Eigentlich wollte Aiden Hakansson (Dolph Lundgren) einen richtig schönen Urlaub mit seiner Familie machen. Süditalien war das Ziel der gemeinsamen Reise. Doch vor Ort werden seine Frau und seine Tochter entführt. Der Versuch einer Lösegeldübergabe endet in einer Katastrophe, die beide das Leben kostet. Mehr als zehn Jahre sind seither vergangen, noch immer hat er nicht den schweren Verlust überwunden. Da meldet sich zu seiner Überraschung ein Polizist aus der Gegend, der von neuen Spuren berichtet. Und so macht sich der trauernde Familienvater noch einmal auf den Weg an den Urlaubsort, muss dort aber feststellen, dass jemand alles dafür tut, um den Fall auch weiterhin begraben zu lassen – bis hin zum Mord …
Action im Alter
Als Schauspieler bzw. Schauspielerin in die Jahre zu kommen, kann schon ein richtiges Problem sein. Auch außerhalb von Hollywood setzt man schließlich bevorzugt auf etwas jüngere Gesichter. Klar, es gibt auch gute Rollen für Menschen im fortgeschrittenen Alter. Aber sie sind seltener und zwangsläufig in den Möglichkeiten eingeschränkter. Ganz besonders schlimm erwischt es Schauspielende, die durch Actionfilme berühmt geworden sind. Denn bei den wenigsten macht der Körper das noch mit, Kraft, Geschwindigkeit und Beweglichkeit lassen nun einmal nach. Geradezu ein Running Gag war Bruce Willis, der vor dem Ende seiner Karriere fast nur noch auf Stühlen saß, obwohl er fast ausschließlich in Actionthrillern mitwirkte. Siehe etwa Killing Field. Eine bessere Figur macht da schon der Schwede Dolph Lundgren, der ebenfalls nicht von dem Genre lassen mag. Aber auch er ist limitiert, wie The Tracker – Spuren der Rache zeigt.
Das ist natürlich nichts, was man dem Schauspieler, der 1985 durch Rocky IV – Der Kampf des Jahrhunderts bekannt wurde, ankreiden müsste. Auf die Entwicklung bzw. den Verfall des Körpers hat man nun einmal eher weniger Einfluss. Dennoch ist die Darbietung in The Tracker – Spuren der Rache nicht übermäßig überzeugend. Während der 1,96 Meter große Hüne in den ruhigen Szenen noch die Physis mitbringt, um einen ganz klein fühlen zu lassen, sind die, in denen er sich im Nahkampf versucht, schon ein bisschen peinlich. Da können auch die ungeschickten Schnitte nichts ändern. Immerhin, so wahnsinnig viele dieser Szenen gibt es nicht. Regisseur und Co-Autor Giorgio Serafini (Blood of Redemption – Vendetta) versucht nicht auf Teufel komm raus, irgendwelche spektakulären Auftritte zu erzwingen, die ohnehin nicht funktionieren würden.
Wenig Action, noch weniger Inhalt
Tatsächlich ist der Actionanteil überraschend gering, was sicherlich Teile des Publikums enttäuschen wird. The Tracker – Spuren der Rache ist nicht der große Actionkracher, den sich vielleicht manche davon erhoffen werden. Und auch in anderer Hinsicht zeigt sich der Film recht genügsam. So ist der Inhalt lediglich mit der Schablone gezeichnet worden. Weder geben die Figuren etwas her, noch hat die Geschichte mehr zu bieten als die üblichen Klischees solcher B-Movies. Wenn es nach diesen Filmen geht, ist die Polizei beispielsweise durch und durch korrupt. Das soll wohl die Spannung erhöhen, ist aber letztendlich nur eine ziemlich faule Methode, um das Bild eines Helden zu erstellen, der es allein mit einem übermächtigen Feind aufnimmt.
Wer nicht mehr braucht als diese Minimalinhalte, kann es natürlich schon hiermit versuchen. Schlechter als andere B-Movies ist The Tracker – Spuren der Rache auch nicht. Dann und wann gibt es sogar ein paar hübsche Aufnahmen von den Schauplätzen in Italien, wo der Film auch produziert wurde. Wenn man aber nicht gerade ein großer Fan von Lundgren ist, gibt es kein so wirklich überzeugendes Argument, warum man nun ausgerichtet diesen Direct-to-Video-Actionthriller anschauen sollte statt einem der gefühlt hundert anderen, die jede Woche erscheinen. Kurz wird zwar angedeutet, dass da mehr dran sein könnte, wenn es um den Titel geht. Viel draus gemacht wird aber nicht.
OT: „The Tracker“
Land: Italien, USA
Jahr: 2019
Regie: Giorgio Serafini
Drehbuch: Rab Berry, Giorgio Serafini, Scott Mallace
Musik: Sandro Di Stefano
Kamera: Angelo Stramaglia
Besetzung: Dolph Lundgren, Marco Mazzoli, Cosimo Fusco, Marta Gastini, Justin Fischer, Roberta De Santis
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