Emma (Anne Hathaway) und Liv (Kate Hudson) sind praktisch von Geburt an beste Freundinnen. Als sie in jungen Jahren eine Hochzeit im Plaza Hotel miterleben, verbringen sie jede freie Minute damit, ihr jeweils eigene zu planen. Das Wichtigste dabei: Beide müssen im Plaza Hotel heiraten und die Hochzeiten müssen im Juni stattfinden. Als die beiden erwachsen und liiert sind, machen ihre jeweiligen Freunde Fletcher (Chris Pratt) beziehungsweise Daniel (Steve Howey) ihnen ungefähr zur gleichen Zeit einen Antrag, weshalb die zwei euphorisch zu Marion St. Claire (Candice Bergen) eilen, der berühmtesten Hochzeitsplanerin von New York. Obwohl es nur noch dreieinhalb Monate bis Juni sind, gibt es tatsächlich noch freie Termine für das Plaza Hotel, die natürlich sofort gebucht werden. Während die Mädels ihr Glück noch gar nicht fassen können, bekommen sie schon bald eine ernüchternde Nachricht von Marion: Es gab eine Verwechslung, weshalb die beiden nun für denselben Termin gebucht sind und parallel zueinander heiraten müssen. Damit sie doch noch gegenseitig als Brautjungfer agieren könnten, müsste eine von ihnen einen anderen Hochzeitstag wählen – da so schnell aber nichts mehr frei ist, will keine zugunsten der anderen verzichten. Was als verbales Sparring beginnt, wird bald zu einem ausgewachsenen Zickenkrieg, bei dem keine Gefangenen gemacht werden …
Alles Quatsch
Den besten Witz, den Bride Wars – Beste Feindinnen zu bieten hat, hebt er sich bis zum Schluss auf. Freilich funktioniert er für sich stehend kaum; wer P.S. Ich liebe Dich nicht gesehen hat, wird die Anspielung nicht erkennen und der kurzen Szene wenig abgewinnen können. Mit entsprechendem Vorwissen ist sie aber durchaus lustig, evoziert sogar eine retrospektive Betrachtung mit der Frage, ob nicht vielleicht der gesamte Film als Parodie oder Satire gedacht war. Das wiederum wirft die Frage auf, ob der Streifen als Satire nicht vielleicht noch schlechter ist als ohnehin schon. Zugunsten des Films wird er in dieser Rezension nicht als Satire angesehen, er hat so schon genügend Probleme.
Die ganze Prämisse ist ja schon kompletter Quatsch. Dass die Hochzeiten unbedingt im Plaza Hotel und im Juni stattfinden müssen, das können wir ja gerade noch akzeptieren, da der Film den Grund dafür immerhin ausreichend etabliert hat. Auch dass bei den Terminen eine Fehlbuchung vorgenommen wurde, ist absolut im Bereich des Glaubhaften. Dass Liv aber – und der Streifen hat uns bis zu diesem Zeitpunkt mehr als deutlich klargemacht, dass sie eine kompetente Anwältin ist, die sich nichts gefallen lässt –, die einen Vertrag unterschrieben hat, noch nicht einmal auf die Idee kommt, mit einer Klage zu drohen und die Hochzeitsplanerin zu zwingen, den Irrtum zu beheben, das ist schon ziemlicher Käse.
Eine Komödie ohne Witz
Und doch: Da es sich bei Bridge Wars – Beste Feindinnen ja angeblich um eine Komödie handelt, könnte selbst über diesen Punkt hinweggesehen werden, schließlich ist die Story in Filmen dieses Genre oft nur Vehikel für die Gags. Die müssten dann aber auch lustig sein. Der „Humor“, wie er in Ermangelung eines besseren Wortes einmal genannt werden soll, besteht hauptsächlich daraus, dass die beiden ehemals besten Freundinnen sich in ihren kindischen Streichen immer weiter übertrumpfen und es dabei für den Zuschauer immer mehr zum Fremdschämen wird. Die von Steve Howey beziehungsweise Chris Pratt gespielten Charaktere sind ziemlich zu bemitleiden. Daniel, weil er sich im Laufe der Zeit stärker zu Liv hingezogen fühlt, sein Urteilsvermögen und seine Menschenkenntnis also wohl ziemlich unterentwickelt sind. Fletcher, weil er mit die einzige rationale Figur im Film ist und deshalb vom Drehbuch als im Unrecht dargestellt und letzten Endes entsprechend bestraft wird.
Immerhin ist nicht alles an Bride Wars – Beste Feindinnen unangenehm. Der Einstieg ist optisch ansprechend inszeniert, wenn die exponierten Charaktere im Kontrast zum unscharfen Hintergrund stehen, und in den ersten fünfzehn bis zwanzig Minuten weisen Kate Hudson und Anne Hathaway eine gute Chemie miteinander auf, zumindest solange ihre Charaktere noch miteinander befreundet sind. Selbst der Übergang zum Zickenkrieg ist einigermaßen amüsant, als sie mit der wiederholten „eine von uns“-Formulierung versuchen, sich gegenseitig den Ball zuzuschieben, wenn es darum geht, welche von beiden angehenden Bräuten denn nun auf ihren Hochzeitstermin verzichten soll. Sobald sie sich aber ernsthaft in die Haare kriegen, fällt der Film so ziemlich auseinander.
OT: „Bride Wars“
Land: USA
Jahr: 2009
Regie: Gary Winick
Drehbuch: Greg DePaul, Casey Wilson, June Diane Raphael
Musik: Edward Shearmur
Kamera: Frederick Elmes
Besetzung: Kate Hudson, Anne Hathaway, Bryan Greenberg, Chris Pratt, Steve Howey, Candice Bergen, Kristen Johnston, Michael Arden
Preis | Jahr | Kategorie | Ergebnis | |
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Goldene Himbeere | 2010 | Schlechteste Nebendarstellerin | Candice Bergen | Nominiert |
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