moon Crash – Es bleiben nur 12 Stunden!. Dieses Mal nahm sich das gefürchtete Studio des Science-Fiction-Katastrophenfilms Moonfall an. Roland Emmerich erzählte in dem sündhaft teuren Flop, wie drei Menschen zum Mond reisen, weil dieser nach veränderter Laufbahn mit der Erde zu kollidieren droht. Bei der Kopie ist das ganz ähnlich. Ein Unterschied ist, dass hier das Unglück menschengemacht ist, wenn der Mond aufgrund eines exzessiven Bergbaus auseinanderbricht. Daraus hätte man einen gesellschaftskritischen Film mit ökologischer Botschaft machen können. Wollte aber niemand. Stattdessen geht es darum, irgendwie die Kollision noch zu verhindern und damit die große Gefahr abzuwenden, die der Erde und den Menschen droht.

Große Bedrohung, tödliche Langeweile

Das allein ist noch nicht zwangsläufig ein Problem. Ein Film muss nicht intellektuell wertvoll sein, um eine Daseinsberechtigung zu haben. Unterhaltung ist ebenfalls ein hehres Ziel. Nur verfehlt Moon Crash dieses Ziel deutlich. Ein Teil des Spaßes bei Moonfall war die völlig absurde Geschichte, die wie ein herkömmlicher Katastrophenfilm begann, nur um dann mehr und mehr zu eskalieren. Bei der Kopie fallen diese Entgleisungen weg, weshalb das hier ein vergleichsweise normaler und ernster Katastrophenfilm ist. Umso schlimmer ist, dass diese Ernsthaftigkeit durch grauenvolle Dialoge derart sabotiert wird. Hinzu kommt ein Ensemble, das an der Aufgabe scheitert, die idiotischen, zum Teil von Pathos triefende Zeilen irgendwie gewinnend verkaufen zu wollen.

Das zweite große Manko ist in dem besagten geringen Budget begründet, mit dem The Asylum immer operiert. Gab es bei Moonfall, allen inhaltlichen Schwächen zum Trotz, immerhin noch reichlich Schauwerte, so fällt das bei Moon Crash komplett weg. Der Film wechselt zwar beständig zwischen drei Schauplätzen hin und her – das Ex-Paar in der Mojave-Wüste, der Bruder im Raumschiff, der General in der Kommandozentrale. Die Bilder beschränken sich aber darauf, dass Leute vor einem dunklen Hintergrund sitzen oder im Sand stehen, wo sie dann aufgrund des fehlenden Geldes nichts machen dürfen. Trash kann und sollte Spaß machen, wenn er zum Teil auf dreiste Weise Schwachsinn produziert. Hier überwiegt die Langeweile: Irgendwann feuert man den Meteoriten an, nur damit die lähmende und zugleich hysterische Eintönigkeit ein Ende hat und mal wieder Ruhe einkehrt.

Credits

OT: „Moon Crash“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Noah Luke
Drehbuch: Lauren Pritchard, Joe Roche
Musik: Mikel Shane Prather, Tim Carlos
Kamera: Noah Luke
Besetzung: Jeremy London, Tyler Christopher, Jamison Jones, Pauline Egan, Jenny Tran, Marisha Shine, Eva Ceja

Bilder

Trailer

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Moon Crash – Es bleiben nur 12 Stunden!
fazit
„Moon Crash“ versuchte sich an einer Kopie des vermeintlichen Blockbusters „Moonfall“, wenn auch hier ein Teil des Mondes auf die Erde zurast und sich eine Katastrophe anbahnt. Tatsächlich katastrophal ist jedoch der Film. Wo das Vorbild aufgrund der Schauwerte und der absurden Geschichte zumindest noch irgendwie unterhalten konnte, da ist hier trotz der brenzligen Situation pure Langeweile angesagt.
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