Angenehm ist das Leben auf Con-Am 27 sicher nicht. Die auf einem der Jupiter-Monde errichtete Bergbau-Bohrstation bietet keinen Sauerstoff, kaum Schwerkraft, nur mühselig können sich die Arbeiter der Mine vorwärtsbewegen. Zuletzt waren es jedoch vor allem die rätselhaften Todesfälle, welche die Moral vor Ort auf einen Tiefpunkt sinken ließen. Marshal William T. O’Niel (Sean Connery) will eben diese aufklären, stößt dabei aber auf wenig Interesse. Geschäftsführer Mark B. Sheppard (Peter Boyle) hat nur Augen für die Produktivität, auch die Stationsärztin Dr. Marian Lazarus (Frances Sternhagen) wiegelt ab. Selbstmorde gehörten in einer solchen Umgebung einfach dazu. Doch O’Niel lässt nicht locker, ist fest überzeugt, dass an der Geschichte mehr dran ist …
Ein vergessener Science-Fiction-Western
Seit seiner Zeit als Geheimagent 007 gehörte Sean Connery zweifelsfrei zu den großen Stars, spielte von den 60ern bis in die 1990er hinein in vielen Filmen mit, die heute zu den Klassikern zählen. Während darunter viele aus den Bereichen Krimi und Thriller zu finden sind, waren seine Ausflüge ins Science-Fiction-Genre eher weniger glücklich. Während Zardoz so grotesk war und dadurch einen gewissen Kultstatus erlangte – auch wegen Connerys gewöhnungsbedürftiger „Kleidung“ –, da ist Outland – Planet der Verdammten eher in Vergessenheit geraten. Die Einspielergebnisse waren seinerzeit überschaubar, zumal das veranschlagte Budget nicht eingehalten werden konnte. Die Kritiken waren auch nicht so toll. Heute wird kaum mehr über den Film gesprochen.
Wobei man sich zumindest darüber streiten kann, ob das hier überhaupt ein Science-Fiction-Film ist. Ursprünglich wollte Regisseur und Drehbuchautor Peter Hyams (Narrow Margin – 12 Stunden Angst, Sudden Death) einen Western drehen. Nachdem er dafür aber keine Geldgeber fand, verlagerte er das Geschehen einfach ins Weltall. Schließlich waren Weltraumabenteuer gerade Ende der 1970er die Lizenz zum Gelddrucken gewesen. Die Idee des Wilden Westens, in dem die Menschen eine raue, lebensfeindliche Welt besiedeln und dort Reichtümer bergen, wurde ebenso übernommen wie eine gewisse Gesetzlosigkeit. Zwar gibt es hier schon einen Gesetzeshüter in Gestalt des Marshals. Doch nicht er hat das Sagen, sondern das Unternehmen, welches die Mine betreibt. Insofern stellt der Film schon auch eine Kritik an einem kapitalistischen System dar, in dem die Menschen zu Objekten reduziert werden, deren Wert sich an ihrer wirtschaftlichen Nützlichkeit bemisst.
Duell in stimmungsvoller Umgebung
Outland – Planet der Verdammten ist dadurch ein Film, der auf verschiedenen Ebenen arbeitet. Er ist zum einen ein klares Duell zwischen Gut und Böse, weshalb er gern auch mit Zwölf Uhr mittags verglichen wird. Anfangs ist noch nicht klar, worin dieses Böse denn nun genau besteht. Hyams arbeitet mit einer eher mysteriösen Atmosphäre, wenn die Gründe für die seltsamen Todesfälle gesucht werden müssen. Die Antworten lassen aber nicht so wirklich lang auf sich warten. Das Publikum darf schon früh zumindest erahnen, was hinter all dem steckt. Die restliche Zeit des Films geht dafür drauf, wie O’Niel seinem Ziel immer näherkommt. Das bedeutet natürlich auch, dass die Gefahren größer werden. Obwohl dem Protagonisten immer wieder gesagt wird, er solle sich aus der Sache raushalten, bleibt er stur. Er „opfert“ sogar seine Familie für die Mission, was ihn zu einem tragischen Helden macht.
Im Gegenzug intensiviert sich die Beziehung zur Ärztin, ohne dass daraus ein Love Interest würde – einer der interessanteren Aspekte des Films. Ansonsten ist die Geschichte relativ schlicht gehalten, weder bei der Handlung noch bei der Figurenzeichnung ist das hier übermäßig erwähnenswert. Atmosphärisch ist der Science-Fiction-Thriller hingegen schon. Die Mischung aus Raumfahrtelementen und den dunklen Minen sorgen für eine ganz eigene Stimmung, welche vier Jahrzehnte später immer noch einen Blick rechtfertigt. Ein verkannter Geheimtipp mag Outland – Planet der Verdammten nicht sein. Der Film ist aber besser, als es einen die verhaltenen Reaktionen seinerzeit glauben lassen.
OT: „Outland“
Land: UK
Jahr: 1981
Regie: Peter Hyams
Drehbuch: Peter Hyams
Musik: Jerry Goldsmith
Kamera: Stephen Goldblatt
Besetzung: Sean Connery, Peter Boyle, Frances Sternhagen, James Sikking, Kika Markham, Clarke Peters, Nicholas Barnes
Preis | Jahr | Kategorie | Ergebnis | |
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Academy Awards | 1982 | Bester Ton | John Wilkinson, Robert W. Glass Jr., Robert Thirlwell, Robin Gregory | Nominiert |
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