The Retreat – No Way Out
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The Retreat – No Way Out

„The Retreat – No Way Out“ // Deutschland-Start: 2. September 2022 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

So ganz klappt das mit der Beziehung von Renee (Tommie-Amber Pirie) und Valerie (Sarah Allen) ja nicht. Immer wieder haben die beiden Meinungsverschiedenheit, es kriselt regelmäßig zwischen den zwei Frauen. Um der Partnerschaft eine neue Chance zu geben, beschließen sie daher, eine Hütte mitten im Wald zu mieten und dort endlich einmal Zeit für sich zu haben. So zumindest war der Plan. Doch dann kommt es anders. Schon auf dem Weh zur Hütte machen die beiden einige unangenehme Erfahrungen. Und das ist nichts im Vergleich zu dem, was sie erwartet, als sie von einer Horde maskierter Männer überfallen werden…

Eine Waldhütte als Ort des Schreckens

Inzwischen wurde in Filmen so oft eine einsame Hütte im Wald zum Ort des Schreckens, dass man sich fragen darf, warum überhaupt noch jemand dorthin will. Da können mal dämonische Wesen oder irgendwelche versteckten Monster warten, blutrünstige Kannibalen oder auch „nur“ eine zurückgebliebene Bevölkerung, die auf alles aggressiv reagiert, was von draußen kommt. Das größte Monster ist zuweilen dann doch der Mensch in all seinen Einschränkungen. Noch bevor in The Retreat – No Way Out die zwei kriselnden Turteltauben an ihrem Bestimmungsort ankommen, wissen kundige Zuschauer und Zuschauerinnen daher: Das ist eine ganz ganz dumme Idee. Nur mit Mühe werden die Hauptfiguren wieder aus der schwierigen Situation herauskommen, falls sie es überhaupt schaffen.

Ein kleines Alleinstellungsmerkmal dabei ist, dass eben diese Hauptfiguren zwei Lesben sind, die ihre Beziehung in den Griff zu bekommen versuchen. Klar gab es vor einigen Jahren den ebenfalls in Kanada produzierten LGBT-Thriller What Keeps You Alive, bei dem zwei Frauen ihren Urlaub in der abgelegenen Waldhütte verbringen und dabei schreckliche Erfahrungen machen. Trotz der offensichtlichen Gemeinsamkeiten geht The Retreat – No Way Out aber in eine etwas andere Richtung. So spielt das Thema der Homosexualität eine deutlich größere Rolle als bei den genannten Kolleginnen. Schließlich befinden wir uns im rückständigen Niemandsland, wo man es als eine Majestätsbeleidigung auffasst, wenn eine Frau ihren Lebenssinn nicht in der Befriedigung des Mannes findet.

Kaum Überraschungen, aber es reicht

Im Gegenzug ist The Retreat – No Way Out vom Ablauf her deutlich konventioneller. Gab es beim obigen Titel doch einige schön fiese Wendungen, die selbst ein erfahrenes Publikum nicht unbedingt vorhergesehen hätte, da weiß man hier schon recht früh, woran man ist. Überraschungen sind da Mangelware. Es gibt weder schockierende Enthüllungen noch relevante Brüche mit den Genrekonventionen. Wenn überhaupt überrascht, dass der Thriller im späteren Verlauf brutaler wird. Das hätte man bei Regisseur Pat Mills vielleicht nicht unbedingt erwartet, der mit The Christmas Setup den ersten schwulen Weihnachtsfilm für den Sender Lifetime drehte. Der Sprung von der seichten Liebeskomödie hin zum blutigen Überlebenskampf, den muss man erst mal schaffen.

Ganz so erwähnenswert ist der Film hier nicht. Da werden keine Meilensteine erreicht oder neue Wege anvisiert. Aber das bedeutet ja nicht, dass das Ergebnis deswegen automatisch schlecht ist. Wer einfach nur einen geradlinigen Thriller sehen möchte, bei dem es ordentlich zur Sache geht, und sich an dem recht generischen Setting nicht stört, macht mit The Retreat – No Way Out zumindest nichts falsch. Die beiden eher wenig bekannten Hauptdarstellerinnen Tommie-Amber Pirie und Sarah Allen erledigen ihre Aufgaben ebenfalls ordentlich. Das hat dann zwar schon ein bisschen was von Wegwerfware. Manchmal reicht das aber, zumal das Tempo angenehm hoch ist und die Laufzeit mit kaum mehr als 80 Minuten angemessen kurz.

Credits

OT: „The Retreat“
Land: Kanada
Jahr: 2021
Regie: Pat Mills
Drehbuch: Alyson Richards
Musik: Steph Copeland
Kamera: David Schuurman
Besetzung: Tommie-Amber Pirie, Sarah Allen

Bilder

Trailer

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The Retreat – No Way Out
fazit
Ein lesbisches Paar möchte in einer abgelegenen Waldhütte die eigene Beziehung aufpolieren, gerät dabei aber an die falschen Leute. „The Retreat – No Way Out“ ist kein übermäßig origineller Thriller, selbst wenn die LGBT-Elemente für etwas Abwechslung sorgen. Es reicht aber für einen soliden Genrevertreter, mit dem man nicht wirklich viel falsch machen kann.
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