Noch immer hat Tad Stones seinen Traum nicht aufgegeben, als Archäologe Anerkennung zu finden. Zwar hat er bislang schon große Abenteuer erlebt. Nur durfte von diesen niemand etwas wissen. Aber vielleicht klappt es ja jetzt? Zumindest hat er sich einer Expedition nach Mexiko angeschlossen, der nicht nur seine Freundin Sara angehört, sondern die zudem von drei absoluten Stars geleitet wird. Und tatsächlich macht Tad eine unglaubliche Entdeckung: Inmitten der Pyramide findet er einen ägyptischen Sarkophag! Noch bevor er diesen untersuchen kann, stürzt leider die gesamte Anlage zusammen – sehr zum Ärger der anderen. Glauben will ihm sowieso niemand, da er bei der Erkundung allein unterwegs war, weshalb er hochkant aus dem Team fliegt. Dabei ahnt er nicht, dass das eigentliche Abenteuer jetzt erst beginnt, welches ihn an die unterschiedlichsten Orte führen wird …
Klassisches Abenteuer trifft Klamauk
Kommt er oder kommt er nicht? Seit Jahren schon ist der fünfte Teil von Indiana Jones abgekündigt, 2019 hätte er bereits im Kino laufen sollen. Aktuell ist eine Veröffentlichung von 2023 anvisiert. Aber man weiß ja nie. In der Zwischenzeit darf dafür Tad Stones noch einmal ran, der dem beliebten Leinwandarchäologen nachempfunden ist. Tatsächlich heißt die spanische Figur im Original Tadeo Jones, was gemeinsam mit der Aufmachung – der Hut darf nicht fehlen! – die Inspiration deutlich macht. Aber das muss ja nicht verkehrt sein, solange das Ergebnis stimmt. Und es stimmt offensichtlich so gut, dass nach Tad Stones – Der verlorene Jäger des Schatzes! und Tad Stones und das Geheimnis von König Midas mit Tad Stones und die Suche nach der Smaragdtafel bereits das dritte Abenteuer des verhinderten Helden ansteht.
Wer die vorangegangen Teile gesehen hat, der weiß hier schon ziemlich gut, was ihn erwartet. Die Filme sind einerseits klassische Abenteuer, bei denen irgendwelche alten Schätze gesucht werden, die an antiken, abgelegenen oft gefährlichen Orten versteckt sind. Verbunden wird dies aber mit viel Humor. Zum Teil kam natürlich bei Indiana Jones ebenfalls ein solcher zum Einsatz, wenn der Protagonist in brenzlige Situationen gerät oder sich Wortgefechte liefert. Bei Tad Stones und die Suche nach der Smaragdtafel ist das Ganze aber noch einmal deutlich verstärkt. Die Witze gehen außerdem deutlich mehr in Richtung Klamauk und richten sich dabei an ein jüngeres Publikum. Da darf dann schon mal in unpassenden Situationen gepupst werden.
Schön bebilderte Weltreise
Das ist nur einer von mehreren Running Gags, die das Autorenteam eingebaut hat. Das sorgt dann für einen gewissen Wiedererkennungswert, gerade auch weil dabei einiges von den Vorgängern fortgesetzt wird. Es bedeutet aber auch, dass man manchmal das Gefühl hat, der Film würde ein wenig auf der Stelle treten. Bei der Mumie beispielsweise, die seit dem letzten Mal Teil der Entourage ist, versuchte man erst gar nicht, wirklich abwechslungsreiche Witze einzubauen. Diese inhaltliche Dauerschleife wird bei Tad Stones und die Suche nach der Smaragdtafel aber mit ständig wechselnden Schauplätzen zum Teil wieder wettgemacht. In Mexiko geht es los, die Suche nach dem Schatz führt durch die unterschiedlichsten Länder. Zu sehen gibt es daher einiges hier, man kommt schon gut rum als erfolgloser Archäologe.
Das ist dann auch wieder schön bebildert. Schon bei den letzten Filmen schlugen sich die spanischen Lightbox Animation Studios beachtlich. Dieses Mal wurde dem Ganzen noch eins draufgelegt. Selbst wenn Tad Stones und die Suche nach der Smaragdtafel natürlich nicht das Budget hat, um es mit den ganz großen US-Studios aufzunehmen: Das Animationsabenteuer kann sich sehen lassen, sowohl in technischer Hinsicht wie auch im Hinblick auf die Designs der Figuren. Zusammen mit der überdrehten und doch nostalgisch gefärbten Atmosphäre wird auch der dritte Auftritt des Archäologen zu einem unterhaltsamen Trip, der zwar das Vorbild nicht ersetzen kann, aber in der Zwischenzeit gut ablenkt.
OT: „Tadeo Jones 3: La maldición de la momia“
Land: Spanien
Jahr: 2022
Regie: Enrique Gato
Drehbuch: Manuel Burque, Josep Gatell
Musik: Zacarías M. de la Riva
Animation: Lightbox Animation Studios
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