Heilige Spiele – Eine Filmwanderung zu Johann Sebastian Bach
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Heilige Spiele – Eine Filmwanderung zu Johann Sebastian Bach

Heilige Spiele – Eine Filmwanderung zu Johann Sebastian Bach
„Heilige Spiele – Eine Filmwanderung zu Johann Sebastian Bach“ // Deutschland-Start: 9. September 2022 (DVD)

Inhalt / Kritik

Im Zeitalter des Sturm und Drang wurde der Begriff „Genie“ gebraucht, um jemanden zu beschreiben, der etwas erschafft. Dabei ging es mitnichten nur um Autoren, Maler oder andere Künstler, sondern dies umfasst genauso Erfinder oder Komponisten, die von einem Moment auf den anderen die Idee zu etwas haben, das Grenzen überschreitet und vielleicht sogar nicht von dieser Welt ist. Was auf heutiger Sicht etwas hochtrabend klingt, verweist nach wie vor auf den Moment der Inspiration, der trotz des heutigen Wissensstandes nach wie vor ein Mysterium ist. Besonders Musikern wird immer wieder nachgesagt, sie hätten einen direkten Draht zu einer Sphäre, die anderen Menschen versagt bleibt und aus der sie ihre Kunst schöpfen. Was zunächst sehr spirituell klingen mag, bildet eine der vielen Fragen, die sich wohl Dokumentarfilmer Rüdiger Sünner (Schwarze Sonne, Zeige deine Wunde – Kunst und Spiritualität bei Joseph Beuys) stellte, als er sich für seinen Dokumentarfilm Heilige Spiele auf die Suche nach den Inspirationen des Komponisten Johann Sebastian Bach ging. Den einzelnen Lebensstationen des großen Komponisten ebenso folgend wie seiner Musik, machte sich Sünner auf den Weg, diese wie auch andere Fragen zu beantworten oder zumindest eine Ahnung davon zu bekommen, was das Geheimnis dieser zeitlos-schönen Musik ausmacht.

Das Geheimnis eines Gesichts

Mehr noch als die idealisierten Statuen und Gemälde, die Bach zeigen, ist es eine 3D-Animation, die auf Basis von Knochenfunden gemacht wurde, die den Beginn von Sünners Suche und Faszination zusammenfasst. Sie zeigen, wie der Regisseur erklärt, einen recht unscheinbaren Mann, der ohne seine Perücke, nicht von einem einfachen Arbeiter oder Beamten zu unterscheiden ist. Dennoch steckt hinter diesen Augen ein direkter Draht zu einer Welt, die man in den Kompositionen wiederfindet und welche den Musiker mit einer endlosen Reihe an Einfällen versorgten, sodass nach einer Weile keiner mit ihm Schritt halten konnte und er sich in immer neue Aufgaben stürzte. Die Wirkungsstätten, wo Bach arbeitet und erschuf, besucht Sünner, beschreitet Gotteshäuser in Eisenach, Pomßen und schließlich Leipzig, um sich selbst und damit dem Zuschauer zu vermitteln, wie es wohl zu Lebzeiten Bachs dort zuging und wo noch so etwas wie eine Spur jener Inspiration da ist, die den Künstler veranlasste, solche Musik zu erschaffen.

Diese Musik hören wir dann auch, dank der Unterstützung einer Vielzahl von Musikern und Sängern, was die Bilder in Heilige Spiele ergänzt und vielleicht sogar mehr als diese eine Ahnung von jener Welt gibt, auf die Bach Zugriff hatte. Darüber hinaus geht Sünner in die Natur von Bachs Heimat und beschreitet die Wege, die er auf sich nahm, nur um neue Musik zu hören.

Credits

OT: „Heilige Spiele – Eine Filmwanderung zu Johann Sebastian Bach“
Land: Deutschland
Jahr: 2022
Regie: Rüdiger Sünner
Drehbuch: Rüdiger Sünner
Kamera: Rüdiger Sünner, Tim Ottenstein, Christine Klie

Bilder

Trailer

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Heilige Spiele – Eine Filmwanderung zu Johann Sebastian Bach
fazit
„Heilige Spiele – Eine Filmwanderung zu Johann Sebastian Bach“ ist eine Dokumentation über die Inspiration des großen Komponisten, was seine Kunst ausmacht und warum sie bis heute eine solche Wirkung auf den Zuhörer hat. Wie schon in seinem Film über Joseph Beuys geht es Rüdiger Sünner nicht um das Abbilden einer Lebensgeschichte. Vielmehr geht es darum, was den Kern eines Künstlers ausmacht.
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