No Name on the Bullet Auf der Kugel stand kein Name TV Fernsehen arte
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Auf der Kugel stand kein Name

No Name on the Bullet Auf der Kugel stand kein Name TV Fernsehen arte
„Auf der Kugel stand kein Name“ // Deutschland-Start: 28. August 1959 (Kino) // 12. Januar 2017 (Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Wenn John Gant (Audie Murphy) irgendwo auftaucht, dann bedeutet das Ärger. Schließlich handelt es sich bei ihm um einen gefürchteten Auftragsmörder, der schon viele das Leben gekostet hat. Verurteilt wurde er dafür jedoch nie, da er bei jedem seiner Einsätze in Notwehr tötete. Dennoch geht die Panik in Lordsburg um, seinem neuesten Einsatzort. Vor allem beunruhigt die Bevölkerung, dass niemand weiß, auf wen es Gant abgesehen hat. So haben gleich mehrere dunkle Geheimnisse, die sie zu potenziellen Zielen machen. Während einige fieberhaft nach einem Weg suchen, den Fremden wieder loszuwerden oder anderweitig der Situation zu entkommen, bewahrt lediglich der Arzt Dr. Luke Canfield (Charles Drake) Ruhe und sucht den Kontakt zum Killer …

Der Arzt und der Auftragsmörder

Sie gehören zumindest im klassischen Western dazu: die Duelle zwischen dem Helden und dem Schurken. Da nimmt mal ein Sheriff den Kampf mit einem Revolverhelden auf, mal ist es der mysteriöse Fremde, der sich einer Gangsterbande oder fiesen Großgrundbesitzern annimmt. In Auf der Kugel stand kein Name scheint der Fall daher klar zu sein, wenn Canfield auf Gant trifft. Während der erste als Arzt versucht, anderen Menschen das Leben zu retten, verdient Letzterer seinen Lebensunterhalt damit, dass er für Geld andere tötet. Viel größer könnte der Kontrast zwischen den zwei Hauptfiguren nicht sein. Man erwartet in irgendeiner Form, dass es zu dem besagten Duell kommt, selbst wenn ein Arzt nicht unbedingt als Actionstar taugt.

Das einzige Duell, welches die zwei austragen, findet jedoch am Schachbrett statt. Außerdem ist es keine Begegnung, die von einem tatsächlichen Antagonismus geprägt ist. Canfield ist vielmehr neugierig, wer dieser gefürchtete Fremde ist. Es findet ein Austausch statt, bei dem wir mehr über Gant erfahren und seine Überzeugungen. Er ist nicht der typische Böse, auch wenn seine Methode schon sehr perfide ist, die anderen so lang zu provozieren, bis diese zur Waffe greifen und er in „Notwehr“ seinen Auftrag erfüllt. Wo sich Western ursprünglich mit sehr kontrastreichen Schwarzweiß-Figurenzeichnungen, da ist Auf der Kugel stand kein Name deutlich nuancierter. Zum Teil fand man das bei Spätwestern natürlich schon, wenn aus Helden Anti-Helden wurden. Dass der Antagonist mehr ist als das personifizierte Böse, das hat jedoch Seltenheitswert.

Jenseits von Gut und Böse

Eng damit zusammen hängt auch eine Veränderung bei der Bevölkerung. Üblicherweise ist diese rein dazu da, um von dem Antagonisten bedroht zu werden. Diejenigen also, die der Held retten muss. Bei Auf der Kugel stand kein Name stellt sich aber bald heraus, dass die unschuldigen Opfer gar nicht so unschuldig sind. Vielmehr haben einige von ihnen so viel ausgefressen, dass die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen. Ist Gant ein Verbrecher, wenn er einen von ihnen tötet, oder sorgt er für die Gerechtigkeit, welche die Justiz nicht zu erreichen imstande ist? Dieselbe Justiz, die es nicht schafft, Gant selbst zu verurteilen. Das geht dann automatisch mit Überlegungen und Diskussionen zu Recht und Gerechtigkeit einher, ebenso zur Moral.

Man kann sich von dem Western aber auch „nur“ unterhalten lassen. Regisseur Jack Arnold, mit Filmen wie Tarantula oder Gefahr aus dem Weltall vielen eher aus dem Horror- und Science-Fiction-Umfeld bekannt, versteht es, das Szenario sehr spannend in Szene zu setzen. Die steigende Paranoia der Bevölkerung, die zunehmend vorm Durchdrehen ist, sorgt für Nervenkitzel, obwohl eigentlich gar nicht viel geschieht. Es reicht in Auf der Kugel stand kein Name, dass Audie Murphy (Flucht vor dem Tode) als unheimliche Präsenz irgendwo auftaucht, nur damit alle die Nerven verlieren. Das Publikum darf dabei gespannt sein, wen es aus der Bevölkerung denn nun erwischt und ob es gelingen wird, diesen „Mord“ noch irgendwie aufzuhalten.

Credits

OT: „No Name on the Bullet“
Land: USA
Jahr: 1959
Regie: Jack Arnold
Drehbuch: Gene L. Coon, Howard Amacker
Musik: Herman Stein
Kamera: Harold Lipstein
Besetzung: Audie Murphy, Charles Drake, Joan Evans, Virginia Grey, Warren Stevens, Whit Bissell, Karl Swenson, John Alderson

Bilder

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Auf der Kugel stand kein Name
fazit
„Auf der Kugel stand kein Name“ nimmt uns mit in eine Kleinstadt, bei der die Panik umgeht, als ein berüchtigter Auftragsmörder auftaucht. Der Western erzeugt einerseits Spannung durch die Frage, wer denn das designierte Opfer ist und ob sich der Mord verhindern lässt. Gleichzeitig ist der Film mit interessanten Fragen zu Gerechtigkeit und Moral verbunden, die einen auch dann beschäftigen, wenn nichts geschieht.
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