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Die Eifelpraxis: Unter Druck

Die Eifelpraxis Unter Druck Verlorener Vater
„Die Eifelpraxis: Unter Druck“ // Deutschland-Start: 9. September 2022 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Es geht wieder rund im Leben von Vicky Röver (Jessica Ginkel). Zwar steht sie kurz davor, endlich ein kleines Traumhaus für sich und ihre Tochter Kim (Carlotta von Falkenhayn) zu kaufen. Es hapert jedoch an der Finanzierung, auch weil sie sich mit dem Falschen angelegt hat. Gleichzeitig gibt es Stress auf der Arbeit, wenn es zwischen der Versorgungsassistentin und ihrem Chef Dr. Chris Wegner (Simon Schwarz) zu Konflikten kommt, der frustriert darüber ist, noch immer im Rollstuhl zu sitzen. Einer dieser Konflikte betrifft den jungen Sportstudio-Leiter Maik (Vincent zur Linden), der offensichtlich gesundheitliche Probleme hat, diese aber nicht zugeben möchte, nicht einmal vor seiner Freundin Laura (Zoe Moore) …

Krankheit geht immer

Neben Krimis stehen sie ganz weit oben in der Gunst bei öffentlich-rechtlichen Sendern: Geschichten, die in Krankenhäusern spielen oder bei denen anderweitig Ärzte und Ärztinnen im Mittelpunkt stehen. So erfreut sich beispielsweise die Reihe Die Eifelpraxis größerer Beliebtheit, die seit mittlerweile sieben Jahren ausgestrahlt wird. Die Einschaltzahlen der ARD-Produktion sind zwar nicht überragend, aber doch recht konstant und verlässlich. Meistens schalten zwischen 3,5 und 4 Millionen Menschen ein, um zu sehen, wie sich die Figuren mit ihren Alltagsproblemen so schlagen. Daran hat auch der Weggang der gesamten Mundt-Familie nach Folge 9 und der damit verbundene Wechsel der weiblichen Hauptfigur nichts geändert. Mit Unter Druck steht nun der dritte Film mit Vicky Röver an.

So ganz klappt das mit der Zusammenarbeit der neuen Assistentin und dem weiterhin tätigen Dr. Wegner noch nicht. Aber damit sind sie nicht allein: In Die Eifelpraxis: Unter Druck gehören Konflikte und Streitigkeiten zum Grundprogramm. Vor allem Röver streitet sich mit allen, der Mutter, einem Patienten, den Angehörigen, dem Chef. Selbst das Verhältnis zur Tochter ist nicht besonders. Ihr Bruder Georg (Barnaby Metschurat) wiederum hat Streit mit seinem Freund Djamal (Harun Yildirim). Die Beziehung von Maik und Laura sah auch schon mal etwas gefestigter aus. Auch wenn das Setting idyllisch ist, von gelegentlichen Überflutungen mal abgesehen: Vergleichbar zu Frühling gibt es hier Probleme ohne Ende, mal aus Eigenverschulden, mal aus Pech.

Zu viele Probleme verderben den Film

Für sich genommen ist dabei keiner der diversen Handlungsstränge verkehrt. Sie sind überwiegend plausibel und nah genug an unserem Alltag, dass sich die Zuschauer und Zuschauerinnen daheim vor den Fernsehern damit identifizieren können. Mit dem Thema Magersucht bei Männern wird sogar eines angesprochen, das zu oft noch tabuisiert wird – was der Film wenig subtil an einer Stelle mit dem Publikum teilt. Die Eifelpraxis: Unter Druck hat in der Hinsicht auch ein wenig über einen zu großen Leistungsdruck zu sagen, unter dem immer mehr Menschen leiden. Zumal die Sehnsucht nach Selbstoptimierung bei Maik eine späte Folge von Mobbing sind, womit der Film gleich in mehrfacher Hinsicht eine Warnung darstellt.

Das ist in der geballten Form mal wieder ziemlich übertrieben. Fans dürfte das nicht stören: Der Hang zur Seifenoper und den damit verbundenen Katastrophen war schließlich von Anfang an Teil der Reihe. Warum sollte es da beim 12. Film plötzlich anders werden? Trotzdem ist es anstrengend und unnötig, wie hier mal wieder alles und alle zu Problemfällen werden, ohne dass dabei für Ausgleich gesorgt würde. Die Eifelpraxis: Unter Druck mag zwar nicht so aufdringlich manipulativ sein wie so manch anderer Film, der das Publikum mit einem Tragik-Dauerfeuer beschießt. Man nimmt dem Film die Geschichte durch diese einseitige Konzentration aber nicht ab, dass er etwas mit der Welt da draußen zu tun hat. Da klafft schon eine ziemliche Lücke zwischen dem postulierten Alltag und dem, was der Film da erzählt.

Credits

OT: „Die Eifelpraxis: Unter Druck“
Land: Deutschland
Jahr: 2022
Regie: Petra K. Wagner
Drehbuch: Sabine Glöckner
Musik: Thomas Klemm
Kamera: Peter Polsak
Besetzung: Jessica Ginkel, Simon Schwarz, Vincent zur Linden, Zoe Moore, Corinna Kirchhoff, Barnaby Metschurat, Carlotta von Falkenhayn, Tom Keune, Harun Yildirim

Bilder

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Die Eifelpraxis: Unter Druck
Fazit
In „Die Eifelpraxis: Unter Druck“ gibt es mal wieder Probleme ohne Ende. Die einzelnen Themen sind dabei zwar nicht verkehrt. Magersucht von Männern und zu großer Leistungsdruck sind es wert, angesprochen zu werden. In der geballten Form ist das aber wie so oft bei der Dramareihe einfach zu viel.
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